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25.09.2006 11:41

Stifterverband zeichnet neun geisteswissenschaftliche PUSH-Projekte aus

Michael Sonnabend Kommunikation
Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft

    Im Rahmen seines Aktionsprogramms "PUSH in den Geisteswissenschaften" zeichnet der Stifterverband neun vorbildliche Initiativen aus. Ziel des Wettbewerbs war es, Projekte zu fördern, die Inhalte und Arbeitsweisen der Geisteswissenschaften in origineller Weise für den Dialog mit der Öffentlichkeit aufbereiten. Besonderen Wert legte der Stifterverband bei der Auswahl auch auf die Zielgruppenorientierung der Initiativen. Die ausgezeichneten Projekte erhalten jeweils Fördermittel zwischen 25.000 und 30.000 Euro.

    Der Stifterverband hat das PUSH-Programm (Public Understanding of Science and Humanities) 2006 zum ersten Mal ausschließlich für die Geisteswissenschaften ausgeschrieben. Um eine Förderung haben sich 104 Projekte beworben, die das gesamte Fächerspektrum abbilden. Es beteiligten sich neun Fachhochschulen, 78 Universitäten und 17 wissenschaftliche Institutionen. Die geförderten Projekte werden sich auf einem Workshop im Rahmen des Wissenschaftssommers 2007 in Essen vorstellen.

    Die PUSH-Programme des Stifterverbandes verfolgen das Ziel, den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu fördern und Anreizsysteme für Wissenschaftler zu etablieren, sich somit für den Dialog zu engagieren. Sie fördern Beispiele guter Praxis, machen sie öffentlich, vernetzen sie und verschaffen engagierten Wissenschaftlern Anerkennung. Insgesamt wurden seit 1999 67 Projekte aus 514 Anträgen ausgewählt und mit rund 1,2 Mio. Euro gefördert.

    Die Projekte im Einzelnen:

    "Politik-Labor"
    Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Institut für Politikwissenschaft, Professor Dr. Dirk Lange
    Das Politik-Labor thematisiert Politik im Alltag und die Alltagsbezüge "großer Politik". Das Projekt adaptiert das in den Naturwissenschaften sehr erfolgreiche Modell der Schülerlabore und macht es erstmals für die Gesellschaftswissenschaften nutzbar.

    "Abstrakt - Exakt - Obskur"
    Humboldt-Universität Berlin, Fachbereich Logik, Institut für Philosophie, Mireille Staschok
    Sieben junge Künstler (oder Künstlergruppen) werden mittels einer erstellten Textgrundlage über philosophische Gedankenexperimente zu einer Auseinandersetzung angeregt. Die entstandenen Kunstwerke sollen performanceartig im öffentlichen Raum aufgeführt und textlich entsprechend begleitet werden. Dadurch wird ein eher ungewöhnlicher Zugang zu den dahinter stehenden philosophischen Fragestellungen ermöglicht.

    "Europa wird gemacht - Variationen einer bottom-up Konstruktion"
    Friedrich-Schiller-Universität Jena, Zentrum für Didaktik, Professor Dr. Tilman Rohde-Jüchtern
    Schüler aus europäischen Ländern werden zu einem mehrtägigen Kultur-Workshop zum Thema "Europa - Heimat und Fremde" zusammengebracht, treffen sich ein Jahr später wieder und bauen zwischen diesen Begegnungen einen Internet-Dialog zwischen den beteiligten Schulen zu neuralgischen Themen des neuen Europas (z.B. Leben auf dem Lande, Tradition und Moderne, Grenzen, Geld, Familie, Werte) auf. Aus diesem Material entsteht ein Lesebuch "bottom up"; damit wird das konstruierte Europabild der Institutionen ("top down") "ins Leben gesetzt".

    "linguistics@schools"
    Universität Osnabrück, Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaft, PD Dr. Alexander Bergs
    Studierende bringen als Botschafter aus der Universität Schülern und Lehrern "ihre Wissen-schaft", die Linguistik, näher. Hierzu entwickeln sie innovative Projekte aus den Themenkomplexen "Grundlagenforschung", "Moderne Methoden" und "Anwendungsbereiche", die einen dialogisch-interaktiven "Mitmach-Charakter" haben und Praktiker aus z.B. Recht, Wirtschaft, Journalismus, Medizin, Verlagswesen involvieren und aktiv beteiligen sollen.

    "Schülerlabor Geisteswissenschaften"
    Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW), Dr. Barbara Breysach, Dr. Yvonne Pauly
    Das "Schülerlabor Geisteswissenschaften" möchte das Expertenwissen hochspezialisierter geisteswissenschaftlicher Forschung der BBAW Schülern der Klassen 11-13 an Berliner und Brandenburger Schulen transparent machen. Dafür wird das Format des Labors gewählt. Die Schüler können grundlegende Arbeitsformen aktiv erproben und sich mit der Motivation von Wissenschaftlern vertraut machen.

    "Sensing the Street - eine Straße in Berlin"
    Humboldt-Universität Berlin, Institut für Europäische Ethnologie, Prof. Dr. Rolf Lindner
    "Sensing the street" ist ein wissenschaftlich-künstlerisches Projekt, indem es um eine sinnliche Anthropologie auf der Basis einer multisensorisch verfahrenden Ethnographie geht. Ergebnis ist eine Ausstellung, die den Besuchern drei ausgewählte Straßen Berlins mit wissenschaftlich-künstlerischen Mitteln in ihrer multisensorischen Qualität erfahrbar macht. Das Projekt ist ein Gemeinschaftsunternehmen des Instituts für Europäische Ethnologie der Humboldt-Universität zu Berlin und der Universität der Künste Berlin in Kooperation mit dem Museum für Kommunikation sowie den Berliner Bezirksmuseen von Friedrichshain/Kreuzberg, Mitte und Neukölln.

    "Knochen kommt zum Hund"
    Universität Bremen, Fachbereich Erziehungswissenschaften, Institut für Erwachsenen-Bildungsforschung, Professor Dr. Anke Grotlüschen
    Eltern kommen zu ihren Kindern an die Universität. Sie erleben eine Forschungssimulation, bei der die Lesekompetenz getestet wird. Die Szene ist analog zu der OECD-Erhebung 'Programme for the Assessment of Adult Competencies' (PIAAC) aufgebaut. Das Thema Lesekompetenz wird komödiantisch mit Literatur, Dialogtheater und Trend-Sport variiert. Hochschulferne Eltern von Studierenden, die mit PISA und PIAAC nur durch Medien konfrontiert sind, sollen Sampling, Test, Scoring und Reporting selbst erleben. Sie erwerben so die Fähigkeit, bildungspolitische Informationen einzuschätzen.

    "Gesellschaftsspiel: Was die Gesellschaft zusammenhält"
    Zentrum für zivilgesellschaftliche Entwicklung (zze) an der Evangelischen Fachhochschule Freiburg, Dr. Martina Wegner
    Das Zentrum für zivilgesellschaftliche Entwicklung (zze) forscht im interdisziplinären Bereich bürgerschaftlichen Engagements und möchte zur Veranschaulichung der dazugehörigen Theorien ein Gesellschafts-Spiel entwickeln. Das Spiel fordert dazu heraus, zivilgesellschaftliche Prozesse nachzuvollziehen und regt dazu an, Gesellschaft neu zu denken und sich entsprechend einzubringen.

    "Empirische Forschung nah gebracht! Schüler erforschen Fragen der Berufsorientierung"
    Zentrum für angewandte Weiterbildungsforschung in Lahr, Prof. Dr. Günther Seeber
    Im Rahmen einer Projektwoche beschäftigen sich Schüler von Gymnasien mit den Möglichkeiten und dem Nutzen der Methoden der empirischen Sozialforschung. Ihre Anwendung soll sich auf ein für Schüler relevantes Thema beziehen: Berufsorientierung. Der Ablauf der Projekttage wird an die Phasen eines entsprechenden Forschungsprozesses angelehnt. Am Beispiel der empirischen Sozialforschung wird Schülern der Gymnasialklasse 10 aufgezeigt, wie der Erkenntnisgewinn bei Geistes- und Sozialwissenschaften mit Hilfe einzelner Methoden gelingen kann.

    Pressekontakt:
    Michael Sonnabend
    Pressesprecher
    Telefon: 0201/8401-181
    E-Mail: michael.sonnabend@stifterverband.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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