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Wissenschaft
Unter dem Titel "Wir sehen uns in Jerusalem" wird am Mittwoch, 17. August 2005, ein Musical im Rahmen des Weltjugendtages in Köln aufgeführt. Die Uraufführung des Werkes findet am 26. Juni in der Osnabrücker Angelaschule statt.
Dieses Musical ist ein Forschungsprojekt oder, besser gesagt, ein Teil des Forschungsergebnisses. In der Studienrichtung "Musiktheorie" des Studiengangs Musikerziehung am Konservatorium der Fachhochschule Osnabrück befasst sich Prof. Michael Schmoll seit längerer Zeit mit Fragestellungen der "angewandten Musiktheorie in der musikpädagogischen Praxis". Konkret bedeutet das: inwiefern sind sowohl Studierende der Musikpädagogik als auch Schülerinnen und Schüler in der Lage, musiktheoretische Erkenntnisse und Bausteine so umzusetzen, dass daraus aufführbare Werke entstehen und kompetent reflektiert werden können?
In der Regel wird die Musiktheorie in Hochschule und Schule eher stiefmütterlich behandelt. Bestenfalls dient sie als Begleitfach dazu, Fähigkeiten der Werkanalyse zu ermöglichen. In diesem Projekt kommt der Musiktheorie jedoch die Hauptrolle zu. Das Genre "Musical" war dabei ein ideales Anwendungsfeld: Einerseits konnten die 13 mitwirkenden Jugendlichen einen Zugang zu unterschiedlichen musikalischen "Sprachen" finden, andererseits waren sie hochmotiviert, da ihr Werk im Kontext des Weltjugendtags 2005 vor Tausenden Zuhörern aufgeführt wird.
Auch musikpädagogisch stellte das gemeinsame Projekt von Hochschule, Bistum und Schule eine Herausforderung dar. Die Teilnahme war für Studierende der Instrumentalpädagogik sowie für Oberstufenschülerinnen und -schüler des Osnabrücker Angela-Gymnasiums freiwillig.
Über ein Jahr fand eine Entwicklung statt, die von der Basisinformation bis zur kreativen Kompositionsphase reichte. So schufen die 13 "Komponisten" ein abendfüllendes Werk Musik, bei dem 20 Songs jeweils eigene Wege der Umsetzung kompositorischer Erkenntnisse und Techniken aufweisen. Das Ergebnis ist daher ein Mix aus popularmusikalischen Melodien, die vor allem in der musikalischen Vorstellungswelt der Schüler anzutreffen waren, und aus klassischen oder ethno-musikalischen Elementen, mit denen die FH- Studierenden umzugehen vermochten.
Das im Rahmen der Arbeit wachsende Interesse an den musiktheoretischen Hintergründen harmonischer und kontrapunktischer Bausteine hat gezeigt, dass die Vermittelbarkeit von Musiktheorie im Kontext der Anwendung erhebliche Chancen für die Didaktik dieses Fachgebietes eröffnet.
Weitere Projekte, vor allem mit jüngeren Kindern, fanden parallel statt und sind in der Zukunft geplant. Das Tonstudio im Konservatorium bietet die dazu erforderlichen musikelektronischen Einrichtungen und erlaubt eine moderne multimediale Form der Unterrichtsdurchführung - auch für Folgeprojekte. Schon jetzt ist erkennbar, dass das Konservatorium als Fortbildungsstätte (nicht nur) für die Thematik "Angewandte Musiktheorie" an Bedeutung gewinnen wird.
Weitere Informationen sind erhältlich unter E-Mail: m.schmoll @t-online.de
Hilft Schülern und Studierenden beim Komponieren: Prof. Michael Schmoll
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Kunst / Design, Musik / Theater, Pädagogik / Bildung
überregional
Forschungsprojekte, Studium und Lehre
Deutsch
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