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10.07.2014 14:58

Russland „verstehen“? Das postsowjetische Selbstverständnis im Wandel

M.A Ibou Diop Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Humboldt-Universität zu Berlin

    Das Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik (HZK) lädt gemeinsam mit der Stiftung Mercator zur Helmholtz-Vorlesung mit Prof. Dr. Jutta Scherrer (Ecole des hautes études en sciences sociales, Paris, Frankreich) ein.

    1991 wurde die Sowjetunion aufgelöst. Dieses Ereignis markierte den Abschied von der sowjetischen Ideologie und das Ende einer ganzen Epoche. Die Gesellschaft war aufgefordert, die Fragen nach der nationalen Identität und ihrem Selbstverständnis neu zu beantworten. Jetzt, nach mehr als 20 Jahren, bleiben diese Fragen immer noch offen: Worin unterscheidet sich die moderne russische Gesellschaft von der früheren? Welche Werte und soziale Verhaltensmodelle bestimmen sie? Wie „versteht“ man die aktuelle Situation im Rückblick auf die Geschichte der zwei letzten Jahrzehnte?

    Jutta Scherrer konzentriert sich im Rahmen der Helmholtz-Vorlesung nicht auf die politisch-institutionelle Geschichte und Außenpolitik, sondern auf ideologische, kulturelle und nationalistische Wertvorstellungen, die zur Identitätskonstruktion des postsowjetischen Russlands beitrugen: „An Beispielen der verschiedenen Etappen der Identitätssuche und -findung der Ära Jelzins und Putins wird gezeigt, wie auf der Grundlage der einstigen Macht, Größe und Imperialität Russlands wie in letzter Zeit auch der Sowjetunion ein neues russisches Selbstverständnis entstand. Es ist nicht moralisch, sondern national geprägt, und diese Tatsache bestimmt die politisch und geopolitisch orientierte Geschichtspolitik und Erinnerungskultur des heutigen Russlands. Die Frage nach dem von der Russischen Föderation nach 1991 angetretenen Erbe der Sowjetunion und dem Umgang mit ihm blieb bisher offen, was zweifelsohne gewisse Aspekte der heutigen Politik Putins erklärt."

    Über Jutta Scherrer
    Jutta Scherrer ist Professorin für Russische Kultur- und Ideengeschichte an der „Ecole des hautes études en sciences sociales in Paris“. Sie hat sich besonders mit soziokulturellen und polittheoretischen Aspekten der russischen Intelligencija des 19. und 20. Jahrhunderts, der russischen Religionsphilosophie und dem russischen und sowjetischen Marxismus beschäftigt. In letzter Zeit gilt ihr Interesse identitätsbildenden Prozessen, Geschichtspolitik und neuen Eliten im postsowjetischen Russland. Sie war visiting professor an der Columbia University der New School for Social Research in New York, an der Ruhr-Universität Bochum, Leibniz-Professorin in Leipzig und Forscherin am Centre Marc Bloch in Berlin und dem Aleksanteri Institut in Helsinki. Sie ist Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Geisteswissenschaftlichen Zentrums Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas (GWZO) in Leipzig, des Deutschen Historischen Museums in Berlin, des Deutsch-Russischen Museums in Berlin-Karlshorst und des Excellence Programms des Aleksanteri Instituts in Helsinki.

    Über die Helmholtz-Vorlesungen
    Die Helmholtz-Vorlesungen bringen schwierige wissenschaftliche Sachverhalte in einer verständlichen und unterhaltsamen Form einem breiten Publikum näher. Sie sind daher an die interessierte Öffentlichkeit und nicht an ein Fachpublikum gerichtet, auch wenn sie, ganz im Sinne von Helmholtz, grundsätzlich von wichtigen neuen Ideen, Entwicklungen oder Perspektiven im Detail handeln.

    Kontakt
    Olga Shmakova
    Humboldt-Universität zu Berlin
    Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik
    Telefon: (030) 20932715
    olga.shmakova@cms.hu-berlin.de

    Dennis Slobodian
    Stiftung Mercator
    Telefon: (0201) 24522859
    dennis.slobodian@stiftung-mercator.de


    Weitere Informationen:

    http://www.kulturtechnik.hu-berlin.de/content/helmholtz-vorlesungen


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
    Geschichte / Archäologie, Kulturwissenschaften
    regional
    Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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