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29.04.2024 09:45

Stateness Index 2023: Deutschland klettert auf den vierten Platz

Gunnar Bartsch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Wie gut funktionieren die Staaten dieser Erde? Das untersuchen Forschende an der Universität Würzburg. In der neuen Ausgabe dieses Rankings kann Deutschland seine Position verbessern, sechs Staaten gelten als kollabiert.

    Singapur ist weiterhin weltweit der am besten funktionierender Staat, gefolgt von Estland und Dänemark; Deutschland verbessert sich vom zehnten auf den vierten Platz. Libyen, der Jemen und Haiti belegen die letzten Plätze des Rankings: Das sind die Ergebnisse aus dem zweiten Datensatz des Stateness Index StIx und dem dazugehörigen StIx Report 2023. Die Liste gibt Aufschluss über den Status Quo der Staatlichkeit von 174 Staaten weltweit inklusive der Verschlechterungen und Verbesserung zwischen 2022 und 2023.

    Krankenhäuser, in denen man schnell einen Termin bekommt; ein funktionierendes Justizsystem; eine Müllabfuhr, die regelmäßig kommt: All das macht einen gut funktionierenden Staat aus. Dementsprechend untersucht der Report eine Vielzahl an Faktoren aus dem Bereich der Judikative, der Exekutive und der Verwaltung. Verantwortlich für das Projekt sind Theresa Paola Stawski und Hans-Joachim Lauth vom Institut für Politikwissenschaft der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU); Stawski ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für vergleichende Politikwissenschaft und Systemlehre, Lauth ist Seniorprofessor und früherer Inhaber dieses Lehrstuhls.

    Mehr als die Hälfte der Staaten gilt als fragil

    Wie der jetzt veröffentlichte Bericht zeigt, sind im Jahr 2023 insgesamt 94 von 174 Staaten in unterschiedlichen Ausmaßen defekt, sechs Staaten sind als nichtfunktional beziehungsweise kollabiert einzustufen. Doch obgleich somit mehr als die Hälfte aller Staaten als fragil gilt, ist die Bilanz von 2022 auf 2023 leicht positiv: In 92 Staaten konnte das Forschungsteam Verbesserung feststellen, während in 78 Staaten Verschlechterungen der Staatlichkeit zu verzeichnen sind, besonders in Surinam und Burundi. Ausgeprägte Verbesserungen finden sich zum Beispiel in Tansania, Aserbaidschan und Tunesien.

    StIx ist ein Instrument zur Messung der Staatlichkeit, basierend auf Daten des Varieties of Democracy-Projekts. Das der Messung von StIx zugrundeliegende institutionelle Staatsverständnis konzipiert den Staat als eine gesellschaftliche und politische Herrschaftsordnung, die über das Rechtsmonopol, das Gewaltmonopol sowie das Verwaltungsmonopol verfügt, mit denen der singuläre und hierarchische Herrschaftsanspruch innerhalb eines bestimmten Territoriums über die dort lebenden Personen durchgesetzt und aufrechterhalten wird.

    Daten für ca. 170 Länder seit 1950

    Im Rahmen des Forschungsprojekts, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert wird, wurden für ca. 170 Länder jährliche Daten seit 1950 generiert, so dass ein umfassender Datensatz entstanden ist, der auf der Homepage visualisiert, nach eigenen Selektionskriterien bearbeitet und heruntergeladen werden kann. Ebenso finden sich Erläuterungen zum Datensatz, Auswahl der Indikatoren und zu den Aggregationsverfahren auf der Homepage. So lassen sich über die Homepage nicht nur die Entwicklung der Staaten seit 1950 nachvollziehen, sondern ebenso Profile der Staaten einsehen, um ein tieferes Verständnis für Funktionsfähigkeit der Staaten zu erhalten.

    Ab sofort sind die Ergebnisse der Messung auf der Homepage www.stateness-index.org einsehbar. Die Homepage richtet sich sowohl an die Forschung, Akteure aus der politischen Praxis, Studierende und die interessierte Öffentlichkeit. Zudem bietet die Homepage mit ihren Online-Analyse-Tools die Möglichkeit, die Welt der Staaten zu erkunden und spezifische Staatenprofile sowie Trends und regionale Verteilungsmuster zu analysieren.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Theresa Paola Stawski, Universität Würzburg, Institut für Politikwissenschaft und Soziologie, theresa.stawski@uni-wuerzburg.de
    Prof. Dr. Hans-Joachim Lauth, Universität Würzburg, Institut für Politikwissenschaft und Soziologie, hans-joachim.lauth@uni-wuerzburg.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Gesellschaft, Politik
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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