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06.11.2006 13:28

Eine Lobby für die Ethik

Jens Panse Pressestelle
Universität Erfurt

    Gastvortrag an der Katholisch-Theologischen Fakultät widmet sich der Ethikberatung in der EU

    "Lobby für Ethik?" lautet der Titel einer Gastvorlesung, zu der die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Erfurt einlädt. Ethik ist ein klassisches Thema der Theologie; die Kommunikation über Ethik in der pluralen Gesellschaft, aber auch die Beratung von Gremien in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik bei unterschiedlichen Themen der Ethik gewinnen für die Theologie zunehmend an Bedeutung. Eine der entscheidenden Herausforderungen besteht in der Frage, wie eine christliche Ethik angesichts pluraler Ethiken der Spätmoderne formuliert und vertreten werden kann. Als Referenten hat die Fakultät den emeritierten Wiener Moraltheologen Prof. Dr. Günter Virt gewinnen können. Die genaue Fragerichtung des Vortrags erläutert der Untertitel: "Politische Ethikberatung im Europarat und in der EU. Erfahrungen eines Theologen." Virt ist sowohl als Wissenschaftler als auch als Berater unterschiedlicher Kommissionen mit Ethikberatung befasst gewesen. Er wird über das Zustandekommen sowie Inhalt und Bedeutung der Empfehlung 1418/99 des Europarates zum Schutz der Menschenwürde und Menschenrechte terminal Kranker und Sterbender in Europa referieren. Vor diesem Hintergrund soll als Fallbeispiel die Aufgabenstellung, Zusammensetzung und Arbeitsweise der Europäischen Ethikberatergruppe der EU behandelt werden. Schließlich wird Virt eine theologische Ethik im Umgang mit
    moralischem Pluralismus entwerfen.

    Günter Virt arbeitete nach dem Theologiestudium und der Priesterweihe zunächst in der Seelsorge, bevor er 1970 an der Universität Wien zum Dr. theol. promoviert wurde. 1981 folgte die Habilitation in katholische Theologie an der Universität Tübingen. Im selben Jahr erhielt er einen Ruf als Professor für Moraltheologie nach Paderborn; 1983 wechselte er nach Salzburg, 1986 dann an die Universität Wien. In Wien wirkte Virt über lange Jahre als Direktor des Senatsinstitutes Ethik und Recht in der Medizin. Er leitete das Institut für Moraltheologie an der Universität Wien. Günter Virt ist Mitglied der Bioethikkommission beim österreichischen Bundeskanzleramt und der European Group on Ethics in Science and New Technologies in Brüssel. Unter seiner Leitung wurde die "EU-Recommendation 1418" erstellt, die sich mit Fragen des Lebensschutzes, der Palliativmedizin, der Patientenverfügung etc. befasst. 1999 nahm der Europarat die Vorlage mit großer Mehrheit an. Forschungsprojekte und Publikationen von Virt befassen sich u.a. mit Biopolitik, Biomedizin und Stammzellenforschung, gelten aber auch Themenfeldern wie Todesstrafe, Euthanasie, Organhandel, embryonaler Stammzellenforschung.

    Die Vorlesung findet am Mittwoch, dem 8. November 2006, um 19.30 Uhr, im Hörsaal Kiliani am Kreuzgang des Domes statt. Der Zugang ist über die Domstr. 10 möglich. Zu dieser öffentlichen Vorlesung lädt die Fakultät alle Interessierten herzlich ein.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Politik, Recht, Religion
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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