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04.07.2013 11:57

Europäische Union fördert künstlerische Forschung an der Professur Gestaltung medialer Umgebungen

Claudia Weinreich Universitätskommunikation
Bauhaus-Universität Weimar

    Mit 299.700 Euro fördert die Europäische Union ein Ausnahmeprojekt an der Fakultät Medien der Bauhaus-Universität Weimar. Die Künstlerin Theresa Schubert, Doktorandin an der Professur Gestaltung medialer Umgebungen, wird gemeinsam mit Forschenden naturwissenschaftlicher Disziplinen an der Erforschung selbst-wachsender »Computer« arbeiten auf Basis eines Schleimpilzes. Ihre Aufgabe dabei ist es, unkonventionelle Methoden und neue künstlerische Blickwinkel in die Forschung einzubringen.

    Den Ausgangspunkt für das Forschungsprojekt bildet der Einzeller »Physarum Polycephalum« – der Vielköpfige. Aufgespürt werden kann der gelbe, etwa handflächengroße Schleimpilz in feuchten Gegenden wie Wäldern. Berühmt wurde er unter anderem, weil er den kürzesten Weg aus einem Labyrinth finden konnte. Ganz klar, dass ihn das zu einem spannenden Forschungsobjekt macht. Denn noch immer ist nicht genau geklärt, nach welchen Prinzipien dieser Organismus funktioniert.

    Neben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus den Disziplinen Mathematik, Biologie und Chemie sind auch Künstlerinnen in dieses Projekt integriert – ein erstmals an der Bauhaus-Universität Weimar gefördertes Forschungsvorhaben zwischen naturwissenschaftlichen und künstlerischen Disziplinen. Schubert sucht einen ästhetischen und systematischen Zugang zu ihrem Forschungsobjekt. Einer ihrer Ansätze beispielsweise bezieht sich auf die rhythmische Flüssigkeitsbewegung des Einzellers und die Messung von Spannungsunterschieden an der Membranoberfläche. Dabei werden Elektroden in die Petrischale mit dem Organismus angebracht. Ein Messgerät zeichnet das elektrische Potential des Einzellers auf.

    Ein Forschungsziel ist es, diese Ergebnisse in audiovisuelle Strukturen – also ein klingendes Bewegungsbild – umzusetzen. Beeinflusst man während der Aufzeichnung den Einzeller, indem man ihn beispielsweise verschiedenen Lichtverhältnissen aussetzt, werden Veränderungen nicht nur sichtbar, sondern auch hörbar. »Damit schaffen wir einen neuen wissenschaftlichen sowie ästhetischen Zugang. Beobachtungen mit dem Auge sind andere als mit den Ohren. Beim Hören können wir Veränderungen des Organismus intuitiv besser wahrnehmen«, erklärt die Doktorandin die Vorteile dieses interdisziplinären Ansatzes.

    Zur Jahresschau der Bauhaus-Universität Weimar »summaery2013« vom 11. bis 14. Juli stellt Theresa Schubert den Stand ihrer Forschung im Labor der Medien-Fakultät in der Marienstraße 7b, Raum 202, 99423 Weimar, vor.

    Im Projekt »Physarum Chip: Growing Computers from Slime Mould« arbeitet die Bauhaus-Universität Weimar gemeinsam mit der University of the West of England (UK), dem Consiglio Nazionale Della Ricerche (IT), der Universität Graz (AT) und der University of Computer Sciences and Skills (PL) an Lösungsansätzen.

    Für Rückfragen können Sie sich gern an Theresa Schubert, Professur Gestaltung medialer Umgebungen, wenden:
    Bauhaus-Universität Weimar
    Artistic Researcher EU-Project PhyChip
    Tel.: +49 (0) 36 43/58 38 99
    E-Mail: theresa.schubert-minski@uni-weimar.de


    Weitere Informationen:

    http://www.phychip.eu - weitere Informationen zum Projekt


    Bilder

    Die Elektroden in der Schale messen Spannungsunterschiede an der Oberfläche des Schleimpilzes. Später können die entstandenen Signale künstlerisch interpretiert werden.
    Die Elektroden in der Schale messen Spannungsunterschiede an der Oberfläche des Schleimpilzes. Späte ...
    Bauhaus-Universität Weimar: Theresa Schubert
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Biologie, Informationstechnik, Kunst / Design
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Die Elektroden in der Schale messen Spannungsunterschiede an der Oberfläche des Schleimpilzes. Später können die entstandenen Signale künstlerisch interpretiert werden.


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