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29.10.2010 12:13

Forschen für die Sicherheit: 35 Jahre Sicherheitstechnik an der Bergischen Universität Wuppertal

Dr. Maren Wagner Pressestelle
Bergische Universität Wuppertal

    600 Brandtote und unzählige Verletzte jedes Jahr, Millionenschäden durch Feuer, Rauch und Explosionen, jährlich über 1 Millionen meldepflichtige Arbeitsunfälle. Diese Zahlen lassen die Folgen mangelnder Unfallverhütung erkennen und belegen die Notwendigkeit einer wirksamen Verbesserung. Daran arbeitet die Sicherheitstechnik an der Bergischen Universität Wuppertal seit nunmehr 35 Jahren. Mit rund 200 Gästen feierte die Abteilung Sicherheitstechnik jetzt ihr 35-jähriges Bestehen.

    Prof. Dr.-Ing. Bernd Hans Müller, Leiter der Abteilung Sicherheitstechnik: „Sicherheit als Ziel einer wissenschaftlichen Disziplin ist vorrangig am Menschen und dessen Schutz orientiert. Uns geht es vor allem darum, Risiken für Menschen und ihre Umwelt zu identifizieren, zu klassifizieren und richtig zu interpretieren sowie Methoden für ihre Bewältigung zu entwickeln.“ Die Wuppertaler Sicherheitstechnik beschäftigt sich nicht nur mit Unfällen, sondern auch anderen Risiken für die Gesundheit: z.B. langfristig einwirkenden physikalischen oder chemischen Einflüssen, ungünstigen Körperhaltungen oder Überforderung der Menschen durch Stress am Arbeitsplatz. Das Ziel: Praktische Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit und Schutz vor Schadensfällen durch fundierte Forschung und Lehre. Prof. Müller: „Mit zurzeit 14 Professoren – von technischen und naturwissenschaftlichen bis medizinischen und psychologischen Lehr- und Forschungsschwerpunkten – bildet die Sicherheitstechnik in Wuppertal das größte deutsche universitäre Kompetenzzentrum für Sicherheitstechnik.“

    Aus Anlass ihres 35-jährigen Bestehens haben die Wuppertaler Sicherheitstechniker die neue Veranstaltungsreihe WUPPERTALER SICHERHEITSTAG ins Leben gerufen, die auch zukünftig Leistungen in Lehre, Forschung und Politikberatung einem breiteren Fachpublikum zugänglich machen soll. Auf dem diesjährigen Festkolloquium referierten u.a. Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hans Lenk vom Karlsruher Institut für Technologie („Rein technische Sicherheit reicht nicht: Sozialphilosophische und ethische Bemerkungen zu Risiko und Sicherheit bei drohenden Störfällen und Katastrophen“), Prof. Dr. Dietmar Reinert, Stellvertretender Leiter des Instituts für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, Sankt Augustin („Arbeitsschutz im Jahr 2020“), Dr. Ralf Trant, Head of the Safety Commission CERN, Genf („Sicherheit als komplexe Managementaufgabe am Beispiel einer internationalen Großforschungseinrichtung“), Prof. Dr. Thomas Kropf, Robert Bosch GmbH, Heilbronn („Von der Unfallforschung zu vernetzten Sicherheitssystemen – wie Technik Leben retten kann“), Prof. Dr. Peter Reichelt, Präsident der Bundesanstalt für Straßenwesen, Bergisch Gladbach („Verkehrssicherheitsforschung vor neuen Herausforderungen“), Christoph Unger, Präsident des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, Bonn („Strategie für einen modernen Bevölkerungsschutz“), und Prof. Dr. Juraj Sinay, Prorektor der Technischen Universität Kosice, Slowakei („Sicherheitstechnik – Herausforderung für die internationale Zusammenarbeit“).

    „Mit den Themen knüpfen wir an die Tatsache an, als erste Universität in Deutschland bereits in den 1970er-Jahren ein eigenständiges interdisziplinäres Fach für Sicherheitstechnik eingerichtet zu haben,“ so Prof. Müller. Auf Initiative von Prof. Dr. Peter C. Compes († 1997) war die Sicherheitstechnik 1975 in Wuppertal gegründet worden. Im Wintersemester 2003/2004 führte das Fach Bachelor- und Masterstudiengänge ein. Neben dem „Bachelor of Science Sicherheitstechnik“ werden die Studiengänge „Master of Science Sicherheitstechnik“, „Master of Science Qualitätsingenieurwesen“ und „Master of Science Brandschutz“ angeboten. Promotionen sind ebenfalls möglich. Zurzeit sind über 700 Studentinnen und Studenten in dem Fach eingeschrieben. Seit Gründung des Fachs haben über 2.000 Absolventen ihr Studium der Sicherheitstechnik in Wuppertal abgeschlossen.

    Neben den mathematisch-naturwissenschaftlichen, ingenieurwissenschaftlichen und humanwissenschaftlichen Grundlagen bietet das Studium in Wuppertal eine breite sicherheitstechnische Ausbildung, die für zahlreiche sicherheitsnahe Berufsfelder – bei Versicherungen, in Unternehmen, Behörden, Beratungsunternehmen oder als selbstständiger Sicherheitsingenieur – qualifizieren. Prof. Dr.-Ing. Anke Kahl, Fachgebiet Arbeitssicherheit: „Der heutigen Gesellschaft ist kaum ein Bedürfnis wichtiger als Sicherheit und das macht den Sicherheitsingenieur begehrter denn je. Eine über Jahrzehnte nahezu hundertprozentige Vermittlung unserer Absolventen bestätigt ebenso den Erfolg der Wuppertaler Sicherheitstechnik wie das Ergebnis studentischer Befragungen, dass über 90 Prozent ihren Freunden das Studium der Sicherheitstechnik empfehlen würden.“


    Weitere Informationen:

    http://wst.uni-wuppertal.de
    http://site.uni-wuppertal.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Pädagogik / Bildung, Umwelt / Ökologie, Verkehr / Transport
    überregional
    Organisatorisches, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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