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12.10.2009 17:08

Öffentliche Diskussion über Erlanger Baby und Medizinethik erwünscht

Ute Missel Kommunikation und Presse
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

    Die Ankündigung des Universitätsklinikums Erlangen, am kommenden Mittwoch, 14. Oktober 2009, im Rahmen einer Pressekonferenz über den Fall einer 40-jährigen Schwangeren im Koma zu berichten, hat internationale Debatten ausgelöst. Die Frau hatte nach einem Herzinfarkt in der 13. Schwangerschaftswoche ihr Kind auf der Intensivstation der Uni-Frauenklinik knapp neun Monate ausgetragen. Im Jahr 2008 konnte ein völlig gesundes Kind entbunden werden.

    Auch das Klinikum Nürnberg wurde veranlasst, von einem ähnlichen Fall zu berichten. "Auch wenn beide Fälle im Hinblick auf ihre Einzigartigkeit nicht zu vergleichen sind, begrüßen wir die öffentliche Diskussion über die Frage, was medizinisch machbar und ethisch richtig ist", sagte jetzt Prof. Dr. Andreas Frewer, Professur für Ethik in der Medizin der Universität Erlangen-Nürnberg.

    "Anliegen des Universitätsklinikums ist es, mit der sachlichen und anonymen Veröffentlichung des außergewöhnlichen Falles zu zeigen, wie unterschiedlichste Fachdisziplinen auf höchstem Niveau verantwortlich zum Wohl von Mutter und Kind zusammenarbeiten", sagte Prof. Frewer. "Wir können insbesondere vor dem Hintergrund eines ähnlichen Falles vor 17 Jahren zeigen, wie ein Universitätsklinikum verantwortungsvoll mit seinen modernen, medizinisch-technischen Möglichkeiten umgeht." Prof. Dr. Matthias W. Beckmann, Direktor der Uni-Frauenklinik, sagte: "Das Klinische Ethikkomitee und die Ethikberatung waren von Beginn an außerordentlich hilfreich und professionell."

    Entscheidend bei der ethischen Beurteilung des Falles sei die Achtung von Würde, Wohl und Lebensrecht von Mutter und Kind. "Bei einer im Wachkoma liegenden Patientin kann es zu sehr schwierigen Entscheidungen auch zwischen dem Leben des Kindes und der Mutter kommen. Es bestehen dabei klare Unterschiede zu einer hirntoten Patientin, das Vorgehen ist sehr komplex." Drei Tage nach der Pressekonferenz werde daher der Erlanger Fall unter anderem auch Gegenstand eines "Ethiktags" am Uni-Klinikum zum Thema "Hoffnung und Verantwortung in der klinischen Praxis" sein. "Die Diskussion wird weitergehen, das kann aktuellen und zukünftigen Betroffenen helfen", sagte Prof. Frewer. Der 8. Erlanger Ethiktag findet statt am Samstag, 17. Oktober 2009, von 10.00 bis 18.00 Uhr. Ab 17.00 Uhr findet ein öffentliches Forum in der Palmeria (Ulmenweg, Erlangen) für alle Interessierten statt. Weitere Informationen unter: http://www.ethiktag.uni-erlangen.de.

    Informationen zur Pressekonferenz unter: http://www.uk-erlangen.de

    Weitere Informationen für die Medien:

    Johannes Eissing
    Tel.: 09131/85-36102
    presse@uk-erlangen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medizin, Philosophie / Ethik
    überregional
    Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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