Gerda Lampalzer und Lukas Einsele teilen sich den Karl-Hofer-Preis der UdK Berlin für 2005. Beide erhalten jeweils 2.500 Euro. Die Österreicherin Lampalzer wurde für ihre Media Installation "Translation" ausgezeichnet, der Mannheimer Einsele für seine Arbeit "One Step Beyond - Wiederbegegnung mit der Mine (OSB)". Mit dem Karl-Hofer-Preis erinnert die größte deutsche Kunsthochschule an den Maler und ihren ersten Nachkriegsdirektor Karl Hofer. Das Motto des diesjährigen Wettbewerbs lautete: "Umwege finden".
Gerda Lampalzer zeigt in ihrer Arbeit, dass in jeder Sprache eine andere Sprache verborgen sein könnte. Zur Überprüfung dieser These wurde ein Russe, eine Japanerin, ein Kolumbianer und eine Engländerin beim Sprechen in ihrer Sprache mit einer Videokamera aufgenommen. Diese Gespräche wurden durch ein Videoschnittprogramm in kleinste Einheiten zerlegt und dann wieder so zusammengesetzt, dass deutsche Texte mit völlig neuer Bedeutung entstanden. Dieses künstlichen Texte wurden zu einer vierkanaligen Installation choreografiert, die auf vier im Quadrat angeordneten Leinwänden präsentiert. Die Protagonisten sprechen gleichzeitig oder im Chor, miteinander oder durcheinander und kreieren so ein poetisches Stück Deutsch mit vier Akzenten.
Einsele berichtet in seinem Buch über Landminen und ihre Opfer. Er befragte Menschen, die von Landminen verwundet wurden, zum Hergang des Unglücks. Von den 47 Befragten waren 37 zum Zeitpunkt des Unfalls Zivilisten. Die Opfer stammen aus den wohl am stärksten verminten Länder der Erde: Afghanistan, Angola, Bosnien-Herzegowina und Kambodscha. Die Texte wurden aufgezeichnet und übersetzt. Da es durch die Übertragung und Übersetzung Ungenauigkeiten und Abweichungen gab, ist das Buch eine Interpretation des Materials von OSB.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Kunst / Design, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Musik / Theater
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
Deutsch
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