Bor ist ein chemisches Element, das Elektronen anzieht. Entgegen der in der Literatur vertretenen Meinung ist die Umwandlung von Bor in eine elektronenreiche Einheit ein Kunststück. Dies ist nun zum ersten Mal einem gemischten Team aus Forschern des CNRS (französisches Zentrum für wissenschaftliche Forschung), der Universität Kalifornien und der Universität Marburg gelungen ist.
Die Forscher haben eine Borverbindung geschaffen, die als Elektronendonator (Elektronenspender) fungiert. Zu diesem Zweck griffen sie auf einen Trick zurück, um das Bor zu täuschen: der Bor-Kern bleibt gleich, während seine Umgebung modifiziert wird, so dass es sich wie ein Oxid verhält. Statt eines Elektronen-Mangels weist dieses neue "Boran" (Molekül aus Bor-Atomen und Wasserstoff) nun ein zusätzliches Elektronenpaar am Bor-Atom auf. Es verhält sich also wie eine Einheit mit einem Elektronen-Überschuss, was Hoffnungen auf völlig neue Reaktionen gibt.
Derzeit finden Borverbindungen vor allem in Waschmitteln und Glaswerkstoffen Anwendung. Durch die Ergebnisse dieser Forschungsarbeiten wären nun auch neue Anwendungen im Bereich der Katalyse zur Herstellung von neuen Arzneimitteln und Rohstoffen denkbar.
Diese Arbeit wurde am 29. Juli 2011 in der Fachzeitschrift "Science" veröffentlicht.
Quelle: Pressemitteilung des CNRS - 28/07/2011 - http://www2.cnrs.fr/presse/communique/2239.htm
Redakteur: Charles Collet, charles.collet@diplomatie.gouv.fr - http://www.science-allemagne.fr
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
Chemie
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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