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08.03.2013 10:09

Sprachverfall? Dynamik – Wandel – Variation. 49. Jahrestagung des Instituts für Deutsche Sprache

Dr. Annette Trabold Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut für Deutsche Sprache

    Wenn außerhalb der Sprachwissenschaft über Sprache diskutiert wird, dann ist man sich oftmals mit der Bewertung schnell einig: Es geht bergab – so die verbreitete Annahme. Als Beweise für den vermuteten „Sprachverfall“ werden häufig Anglizismen, neue Medien, Schülerleistungen oder die Orthographie angeführt. Das Institut für Deutsche Sprache in Mannheim http://www.ids-mannheim.de widmet sich vom 12. bis 14. März 2013 im Mannheimer Rosengarten in 15 Vorträgen und einer Podiumsdiskussion diesen Beobachtungen.

    Linguistische Laien neigen dazu, Sprache als etwas Homogenes zu sehen, das stabilen Normen unterliegt. Variation und Sprachwandel nehmen sie daher vielfach als Bedrohung für die deutsche Sprache wahr. In einer im Jahr 2008 im Auftrag des Instituts für Deutsche Sprache und der Universität Mannheim durchgeführten Repräsentativumfrage gaben 29,5 Prozent der Befragten unter 60 Jahren an, sie fänden die derzeitige Entwicklung der deutschen Sprache besorgniserregend. Bei den über 60-Jährigen waren es sogar 38,8 Prozent. Tatsächlich ist die Mehrzahl der Phänomene, die Anlass für sprachkritische Debatten der Öffentlichkeit geben, im Bereich von Variation und Sprachwandelprozessen auszumachen.
    Das Institut für Deutsche Sprache in Mannheim http://www.ids-mannheim.de widmet sich auf seiner 49. Jahrestagung in 15 Vorträgen und einer Podiumsdiskussion diesen Beobachtungen.

    Zentrale Fragen sind dabei:
    • An welchen Systemstellen gibt es welche Art von Wandel und Variation?
    • Sind die gegenwärtig ablaufenden Sprachwandelprozesse im historischen Vergleich außergewöhnlich, etwa hinsichtlich Umfang und Dynamik?
    • Wie sind diese Prozesse methodisch vernünftig zu erfassen und zu beschreiben? Welche Technologien sind dafür erforderlich? Wie müssten beispielsweise entsprechende Korpora beschaffen sein?
    • Wie sind die Laienwahrnehmungen aus linguistischer Perspektive zu beurteilen (etwa der Simplifizierungs- oder der Dialektabbau-Topos)?
    • Welche systematische und sprachsoziologische Relevanz haben die von Laien wahrgenommenen sprachlichen Veränderungen?

    Das vollständige Tagungsprogramm findet sich unter:
    http://www.ids-mannheim.de/org/tagungen/program2013.html
    Zu der Tagung werden über 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 27 Ländern erwartet.

    Das Institut für Deutsche Sprache (IDS) ist die zentrale außeruniversitäre Einrichtung zur Erforschung und Dokumentation der deutschen Sprache in ihrem gegenwärtigen Gebrauch und in ihrer neueren Geschichte. Das IDS ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Zur Leibniz-Gemeinschaft gehören zurzeit 86 Forschungsinstitute und Serviceeinrichtungen für die Forschung.
    Näheres unter: http://www.leibniz-gemeinschaft.de


    Weitere Informationen:

    http://www.ids-mannheim.de/jahrestagung2013


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wissenschaftler
    Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Sprache / Literatur
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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