Maik Plischke wird für seine Doktorarbeit "Zur Analyse alltäglicher körperlicher Aktivität von Jugendlichen mittels Assistierender Gesundheitstechnologien" mit dem 1. Wolfgang-Heilmann-Preis 2007 für "Bürgernahe Anwendungen der Informations- und Kommunikations-Technologien" der Integrata-Stiftung ausgezeichnet. Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert.
Wie bewegen sich Jugendliche in ihrem Alltag? Treiben sie genug Sport, um gesund zu bleiben? Maik Plischke, Wissenschaftler am Peter L. Reichertz Institut für medizinische Informatik der Technischen Universität Braunschweig, hat untersucht, wie man die alltäglichen Bewegungsmuster von Schulkindern erforschen und sie verbessern kann, um Übergewicht und Gesundheitsrisiken vorzubeugen.
Dazu nutzte er so genannte assistierende Gesundheitstechnologien. In diesem Fall sind das kleine Sensoreinheiten, die einfach am Körper befestigt werden können. Sie zeichnen die Bewegungsmuster so auf, dass sowohl die Forscher als auch die Schülerinnen und Schüler selbst sie sehen und bewerten können. Plischkes Ziel war es, heraus zu finden, ob man die Jugendlichen auf diese Weise zu mehr Bewegung motivieren kann.
Mit neusten Sensortechniken können die Jugendlichen ihre tägliche Energieumsatzrate bestimmen und sich mit Computerprogrammen im Sinne eines Selbstmanagement-Ansatzes über ihre Werte informieren. Das führt zu einem besseren Verständnis für den eigenen Körper, regelmäßigerer Bewegung und mehr Spaß am Training - wichtige Bausteine für die Gesundheitsförderung und Prävention von Übergewicht. Das Programm hilft bei der Selbsteinschätzung und kann auch kleine Erfolge sichtbar machen. Dadurch stärkt es die Motivation, langfristig ein aktives Leben zu führen. Signifikante Veränderungen beim Body-Mass-Index der Probanden bestätigen, dass durch den Einsatz assistierender Gesundheitstechnologien eine Veränderung im Verhalten der Jugendlichen möglich ist. Mit cyberMarathon ist es gelungen, ein wirksames Präventionskonzept gegen Übergewicht und Adipositas zu entwickeln.
Die Studien wurden vom Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik der Technischen Universität Braunschweig und der Medizinischen Hochschule Hannover gemeinsam mit dem Sportmedizinisches Zentrum Hannover (An-Institut der Medizinischen Hochschule Hannover, Abteilung des Agnes-Karll-Krankenhauses Laatzen), dem Landessportbund Niedersachsen e.V. und der Albert-Einstein-Schule Laatzen entwickelt.
Warum "cyberMarathon?"
Schuleingangsuntersuchungen belegen ein Übergewicht bei zehn bis 12 Prozent und eine Adipositas (starkes Übergewicht) bei vier bis sechs Prozent der Kinder. In den vergangenen 20 Jahren verdoppelte sich die Anzahl adipöser Kinder. Bis zu sieben Prozent der Fünf- bis Sechsjährigen und bis zu acht Prozent der Dreizehn- bis Fünfzehnjährigen leiden heute an Adipositas, und der Trend setzt sich im Erwachsenalter fort. Zwischen 1985 und 2002 stieg die Häufigkeit der Adipositas von 16 auf 23 Prozent bei den 25- bis 69-Jährigen an. Folgeerkrankungen des Übergewichts wie Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und Diabetes manifestieren sich häufig schon im Kindes- und Jugendalter. "cyberMarathon" widmet sich besonders den Schülerinnen und Schülern mit erhöhtem Adipositas-Risiko, die also zum Beispiel sportlich weniger talentiert sind oder übergewichtige Eltern haben.
Kontakt:
Dr. Maik Plischke
Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik der Technischen Universität Braunschweig und der Medizinischen Hochschule Hannover
maik.plischke@plri.de
0531/391-2127
http://www.cybermarathon.de - weitere Informationen
Ein solches Sensorband tragen Schülerinnen und Schüler im Rahmen von cyberMarathon am Oberarm.
TU Braunschweig / PLRI
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin, Sportwissenschaft
überregional
Forschungsprojekte, Personalia
Deutsch
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