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16.02.2015 15:02

Wie leben wir morgen – Die Stadt der Zukunft liegt in unserer Hand!

Jan-Martin Wiarda Kommunikation und Medien
Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren

    Immer mehr Menschen möchten ihren Lebensraum, ihre Stadt, selbst gestalten. Sie wollen mitentscheiden, wenn Parkanlagen zu Lasten neuer Gewerbegebiete abgeholzt werden sollen. Sie möchten eigene Ideen und Wünsche einbringen, wenn es um die Planung neuer Freizeitangebote geht. Ob bei der Berliner Bürgerinitiative „100 % Tempelhofer Feld“, die eine Randbebauung des populären Freizeitfeldes verhindern wollte, oder bei groß angelegten, von der Stadtverwaltung initiierten Projekte wie dem Karlsruher „Quartier Zukunft – Labor Stadt“ – vielerorts ist unübersehbar, dass Bürgerinnen und Bürger die Dinge selbst in die Hand nehmen.

    Alexandra Quint ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am zur Helmholtz-Gemeinschaft gehörenden Karlsruher Institut für Technologie. Dort arbeitet sie an dem Forschungs- und Entwicklungsprojekt „Quartier Zukunft – Labor Stadt“ – ein bestehendes Karlsruher Stadtquartier, das in den kommenden Jahren von Bürgerinnen und Bürgern nach ihren Vorstellungen verändert und mitgestaltet wird. Im Fokus ihrer Vorlesung steht die Frage: Wie willst Du in Zukunft leben? Quint ist Expertin in der Stadt- und Metropolenforschung und leidenschaftliche Urbanistin. „Nachhaltige Stadtentwicklung geht jeden etwas an“, sagt sie. „Daher ist es wichtig, dass die Menschen ihren Lebensraum, in dem sie leben wollen, ein großes Stück weit selbst gestalten.“ Die Wissenschaftlerin möchte Stadtentwicklung für jeden greifbar, verständlich und erfahrbar machen. Besonders wichtig sei ihr der Brückenschlag zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen aus der Stadtforschung und der Praxis. Das Projekt Quartier Zukunft sieht Alexandra Quint als Experimentierraum. „Wenn wir damit erfolgreich sind, kann das Modell vielleicht auch in anderen Metropolen zum Einsatz kommen.“

    Wolfgang Kaschuba ist Geschäftsführender Direktor des Instituts für Europäische Ethnologie an der Humboldt-Universität zu Berlin und leitet die Abteilung „Integration, soziale Netzwerke und kulturelle Lebensstile“ am Berliner Institut für Migrationsforschung. Er engagiert sich vor allem in der Stadt- und Metropolenforschung und interessiert sich für Alltag und Kultur urbaner Gruppen. Kaschuba ist Berlin-Kenner. Immer wieder richtet er seinen Blick auf einzelne Bezirke, analysiert das Zusammenwachsen der Berliner 25 Jahre nach dem Mauerfall und setzt sich kritisch mit dem Thema Zuwanderung auseinander. Berlin ist für ihn aber auch ein Ort des internationalen Tourismus mit einem überwältigenden Kulturangebot, einer enormen gesellschaftlichen, sprachlichen und stilistischen Vielfalt. „Diese Weltstadt ist für mich eine Marke – sie ist offen, tolerant, charmant. Jeder kann sich hier frei entfalten, was aufgrund der vielen unabhängigen Köpfe und Initiativen aber auch ein gewisses Konfliktpotenzial birgt“, sagt er. Letztes Jahr wagte der Ethnologe ein Experiment: Er schickte seine Studenten in die Feldforschung mit dem Auftrag, das Tempelhofer Feld zu beobachten und die dortigen „Raumpolitiken der Nutzer" zu analysieren. Über wichtige Erkenntnisse spricht er in der Helmholtz-Humboldt-Sonntagsvorlesung.

    Helmholtz-Humboldt-Sonntagsvorlesungen 2015

    Alle Vorlesungen finden im Senatssaal im Hauptgebäude der Humboldt-Universität, Unter den Linden 6 in 10009 Berlin, statt.

    Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Eine kostenlose Kinderbetreuung wird angeboten.

    22. Februar, 11 bis 13 Uhr
    Wie leben wir morgen – Die Stadt der Zukunft liegt in unserer Hand!

    Alexandra Quint, Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse am Karlsruher Institut für Technologie, Helmholtz-Gemeinschaft
    Wolfgang Kaschuba, Institut für Europäische Ethnologie an der Humboldt-Universität zu Berlin

    15. März, 11 bis 13 Uhr
    Schneller, sicherer, individueller – So geht Fortbewegung morgen.

    Martin Kagerbauer, Institut für Verkehrswesen am Karlsruher Institut für Technologie, Helmholtz-Gemeinschaft
    Carmen Appenzeller, Juristische Fakultät an der Humboldt-Universität zu Berlin

    26. April, 11 bis 13 Uhr
    In die Stadt oder aufs Land – Wo leben wir besser?

    Sigrun Kabisch, Department für Stadt- und Umweltsoziologie am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ
    Leonore Scholze-Irrlitz, Landesstelle für Berlin-Brandenburgische Volkskunde am Institut für Europäische Ethnologie, Humboldt-Universität zu Berlin

    Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie sowie Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit 37.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 18 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 3,99 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).

    Ansprechpartner für die Medien:

    Janine Tychsen
    Stellvertretende Leiterin Kommunikation und Medien
    Tel.: 030 206 329-24
    janine.tychsen@helmholtz.de

    Hans-Christoph Keller
    Pressesprecher der Humboldt-Universität
    Tel.: 030 2093-2677
    hans-christoph.keller@hu-berlin.de


    Weitere Informationen:

    http://www.helmholtz.de
    http://www.helmholtz.de/socialmedia


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    jedermann
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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