Wie sich Spitzensportler nach Wettkämpfen und intensiven Trainingseinheiten schnell und effizient erholen, erforschen die Sportwissenschaftler Prof. Alexander Ferrauti (Trainingswissenschaft) und Prof. Michael Kellmann (Sportpsychologie) gemeinsam in einem langjährigen Kooperationsprojekt mit den Universitäten Saarbrücken (Prof. Tim Meyer) und Mainz (Prof. Mark Pfeiffer) im Projekt REGman die Wirksamkeit verschiedener Regenerationsmaßnahmen für unterschiedliche Belastungsformen. Das Projekt wird vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft über vier Jahre mit 1,4 Millionen Euro gefördert.
Muskelkater erwünscht
RUB-Forscher suchen sportverrückte Probanden
Neues Projekt: Regenerationsmanagement im Spitzensport
Die körperlichen Belastungen für Leistungssportler werden immer höher. Deshalb wird es auch immer wichtiger, dass sich die Athleten nach Wettkämpfen und intensiven Trainingseinheiten schnell vollständig erholen. Für die optimale Gestaltung dieser Regenerationsphase gibt es allerdings kaum wissenschaftlich fundierte Empfehlungen. Die Sportwissenschaftler Prof. Alexander Ferrauti (Trainingswissenschaft) und Prof. Michael Kellmann (Sportpsychologie) untersuchen gemeinsam in einem langjährigen Kooperationsprojekt mit den Universitäten Saarbrücken (Prof. Tim Meyer) und Mainz (Prof. Mark Pfeiffer) im Projekt REGman die Wirksamkeit verschiedener Regenerationsmaßnahmen für unterschiedliche Belastungsformen. Für Untersuchungen während des kommenden Sommersemesters zur Beanspruchung von Kraft- und Ausdauertraining suchen die RUB-Forscher jetzt Versuchsteilnehmer. Das Projekt wird vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft über vier Jahre mit 1,4 Millionen Euro gefördert.
Im Kopf des Athleten
Sportler, Trainer und Sportmediziner wünschen sich schnelle und zuverlässige Instrumente zur Erfassung von Erholung, bisher wird aber keines der verfügbaren psychometrischen Fragebogen-Tools den Anforderungen der Praxis gerecht. Daher entwickelt der Lehr- und Forschungsbereich Sportpsychologie zurzeit eine Skala zur Erfassung des aktuellen Erholungs- und Beanspruchungszustands. Darüber hinaus beschäftigen sich die Bochumer Sportwissenschaftler mit folgenden Fragen: Wie ändert sich das Schlafverhalten in Abhängigkeit von Training und Wettkampf, von privaten und beruflichen Aktivitäten? Wie beeinflussen “Power-Naps“ nach einer intensiven sportlichen Belastung die Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit? Wie stellt sich dieser Einfluss über eine mehrtägige Trainingsphase dar? Welche Erholungsstrategie erzielt nach einer körperlichen oder kognitiven Belastung den größten Effekt? Wirkt sich eine Störung der Erholungsphase auf die Leistung aus? Die Wissenschaftler wollen unter anderem ein praxisnahes Diagnostikinventar entwickeln, das den Erholungszustand eines Athleten möglichst genau erfasst. Ihre Ergebnisse setzen sie in einer Online-Plattform und einer Smartphone-Applikation um, die speziell an die Bedürfnisse von Leistungssportlern angepasst werden.
Bis zum Umfallen
Auch die Untersuchungen am Lehr- und Forschungsbereich für Trainingswissenschaft laufen auf Hochtouren. Zurzeit analysiert man dort bereits verschiedene Formen des intensiven Kraft- und Ausdauertrainings. Während des Sommersemesters absolvieren die Probanden dann ab Mai in mehreren Trainingslagern über eine Woche ein hochintensives Trainingsprogramm. Dabei messen die Trainingswissenschaftler unter anderem den Leistungsverlauf, zahlreiche Parameter im Blut und die Herzfrequenzvariabilität. In der Regenerationsphase werden diese Messungen wiederholt. Zusätzlich beantworten die Probanden während und nach dem Training einen Fragebogen zur mentalen, kognitiven und muskulären Belastung. Erstmals wird mit der Tensiomyographie auch eine neuartige Methode zur Erfassung der Reaktivität der Skelettmuskulatur eingesetzt. Hierbei reizen Elektroschocks die Oberschenkelmuskulatur bis zur individuellen Obergrenze. Das eigentliche Ziel dieser Untersuchungen besteht darin zu ermitteln, welche Diagnostikverfahren bzw. welche Parameterkonstellationen am besten die Ermüdungs- und Erholungszustände eines Sportlers messen. „Wir versuchen, die Sportler richtig platt zu machen“, grinst Thimo Wiewelhove vom Lehrstuhl für Trainingswissenschaft. Für die Trainingslager werden noch sportliche Studentinnen und Studenten gesucht. „Möglicherweise sind jedoch auch Forscherinnen und Forscher anderer Fakultäten interessiert, sich mit weiteren Fragestellungen an den Untersuchungen zu beteiligen“, sagt Prof. Ferrauti. „Sie sind herzlich willkommen!“
Weitere Informationen
Thimo Wiewelhove, Lehr- und Forschungsbereich Trainingswissenschaft, Fakultät für Sportwissenschaft, Ruhr-Universität Bochum, 44801 Bochum, Tel. 0234/32-22965
thimo.wiewelhove@rub.de
Angeklickt
Lehr- und Forschungsbereich Trainingswissenschaft: http://www.sportwissenschaft.rub.de/traiwi/
Lehr- und Forschungsbereich Sportpsychologie: http://www.sportwissenschaft.rub.de/sportpsych/
Redaktion: Nadja Balnis
Student Alexander Langenohl schwitzt beim intensiven Krafttraining.
© RUB-Pressestelle, Babette Sponheuer
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Rauno Álvaro de Paula Simola reizt den Oberschenkelmuskel einen Probanden mit Elektroschocks: Je stä ...
© RUB-Pressestelle, Babette Sponheuer
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© RUB-Pressestelle, Babette Sponheuer
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