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22.08.2014 16:53

Fields-Medaille geht zum 13. Mal an einen Franzosen

Marie de Chalup Wissenschaftliche Abteilung
Wissenschaftliche Abteilung, Französische Botschaft in der Bundesrepublik Deutschland

    In diesem Jahr ging die Fields-Medaille an den in Brasilien geborenen Franzosen Artur Avila.

    Die Fieldsmedaille ist der ″Nobelpreis für Mathematik″ und gilt als die höchste wissenschaftliche Auszeichnung, die ein Mathematiker erhalten kann. Sie wird seit 1936 alle vier Jahre an zwei bis vier junge Mathematiker (max. 40 Jahre) für herausragende Leistungen in diesem Wissensgebiet verliehen.

    Artur Avila erhielt diese Medaille für seine Forschungsarbeiten zu ″dynamischen Systemen″, also allgemein von Systemen, die sich mit der Zeit ändern – von der Pendelbewegung bis hin zur Entwicklung des Wetters. Eine der großen Herausforderung dabei ist es, das Langzeitverhalten chaotischer Systeme (Chaostheorie) besser voraussagen zu können.

    Artur Avila begann sein Studium in Brasilien und setzte es dank der Gründung der fakultätsübergreifenden Forschergruppe CNRS IMPA in Rio ab 2006 in Frankreich fort. Heute leitet er eine Forschungsgruppe am CNRS (nationales Zentrum für wissenschaftliche Forschung) und arbeitet an der Universität Pierre und Marie Curie in Paris. Er ist damit nicht nur ein leuchtendes Beispiel für die jahrzehntelange Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Brasilien, sondern auch für die Attraktivität Frankreichs in diesem Forschungsbereich.

    Artur Avila ist der 13. Franzose, der die Fields-Medaille gewinnt. Die Auszeichnung wurde bis heute an insgesamt 55 Mathematiker vergeben, wobei sich Frankreich und die USA die Spitzenposition teilen (rechnet man Alexander Grothendieck dazu, der zwar Staatenlos ist, aber in Frankreich ausgebildet wurde und dort gearbeitet hat). Es ist das 6. Mal in Folge, dass ein französischer Mathematiker mit diesem Preis geehrt wurde. Dies bestätigt die führende Rolle französischer Mathematiker auf internationaler Ebene. Der Erfolg ist auf die frühen und soliden Karrierechancen, die wettbewerbsfähige Vergütung und die guten Arbeitsbedingungen zurückzuführen. Damit bleibt Frankreich ein attraktives Ziel für die besten Köpfe.


    Zum ersten Mal in der Geschichte der Fields-Medaille wurde in diesem Jahr auch eine Frau ausgezeichnet – die in Amerika tätige Iranerin Maryam Mirzakhani.

    Liste der französischen Preisträger:

    1950 – Laurent Schwartz
    1954 – Jean-Pierre Serre
    1958 – René Thom
    1966 – Alexander Grothendick (Preisträger, reist jedoch nicht zur Verleihung)
    1982 – Alain Connes
    1994 – Pierre-Louis Lions et Jean-Chirstophe Yoccoz
    1998 – Maxime Kontsevitch (französisch/russische Staatsbürgerschaft)
    2002 – Laurent Lafforgue
    2006 – Wendelin Werner
    2010 – Cédric Villani et Ngô Bào Chu (französisch/vietnamesische Staatsbürgerschaft)
    2014 – Artur Avila

    Quelle: Webseite der Französischen Botschaft in Berlin – August 2014 – “http://www.diplomatie.gouv.fr/fr/politique-etrangere-de-la-france/diplomatie-sci...


    Übersetzerin: Jana Ulbricht, jana.ulbricht@diplomatie.gouv.fr


    Weitere Informationen:

    http://www.wissenschaft-frankreich.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
    Mathematik
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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