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07.11.2017 10:43

Europa-Kolleg CEUS lädt internationale Forscher zum Gespräch über Europa

Gerhild Sieber Pressestelle der Universität des Saarlandes
Universität des Saarlandes

    „Europa-Diskurs(e) – Internationale Europaforschung zu Gast an der Universität des Saarlandes“ lautet eine neue Vortragsreihe, die das Europa-Kolleg CEUS im Wintersemester an der Saar-Uni veranstaltet. Die Reihe findet an sechs Donnerstagen auf dem Campus statt, und zwar jeweils von 16 bis 18 Uhr in Gebäude A2 2 (2. OG, Hörsaal 2.02). Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, die Teilnahme ist kostenlos.
    Beginn ist am 16. November mit einem Vortrag des französischen Historikers Emmanuel Droit über die Neukonfigurationen in Europa nach dem Ersten Weltkrieg und nach dem Kalten Krieg.

    Die Reihe „Europa-Diskurs(e)“ gibt Studenten und Wissenschaftlern der Universität sowie der interessierten Öffentlichkeit Gelegenheit, sich über aktuelle Europa-Forschung an internationalen Universitäten zu informieren und mit renommierten Gästen ins Gespräch zu kommen. Mit der interdisziplinären Vortragsreihe will das Europa-Kolleg CEUS an die Europaforschung der Universität des Saarlandes anknüpfen und so innovative Impulse und nachhaltige Kontakte befördern. In diesem Sinne sind einige Vorträge inhaltlich gekoppelt an die SFB-Initiative „Fluchtraum Europa“, die sich seit 2016 mit Prozessen und kulturellen Dynamiken im Zusammenhang mit Flucht und Migration beschäftigt und am CEUS fakultätsübergreifend koordiniert wird. (Mehr Infos unter: http://www.uni-saarland.de/einrichtung/ceus/ceus-forschung/fluchtraum-europa.html)

    Am 16. November eröffnet der Historiker Prof. Emmanuel Droit die Reihe mit dem Vortrag „Gaps in time (1918/1991): Europa und die Welt(en) von Gestern“. Der Wissenschaftler wurde kürzlich an die Universität Strasbourg (Sciences Po) auf die Professur für Internationale Geschichte berufen. Er hat 2006 bei Prof. Dr. Etienne François promoviert, 2016 habilitierte er sich bei Prof. Dr. Olivier Forcade an der Université Paris-Sorbonne. Von 2014 bis 2017 war er stellvertretender Direktor des Centre Marc Bloch in Berlin.
    Sein Vortrag bietet eine historische vergleichende Reflexion über Europa und seine Neukonfigurationen nach dem Ersten Weltkrieg und nach dem Kalten Krieg. 1918 sowie 1991 sind markierende Zäsuren der europäischen histoire contemporaine und stellen einschneidende „Gaps in time“, also „Lücken in der Zeit“ (Arendt), dar. Diese beiden Post-Kriegszeiten öffnen ein Zeitfenster, in dem das ‚Historizitätsregime‘, also das dem Geschichtsverständnis zugrunde liegende Schema vieler europäischer Bürgerinnen und Bürger, neu gestaltet wird: Die Vergangenheit ist weit entfernt, die Gegenwart unverständlich und die Zukunft ungreifbar. Gleichzeitig bietet der vergleichende Blick die Gelegenheit, die Frage nach der europäischen Krise des ökonomischen und politischen Liberalismus zu stellen.

    Am 30. November 2017 folgt ein Vortrag des britischen Politikwissenschaftlers Prof. Brad Blitz von der Middlesex University London. Prof. Blitz ist als Migrationsforscher ein gefragter Experte in den britischen Medien, so bei der BBC, Sky News oder dem New European. In seinem Vortrag „Refugee reception in the Mediterranean“ wirft er einen vergleichenden Blick auf die unterschiedliche Aufnahme von Flüchtlingen in der Mittelmeerregion – speziell in Griechenland, Italien und Malta. Außerdem wird er darüber sprechen, welche Systeme mit dem langfristigen Ziel einer humanen Versorgung und zukunftsfähigen Integration der Flüchtlinge funktionieren.

    In seinem Vortrag “Brexit, Race and Citizenship: The End of Free Movement in Europe?” am 7. Dezember beleuchtet der Soziologe Prof. Adrian Favell (Leeds University), wie sich der Brexit auf die Migration und die Mobilität in Europa auswirken wird.

    „Social transnationalism: what is it and how does it affect European integration?” lautet der Titel des Vortrags von Prof. Ettore Recchi (Sciences Po Paris) am 14. Dezember. Dabei fragt der Soziologe nach dem Einfluss des sozialen Transnationalismus als Prozess der Globalisierung auf die Europäische Integration.

    Am 18. Januar betrachtet die renommierte Historikerin und Deutschlandspezialistin Prof. Hélène Miard-Delacroix (Université Paris-Sorbonne) in ihrem Vortrag „In Vielfalt geeint? Vom Wandel der Parteienlandschaften in Europa“ den Wandel der europäischen Parteienlandschaft insbesondere vor dem Hintergrund der aufstrebenden populistischen und nationalistischen Parteien: Sind diese Prozesse in Europa nur eine Herausforderung oder vielleicht eine echte Gefahr für die Demokratie als Wertesystem?

    Am 1. Februar schließlich diskutiert der Sportsoziologe und Jean-Monnet-Lehrstuhlinhaber Prof. William Gasparini (Université de Strasbourg) einen interessanten Aspekt im Komplex Migration: „Football et migrations: une histoire européenne“ lautet sein Vortrag, bei dem er den Fußball als Generator für (wirtschaftliche) Migration und Integration in Europa vorstellt. Die französische Fußballnationalmannschaft ist dabei beispielhaft für den Sport als Spiegel gesellschaftlicher Einwanderungs- und Integrationsprozesse.

    Alle Termine auf einen Blick:
    16. November 2017:
    Prof. Dr. Emmanuel Droit (Sciences Po Strasbourg, Internationale Geschichte): „Gaps in time (1918/1991): Europa und die Welt(en) von Gestern“

    30. November:
    Prof. Dr. Brad Blitz (Middlesex University London, Internationale Politik): “Refugee reception in the Mediterranean”

    7. Dezember:
    Prof. Dr. Adrian Favell (Leeds University, Soziologie): “Brexit, Race and Citizenship: The End of Free Movement in Europe?”

    14. Dezember:
    Prof. Dr. Ettore Recchi (Sciences Po Paris, Soziologie): „Social transnationalism: what is it and how does it affect European integration?”

    18. Januar 2018
    Prof. Dr. Hélène Miard-Delacroix (Université Paris-Sorbonne, Deutschlandstudien): „In Vielfalt geeint? Vom Wandel der Parteienlandschaften in Europa“

    1. Februar:
    Prof. Dr. William Gasparini (Université de Strasbourg, Sportsoziologie, Jean-Monnet-Lehrstuhl): „Football et migrations: une histoire européenne“

    Zeit und Ort:
    6 Einzeltermine donnerstags, 16 bis18 Uhr, Campus, Gebäude A2 2, 2. OG, Hörsaal 2.02
    Parkmöglichkeiten im Parkhaus am Meerwiesertalweg oder auf dem Campus.

    Kontakt und Information:
    Anne Rennig
    Geschäftsführung des Europa-Kollegs CEUS
    Tel. 0681-302 4041, E-Mail: ceus@uni-saarland.de
    http://www.uni-saarland.de/ceus


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Politik
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Kooperationen
    Deutsch


     

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