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05.02.2015 10:44

Mit Zukunftstechnologien verantwortlich umgehen

Monika Landgraf Presse, Kommunikation und Marketing
Karlsruher Institut für Technologie

    Von alternativen Energien über Big Data bis zur Biotechnologie: Technik beherrscht immer mehr Lebensbereiche. Welche gesellschaftlichen Auswirkungen gehen mit neuen Technologien einher? Wo liegen ihre langfristigen Chancen und welche Risiken sind bei politischen Entscheidungen zu berücksichtigen? Diese Fragen sind Gegenstand der Technikfolgenabschätzung und Thema des EU-Projekts PACITA. Zu dessen Abschluss treffen sich Experten aus ganz Europa vom 25. bis 27. Februar 2015 im Umweltforum Berlin zur Konferenz „The Next Horizon of Technology Assessment”, die das am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) beheimatete Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) organisiert.

    Vertreterinnen und Vertreter der Medien sind hierzu herzlich eingeladen.

    Das eigene Erbgut vollständig durchleuchten lassen: Das könnte bald zu erschwinglichen Preisen möglich sein. Krankheiten ließen sich früh erkennen – auch solche, die sich vielleicht niemals bemerkbar machen. Was kann die genetische Diagnostik tatsächlich leisten? Und: Welche ethischen, sozialen und rechtlichen Konsequenzen hat sie? „Dieses Beispiel aus dem PACITA-Projekt zeigt, dass die Bedeutung des wissenschaftlich-technischen Fortschritts für Mensch und Gesellschaft zunimmt – und mit ihr die Bedeutung der Technikfolgenabschätzung“, sagt Professor Armin Grunwald, Leiter des ITAS sowie des Büros für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB), welches das ITAS seit 1990 betreibt. „Wir tragen dazu bei, Technik für die Zukunft verantwortlich zu gestalten, indem wir als Wissenschaftler mit Wissenschaftlern und Ingenieuren, aber eben auch mit Bürgern und Stakeholdern zusammenarbeiten.“



    Ziele von PACITA waren, die parlamentarische Technikfolgenabschätzung – wie etwa durch das TAB in Deutschland – und den direkten Austausch von Wissenschaft und Politik weiter zu stärken. „Europa braucht auf Wissen basierende Entscheidungsprozesse. Die Technikfolgenabschätzung sollte deshalb in allen EU-Mitgliedsstaaten institutionalisiert werden und grenzüberschreitend eng zusammenarbeiten“, so PACITA-Projektleiter Lars Klüver vom Danish Board of Technology Foundation (dt. Ausschuss für Grundlagen der Technologie).



    Bedeutung und Aufgaben der Technikfolgenabschätzung haben die Projektpartner in einem Manifest zusammengefasst, das sie bei der Konferenz präsentieren. Darin betonen die Wissenschaftler die Schlüsselrolle der Technikfolgenabschätzung für den verantwortungsvollen Umgang mit Innovationen und wissenschaftlichen Erkenntnissen in Europa sowie die Notwendigkeit, Bürger in die Debatte einzubeziehen: „Weil Technologie ihr Leben stark beeinflusst, haben alle Bürgerinnen und Bürger Europas das demokratische Recht, von der Politik in diesem Bereich gehört zu werden.“



    Die Vorsitzende des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung des Deutschen Bundestags, Patricia Lips, MdB, wird die Konferenz eröffnen. Anschließend geht es in mehr als 50 Veranstaltungen um aktuelle Forschungsfragen der Technikfolgenabschätzung. Eine Podiumsdiskussion widmet sich auch der Rolle des Wissenschaftsjournalismus (s. Auswahl aus dem Konferenzprogramm).



    The Next Horizon of Technology Assessment (TA)
    Zweite europäische Konferenz zur Technikfolgenabschätzung

    25.–27. Februar 2015, Umweltforum Berlin

    Die Veranstaltungen finden in englischer Sprache statt!



    Auswahl aus dem Konferenzprogramm

    Mittwoch, 25. Februar 2015

    13.30–14.00 Uhr Eröffnung

    Patricia Lips, MdB, Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung
    Lars Klüver, PACITA-Projektkoordinator, Danish Board of Technolgy Foundation
    Armin Grunwald, KIT, Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) und Büro für Technikfolgenabschätzung (TAB) beim Deutschen Bundestag

    14.00–15.00 Uhr

    Keynote: Technofideism and Climate Change, Naomi Oreskes, Professorin für Geschichte der Wissenschaft an der Harvard University,

    15.30–17.00 Uhr

    Engaging Citizens in E-Participation
    Responsible Research and Innovation for Energy Transition
    Advanced Genomics in Healthcare? – Ergebnisse aus PACITA
    Governance of Big Data and the Role of TA (Part 1)
    (parallele Veranstaltungen)



    Donnerstag, 26. Februar 2015

    09.30–10.30 Uhr

    Keynote: Technology Assessment as Political Myth? Roger Pielke, Jr., Professor für Umweltwissenschaften an der Universität von Colorado

    10.30–12.30 Uhr

    The Future of Ageing – Ergebnissen aus PACITA
    Debating Future Citizen Engagement in European Policy Making – Ergebnissen aus PACITA
    (parallele Veranstaltungen)

    14.30–16.00 Uhr

    The Importance of Science Journalism in TA

    16.30–18.00 Uhr

    Podiumsdiskussion: What’s Next for TA?



    Freitag, 27. Februar 2015

    09.00–11.00 Uhr

    TA of Human Cognitive Enhancement

    11.15–12.45 Uhr

    Drilling Deep for Heat: Chances and Challenges of Deep Geothermal Energy



    Vollständiges Konferenzprogramm:
    http://ttp://berlinconference.pacitaproject.eu/programme/



    Hinweis für Redaktionen

    Armin Grunwald, Leiter des Instituts für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) am KIT sowie des Büros für Technikfolgenabschätzung (TAB) beim Deutschen Bundestag, PACITA-Projektkoordinator Lars Klüver vom Danish Board of Technology Foundation sowie weitere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stehen während der Konferenz für Interviews zur Verfügung. Bitte geben Sie Ihren Interviewwunsch auf dem beiliegenden Anmeldeformular an.



    Zum EU-Projekt PACITA

    Die Abschlusskonferenz zum EU-Projekt PACITA ist die erste internationale Konferenz zur Technikfolgenabschätzung dieser Größenordnung: mit 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus rund 30 Nationen, darunter Parlamentarierinnen und Parlamentarier aus unterschiedlichen Ländern.

    Die Europäische Union förderte PACITA von 2011 bis 2015. In PACITA arbeiteten sieben Länder, in denen noch keine parlamentarischen TA-Institutionen etabliert sind, mit acht Ländern, die parlamentarische TA-Institutionen betreiben, zusammen. Ziel ist, voneinander zu lernen, wie sich eine parlamentarische Technikfolgenabschätzung etablieren kann.

    PACITA hat unter Beteiligung von Bürgern, Wissenschaftlern und Politikern aus ganz Europa umfangreiche Untersuchungen durchgeführt und eine Reihe von Materialien und Empfehlungen erarbeitet. Dabei ging es um Fragen wie: Wie können wir unseren Konsum nachhaltig gestalten, was sind die Folgen einer alternden Gesellschaft und wie verändern Fortschritte in der genetischen Diagnostik unser Gesundheitssystem? So haben beispielsweise Bürger in 11 europäischen Ländern die Möglichkeiten diskutiert, unseren Alltagskonsum ressourcenschonend und umweltverträglich zu gestalten, und Empfehlungen für die Politik entwickelt. Zum Thema „genetische Diagnostik“ haben Experten aus 12 europäischen Ländern und den USA die klinischen, ökonomischen und ethisch-sozialen Aspekte eines vermehrten Einsatzes genetischer Diagnosemethoden bewertet und gemeinsam mit einer Gruppe von Parlamentariern die Notwendigkeit und Möglichkeiten einer politischen Steuerung diskutiert.

    Projektseite im Internet:< www.pacitaproject.eu/>


    Bilder

    Das ITAS organisiert die zweite europäische Konferenz zur Technikfolgenabschätzung
    Das ITAS organisiert die zweite europäische Konferenz zur Technikfolgenabschätzung
    (Grafik: PACITA)
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    Anhang
    attachment icon Mit Zukunftstechnologien verantwortlich umgehen

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Energie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Informationstechnik, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Wissenschaftliche Tagungen, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    Das ITAS organisiert die zweite europäische Konferenz zur Technikfolgenabschätzung


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