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11.10.2011 08:52

Dachverband für Archäologie gegründet

Dr. Stefanie Heinlein Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Stiftung Preußischer Kulturbesitz

    Im Rahmen des 7. Deutschen Archäologie-Kongresses fand am 4. Oktober 2011 in Bremen die Gründungsversammlung des „Deutschen Verbandes für Archäologie“ (DVA) statt. Nachdem Versuche einer verbandsmäßigen Vereinigung der deutschen Archäologie zu Beginn des 20. Jahrhunderts und erneut nach der deutschen Wiedervereinigung Anfang der 1990er Jahre jeweils gescheitert waren, entstand mit dem neuen Dachverband nun erstmals in der Geschichte der deutschen Archäologie eine Interessenvertretung für die gesamte vereins- und verbandsmäßig organisierte Archäologie, Altertumsforschung und fachverwandte Wissenschaften in der Bundesrepublik Deutschland. Mit seinen über 3.000 Mitgliedern wird der DVA ein wichtiges Sprachrohr für die Archäologie und fachverwandte Wissenschaften sein. Er wird sich in Belangen der Bewahrung des kulturellen Erbes, der archäologischen Museen, der Bodendenkmalpflege, der Universitäten und anderer Forschungseinrichtungen auf dem Gebiet der Archäologie engagieren und deren Anliegen und Interessen gegenüber der Politik und der Öffentlichkeit vertreten.

    Auf der Gründungsversammlung traten dem DVA folgende Einzelverbände und Gesellschaften bei: Nordwestdeutscher Verband für Altertumsforschung e.V., West- und Süddeutscher Verband für Altertumsforschung e.V., Mittel- und Ostdeutscher Verband für Altertumsforschung e.V., Deutsche Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte e.V., Deutscher Archäologen-Verband e. V., Verband der Landesarchäologen in der Bundesrepublik Deutschland e. V., Deutsche Orient-Gesellschaft e.V., Deutsche Gesellschaft für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit e.V., Dachverband Archäologischer Studierendenvertretungen e.V., Gesellschaft für Naturwissenschaftliche Archäologie – Archäometrie sowie Archäologische Kommission für Niedersachsen e. V.

    Zum Präsident des „Deutschen Verbandes für Archäologie“ wurde der Prähistoriker Prof. Dr. Dr. h.c. Hermann Parzinger gewählt. Parzinger war nach seiner Hochschulassistenz und Habilitation im Fach Vor- und Frühgeschichte an der LMU München zunächst Zweiter Direktor der Römisch-Germanischen Kommission des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) in Frankfurt a. M. (1990-94), anschließend Gründungsdirektor der Eurasien-Abteilung des DAI (1995-2003) und zuletzt Präsident des Instituts (2003-2008); seit 2008 ist er Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Er gehört zweifellos zu den renommiertesten Archäologen in Deutschland; 1998 erhielt Parzinger als bisher einziger Vertreter seines Faches den Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft und vor wenigen Monaten wurde er in den Orden Pour le mérite für Wissenschaften und Künste aufgenommen. Er ist Mitglied zahlreicher Akademien in Deutschland, Russland, China, Großbritannien und den USA. Seine Ausgrabungstätigkeit reicht von Spanien über die Türkei und Iran bis Zentralasien, Sibirien und die Mongolei.

    Parzinger bezeichnete in seiner Dankesrede die Gründung des neuen Dachverbandes als „historischen Moment“. Weiter stellte er fest: „Die Archäologie hat sich zu einer ungemein dynamischen und transdisziplinär arbeitenden Wissenschaft entwickelt, die äußerst erfolgreich Forschungsmittel einwirbt und durch ihre aktuellen Themen zum Erhalt und zur Erforschung der Bodendenkmäler weltweit großen öffentlichen Zuspruch findet. Es war deshalb höchste Zeit, ein Dach für die Archäologie in Deutschland zu schaffen, unter dem alle Verbände, Gesellschaften und Institutionen mit ihren unterschiedlichen Traditionen, Aufgaben und Zielen zusammengeführt und ihre Interessen gebündelt werden.“

    In den Vorstand des „Deutschen Verbandes für Archäologie“ wurden neben Parzinger vier Vizepräsidenten gewählt: Prof. Dr. Friedrike Fless, Präsidentin des Deutschen Archäologischen Instituts, Prof. Dr. Ute Halle, Landesarchäologin der Hansestadt Bremen, Prof. Dr. Jürgen Kunow, Vorsitzender des Verbands der Landesarchäologen in der Bundesrepublik Deutschland sowie Prof. Dr. Alfried Wieczorek, Generaldirektor der Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim. Zum Geschäftsführer wurde Prof. Dr. Mat-thias Wemhoff bestimmt, Direktor des Museums für Vor- und Frühgeschichte der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, wo sich auch die Geschäftsstelle des neuen Dachverbandes befinden wird.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Geschichte / Archäologie
    überregional
    Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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