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28.01.2009 09:52

Neues Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie (HZB) gegründet.

Bundesministerium für Bildung und Forschung, Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie, Helmholtz-Gemeinschaft Kommunikation und Medien
Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren

    Neutronenquelle und Synchrotronquelle werden nun aus einer Hand betrieben

    Vor anderthalb Jahren erstmals bekanntgegeben, nun ist sie vollzogen: die Fusion der beiden großen Berliner Forschungseinrichtungen Hahn-Meitner-Institut GmbH (HMI) und Berliner Elektronenspeicherring-Gesellschaft für Synchrotronstrahlung m.b.H. BESSY zum neuen Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie GmbH (HZB).

    Anlässlich der Gründungsveranstaltung am Mittwoch, den 28. Januar, sagt der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesforschungsministerium, Thomas Rachel: "Spitzenforschung braucht exzellente Rahmenbedingungen. Mit dem Helmholtz-Zentrum Berlin haben wir ein international konkurrenzfähiges Forschungszentrum geschaffen. So erwarten wir etwa für die Weiterentwicklung von Solarzellen entscheidende Impulse."

    Berlins Wissenschaftssenator Prof. Dr. E. Jürgen Zöllner: "Durch die Zusammenführung der beiden anerkannten Berliner Forschungseinrichtungen - BESSY und HMI - entsteht eine Synergie, mit der Berlin in den Kreis der bislang weltweit drei führenden Standorte der Struktur- und Materialforschung aufsteigt. Das neue Helmholtz-Zentrum Berlin wird ein strukturbildendes Element der Berliner Forschung werden und die Berliner Position im internationalen Wissenschafts- und Forschungswettbewerb weiter stärken."

    Mit dem neuen Zentrum in Berlin wird es in Deutschland ein Helmholtz-Zentrum geben, welches zum Nutzen der Wissenschaft eine Neutronen- und Synchrotronstrahlungsquelle aus einer Hand entwickelt und betreibt. Damit können mehr als 2000 Nutzer jährlich aus Hochschulen, anderen Forschungseinrichtungen sowie der Industrie in Deutschland und weltweit auf einzigartige Experimentiermöglichkeiten zugreifen. Mit dieser Strategie sieht sich das HZB in einer Reihe mit anderen bedeutenden Forschungseinrichtungen in Europa: dem science campus mit dem Institut Laue-Langevin, der ESRF und dem EMBL in Grenoble, den Rutherford Laboratories in Großbritannien und dem Schweizer Paul-Scherrer-Institut. Und zusätzlich verfügt das Berliner Zentrum über einen starken Forschungsbereich Photovoltaik. Die Wissenschaftler dieses Forschungsbereiches werden ebenfalls vom einfacheren Zugang zu den Großgeräten profitieren. Das Zentrum startet mit einem Jahresetat von etwa 100 Millionen Euro und ca. 1100 Mitarbeitern an den beiden Standorten Berlin-Wannsee und Adlershof. Der Bund wird 90 Prozent der Zuwendungen tragen, das Land Berlin 10 Prozent. Dazu kommen noch etwa 10 Millionen Euro, die das HZB jährlich an Drittmitteln einwirbt.

    Prof. Dr. Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft: "Die Fusion war eine sachorientierte Entscheidung, die die Wissenschaft insgesamt voranbringt. Dabei hat sich die Leibniz-Gemeinschaft konstruktiv eingebracht und gezeigt, dass es hier nicht um Besitzstände geht, sondern darum, die Arbeitsmöglichkeiten für die Forschung in Deutschland weiter zu verbessern."

    Das HZB wird von einer dreiköpfigen Geschäftsführung geleitet, den beiden wissenschaftlichen Geschäftsführern, Prof. Dr. Anke Rita Pyzalla (Sprecherin) und Prof. Dr. Dr. h.c. Wolfgang Eberhardt sowie dem kaufmännischen Geschäftsführer, Dr. Ulrich Breuer. "Indem wir Neutronen und Photonen zunehmend komplementär nutzen, wollen wir neue Wissenschaftsgebiete erschließen und noch mehr hervorragende Nutzer für Neutronen und Synchrotronstrahlung gewinnen", sagt Anke Pyzalla. Die 42-jährige Materialforscherin ist vom Düsseldorfer Max-Planck-Institut für Eisenforschung, wo sie seit 2005 Direktorin war, ans HZB gewechselt. Hier möchte sie unter anderem eine größere Vernetzung des HZB mit den Universitäten im Raum Berlin-Brandenburg erreichen und neue Wege gehen, um die Nachwuchsförderung im HZB zu stärken.

    "Die Entwicklung einer sicheren und kostengünstigen Energieversorgung, die unsere Umwelt nicht belastet, ist eine herausragende Aufgabe für Forschung und Technologie in unserer Gesellschaft", ergänzt Wolfgang Eberhardt, der für den Energiebereich zuständige Geschäftsführer. "Mit den Entwicklungen von effizienten und kostengünstigen Dünnschicht-Solarzellen aus Silizium und anderen Materialien können wir wesentliche Beiträge zur Lösung dieser wichtigen Probleme leisten."

    Die wichtigsten aktuellen Projekte des HZB sind: der Bau eines 25 Tesla-Hochfeldmagneten für die Untersuchung magnetischer Materialien mit Neutronenstreuung in Wannsee und der Aufbau des Kompetenzzentrums für Dünnschicht-Photovoltaik in Adlershof und die Vorbereitung einer Synchrotronstrahlungsquelle der nächsten Generation am Standort Adlershof.

    Rückfragen unter:
    Dr. Ina Helms
    Pressestelle HZB
    Glienicker Str. 100
    14109 Berlin

    Tel.: 030-2034-8062
    ina.helms@helmholtz-berlin.de

    Das Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie (HZB) betreibt und entwickelt Großgeräte für die Forschung mit Photonen (Synchrotronstrahlung) und Neutronen mit international konkurrenzfähigen oder sogar einmaligen Experimentiermöglichkeiten. Diese Experimentiermöglichkeiten werden jährlich von mehr als 2000 Gästen aus Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen weltweit genutzt. Das Helmholtz-Zentrum Berlin betreibt Materialforschung zu solchen Themen, die besondere Anforderungen an die Großgeräte stellen. Forschungsthemen sind Materialforschung für die Energietechnologien, Magnetische Materialien und Funktionale Materialien. Im Schwerpunkt Solarenergieforschung steht die Entwicklung neuer Materialien für Dünnschichtsolarzellen im Vordergrund. Am HZB arbeiten rund 1100 Mitarbeiter/innen, davon etwa 800 auf dem Campus Lise-Meitner in Wannsee und 300 auf dem Campus Wilhelm-Conrad-Röntgen in Adlershof. Das HZB ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren e.V., der größten Wissenschaftsorganisation Deutschlands.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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