idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
18.09.2007 11:44

Datenbanken selbstständig arbeiten lassen

Friederike Enke Referat Öffentlichkeitsarbeit
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Kooperation zwischen IBM und Informatikern der Universität Jena verlängert

    Jena (18.09.07) Ein riesiges Datenbanksystem fast ohne die Hand eines Administrators, der verwaltet, steuert oder vorhandene Kapazitäten optimal verteilt? Nicht möglich! Heute ist für die Verwaltung von großen Datenbanken meist noch ein hoch spezialisierter "Admin" notwendig, da die immer leistungsfähigeren Computersysteme gleichzeitig immer komplexer werden. Diese manuelle (Datenbank-)Systemverwaltung hat aber Nachteile: Sie ist u. a. sehr kostspielig, zeitaufwändig und fehleranfällig.

    Eine Lösung des Problems entwickelt Prof. Dr. Klaus Küspert von der Universität Jena gemeinsam mit seiner Arbeitsgruppe im Rahmen einer Kooperation mit IBM Deutschland: Die Arbeiten bewegen sich im sogenannten "Autonomic Computing". Die Idee dahinter im konkreten Projekt: Die Leistung eines Systems wird optimiert, indem sich das System selbst überwacht und bei auftauchenden Problemen eigenständig die richtigen Maßnahmen einleitet.

    "Das Projekt läuft bereits seit zwei Jahren", sagt Prof. Küspert. "Da wir bisher sehr erfolgversprechend gearbeitet haben, ist es jetzt von IBM um ein weiteres Jahr verlängert worden", ergänzt der Jenaer Datenbank-Experte. "Es ist ein sehr gutes Beispiel für den Austausch von Wissenschaft und Praxis, also zwischen Universität und Unternehmen". Die Doktoranden David Wiese und Gennadi Rabinovitch arbeiten an dem Projekt mit, das in den Rahmen des "Center for Advanced Studies"-Programms (CAS) von IBM eingebettet ist.

    IBM hat in Deutschland ein gutes Dutzend enge Partneruniversitäten: Jena ist eine davon. Das zuständige Gremium des IT-Unternehmens hat nun entschieden, die Kooperation mit Küsperts Lehrstuhl für Datenbanken und Informationssysteme zu verlängern und das Projekt weiterhin zu finanzieren.

    Aus der Kooperation zwischen IBM und der Jenaer Arbeitsgruppe sind bisher schon zahlreiche themenbezogene Seminare, Industriepraktika, Studienarbeiten, Diplomarbeiten und HiWi-Beschäftigungen hervorgegangen. Regelmäßig sind die Jenaer Wissenschaftler in Böblingen, dem Sitz des deutschen IBM Entwicklungszentrums, vor Ort.

    "Der Ansatz des 'Autonomic Computing' besteht darin, die Verwaltung von komplexen Systemen zu vereinfachen, indem ein selbstständig funktionierender Kreislauf aus Überwachung, Analyse, Planerstellung und Ausführung der Maßnahmen im Computersystem entwickelt wird", erklärt David Wiese. Prof. Küspert veranschaulicht: "Das Ganze ist mit dem vegetativen Nervensystem des Menschen vergleichbar, das gewisse Eigenschaften des Körpers unabhängig steuert".

    "Autonomic Computing" kann allgemein sehr hilfreich sein bei alltäglichen Problemen wie der Laufzeitexplosion von Systemen - wenn viele Nutzer gleichzeitig Anfragen stellen. "Das System beziehungsweise die Datenbank erkennt selbstständig, früh und um ein Vielfaches schneller als der Mensch, wie zum Beispiel vorhandene Speicherkapazitäten sinnvoll aufgeteilt werden könnten", erläutert Gennadi Rabinovitch. Noch müssen er und seine Kollegen selber daran arbeiten. Wenn sie erfolgreich sind, können sie sich bald anderen Aufgaben widmen, da ihr Forschungsergebnis sie von administrativen Aufgaben der Datenbank befreien wird.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Klaus Küspert, Dipl.-Inf. Gennadi Rabinovitch, Dipl.-Inf. David Wiese
    Institut für Informatik der Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Ernst-Abbe-Platz 2, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 946360
    E-Mail: {kuespert,gennadi,wiese}[at]informatik.uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-jena.de


    Bilder

    Prof. Dr. Klaus Küspert von der Universität Jena (Mitte) und seine Doktoranden Gennadi Rabinovitch (l.) und David Wiese (r.) entwickeln sich selbst überwachende Computersysteme.
    Prof. Dr. Klaus Küspert von der Universität Jena (Mitte) und seine Doktoranden Gennadi Rabinovitch ( ...
    Foto: Enke/FSU
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Klaus Küspert von der Universität Jena (Mitte) und seine Doktoranden Gennadi Rabinovitch (l.) und David Wiese (r.) entwickeln sich selbst überwachende Computersysteme.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).