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29.07.2014 11:14

CEP-Systeme für Unternehmen

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Christian Janiesch ist neuer Juniorprofessor an der Wirtschaftsinformatik der Uni Würzburg. Als Forscher befasst er sich mit dem Einsatz von CEP-Systemen in Unternehmen, als Dozent will er auch die kommunikativen Fähigkeiten der Studierenden fördern.

    Münster, Brisbane, Karlsruhe: Das waren bislang die Hauptstationen in der Karriere von Christian Janiesch. Jetzt kommt Würzburg dazu: An der hiesigen Universität ist der Wirtschaftsinformatiker (36) seit 1. Juni Inhaber der neu geschaffenen Juniorprofessur für Informationsmanagement.

    „Bei meiner Forschung steht die schnelle und wirtschaftliche Versorgung des operativen Managements mit Informationen im Mittelpunkt“, so Janiesch. Für diesen Zweck kommen seit etwa zehn Jahren zunehmend spezielle Informationssysteme zum Einsatz, die sogenannten CEP-Systeme. CEP steht für Complex Event Processing.

    Beispiel für eine CEP-Anwendung

    Komplexe Ereignisse in Echtzeit verarbeiten – das und noch mehr leisten die CEP-Systeme. Mit ihrer Hilfe werden Unternehmen darum in die Lage versetzt, schnell auf aktuelle Geschehnisse zu reagieren. Janiesch erklärt an einem Beispiel, wie das funktioniert:

    Bei einem Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels fällt ein wichtiges Kühlsystem aus, so dass große Mengen Tiefkühlwaren zu verderben drohen. Mit Hilfe von CEP lässt sich nun in Echtzeit erfassen, wie viel Platz es an anderen Unternehmensstandorten in der Tiefkühlung gibt, welche Lkw und anderen Transportmittel frei sind, wie die Verkehrslage auf dem Weg zwischen den Firmenstandorten aussieht.

    Mit diesen aktuellen Informationen kann das operative Management schnell Maßnahmen ergreifen, um den drohenden Verlust von Waren zu verhindern oder möglichst klein zu halten – oder ihn in Kauf zu nehmen, falls die Rettungsmaßnahmen mehr kosten, als die verdorbene Ware wert ist.

    Lücke bei der Anwendung schließen

    CEP-Systeme lassen sich vielfältig in ganz unterschiedlichen Unternehmen einsetzen. Es gibt aber noch einen Haken: „Für die Planung, Beschaffung und Installation solcher Systeme gibt es derzeit keine umfassende und standardisierte Unterstützung, auf die Unternehmen zählen könnten“, sagt Janiesch. Diese Lücke will der Juniorprofessor mit seiner Forschung schließen helfen: „Wir interessieren uns vor allem dafür, wo und wie man CEP-Systeme einsetzen kann.“

    Lehre: Klassische Wirtschaftsinformatik und mehr

    Den Studierenden bringt Christian Janiesch die „klassischen“ Themen der Wirtschaftsinformatik bei, also die Entwicklung und Anwendung von Informations- und Kommunikationssystemen (IuK) für Unternehmen. Entsprechend drehen sich seine Vorlesungen und Übungen vor allem um Daten- und Prozessmodellierung sowie Methodenentwicklung. „Gerade bei der Modellierung von IT-Systemen sollen die Studierenden das in der Theorie Gelernte immer auch praktisch anwenden.“

    Großen Wert legt der neue Juniorprofessor darauf, in seinen Lehrveranstaltungen die Kommunikationsfähigkeit der Studierenden zu verbessern. Der Grund dafür: „Wirtschaftsinformatik findet immer an der Schnittstelle zwischen BWL, Informatik und anderen Wissenschaften statt. Darum ist es sehr wichtig, auch als Dolmetscher oder Vermittler agieren zu können.“

    Lebenslauf des Juniorprofessors

    Christian Janiesch, Jahrgang 1977, ist in Oldenburg aufgewachsen. Nach dem Abitur ging er an die Universität Münster und absolvierte dort den Bachelor- und den Master-Studiengang für Wirtschaftsinformatik. Ein Auslandssemester führte ihn an die Queensland University of Technology in Brisbane (Australien). Warum diese Wahl? „Die Uni dort hat ein Austauschprogramm mit Münster und außerdem einen guten Ruf in Wirtschaftsinformatik.“

    Seine Promotion schloss Janiesch 2007 mit höchster Auszeichnung ebenfalls in Münster ab, am European Research Center for Information Systems (ERCIS). Mit dem Doktortitel in der Tasche kehrte er nach Brisbane zurück. Dort arbeitete er dreieinhalb Jahre im Forschungszentrum der deutschen Softwarefirma SAP.

    2011 wechselte Janiesch wieder nach Deutschland. Er ging als wissenschaftlicher Mitarbeiter zum „Karlsruhe Institute of Technology“ (KIT), ans Institut für Angewandte Informatik und Formale Beschreibungsverfahren. „Zum einen hat mir in der freien Wirtschaft der Kontakt zu Studierenden gefehlt, zum anderen wollte ich wieder unter den Bedingungen einer Universität forschen“, begründet er den Wechsel zurück ins akademische Umfeld.

    Kontakt

    Prof. Dr. Christian Janiesch, Juniorprofessor für Information Management, Betriebswirtschaftliches Institut, Universität Würzburg, T (0931) 31-84930, christian.janiesch@uni-wuerzburg.de


    Weitere Informationen:

    http://Zur Homepage von Christian Janiesch http://www.bwl.uni-wuerzburg.de/lehrstuehle/bwljp1/


    Bilder

    Der Würzburger Juniorprofessor Christian Janiesch.
    Der Würzburger Juniorprofessor Christian Janiesch.
    (Foto: Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät)
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter
    Informationstechnik, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte, Personalia
    Deutsch


     

    Der Würzburger Juniorprofessor Christian Janiesch.


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