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23.05.2005 17:36

"WAS HÄLTST DU VOM WESTEN?" Gespräche mit jungen Arabern. Vernissage am Zentrum Moderner Orient (Berlin), 12.6.05

Dr. Sonja Hegasy Leibniz-Zentrum Moderner Orient (ZMO)
Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin e.V. (GWZ)

    Das Zentrum Moderner Orient präsentiert vom 12. Juni bis 28. Juli 2005 in Kooperation mit dem Auswärtigen Amt die audiovisuelle Fotoausstellung >"Was hältst du vom Westen?" Gespräche mit jungen Menschen aus der arabischen Welt< von Julia Gerlach (Text/Ton) und Bärbel Möllmann (Fotos). Die Ausstellung ist werktags von 9 bis 16 Uhr geöffnet.

    VERNISSAGE
    Sonntag den 12. Juni 2005 um 16 Uhr
    U.A.w.g. bis 6. Juni 2005 an: zmo@rz.hu-berlin.de

    VERANSTALTUNGSORT
    Zentrum Moderner Orient, Kirchweg 33, 14129 Berlin

    VERKEHRSANBINDUNG
    S1, S7 Station Nikolassee (anschl. ca. 10 min zu Fuß)
    Bus 211 Station Waldhaus Klinik/Quantzstrasse

    75% der arabischen Bevölkerung sind heute unter 35 Jahre alt. Was wissen wir über diese Mehrheit? Kaum etwas ist über ihre Jugendkultur oder ihre politischen Einstellungen bekannt. Das Projekt "Was hältst du vom Westen?" setzt bewusst einen anderen Akzent. Der einzelne Mensch, seine Meinung und seine Träume stehen im Mittelpunkt.

    Die 50x80 cm Porträts sind mit einer Lochkamera aufgenommen. Die Fotografierten wurden gebeten, sich einen Ort auszusuchen, an dem sie gerne fotografiert werden möchten und mussten sich entgegen sonstiger Gewohnheiten in der arabischen Welt lange auf die Aufnahme einlassen. Der Betrachter wiederum muss genau hinschauen, um den Porträtierten in der Unschärfe zu erkennen - ihn kennen zu lernen. Die mitgeschnittenen Umgebungsgeräusche und Interviews vertiefen den Eindruck der Fotografie. Über Kopfhörer hört der Besucher das Interview mit dem Jugendlichen, den er vor Augen hat. Die Betrachter erfahren, was die jungen Erwachsenen über den Westen - also auch über sie - denken. Die Interviews sind zwischen 2 und 7 Minuten lang.

    Bilder und Interviews sind im November/Dezember 2004 in Dubai entstanden. Die Initiatorinnen haben diese Stadt gewählt, weil sie junge Menschen aus der gesamten arabischen Welt anlockt. Sie kommen aus ganz unterschiedlichen Verhältnissen. Aber sie alle verbindet die Hoffnung, in Dubai eine Perspektive für Ihre Zukunft oder schlicht ihr Glück zu finden. Die jüngste der Porträtierten ist 18 Jahre alt. Die älteste 35. Insgesamt sind 20 Porträts entstanden, von denen das ZMO neun als audiovisuelle Installationen präsentiert.

    Den Porträtierten gefiel die Idee, über diese Ausstellung dem Westen ihre Meinung zu sagen. Andersherum fragten alle nach, wie denn die Menschen in Deutschland über sie dächten. So entstand die Idee, das Projekt fortzusetzen: die Ausstellungsbesucher werden während der Vernissage im Zentrum Moderner Orient gebeten, zu den Aussagen der Porträtierten Stellung zu nehmen. Die Reaktionen werden in Kommentarbüchern, die ausliegen, gesammelt. Zudem soll am 12. Juni am ZMO ein kurzer Film über die Reaktionen der Besucher entstehen. Beide Elemente werden anschließend Teil der Ausstellung, wenn diese den Schritt zurück in die arabische Welt macht. In Kooperation mit dem Goethe-Institut soll die Ausstellung in verschiedenen Museen in der Golfregion gezeigt werden.

    INTERVIEWANFRAGEN
    Bärbel MÖLLMANN *1970 ist freie Künstlerin und Fotografin. Sie studierte an der Fachhochschule Bielefeld Fotografie. 2001 begann sie ihr Projekt Visions NYC. Sie porträtierte Menschen in New York und fragte sie nach ihren Träumen. Die Fotos dieser Ausstellung finden Sie unter: http://www.visionsnyc.net/main.html. Nach den Anschlägen des 11. September 2001 reiste sie erneut nach New York und setzte das Projekt fort. Dabei entstand die Idee, ein ähnliches Projekt über die arabische Seite zu machen. Sie lebt und arbeitet in Berlin.

    Julia GERLACH *1969 ist freie Journalistin. Sie arbeitet für das heute journal des ZDF, DIE ZEIT, die Berliner Zeitung und HR Hörfunk. Sie hat für das ZDF in Kairo gearbeitet und zahlreiche Recherchereise in die Region unternommen. 2002/3 hat sie mehrere Monate in Katar verbracht und hat dort bei Al Dschasira hospitiert. Dabei entstand das Interesse an der Golfregion. Sie lebt und arbeitet in Frankfurt/Main.

    Bärbel Möllmann und Julia Gerlach stehen vom 10. bis 13. Juni 05 am ZMO für Interviews zur Verfügung. Weitere Termine sind möglich. Die Direktorin des ZMO, Prof. Ulrike Freitag, steht ebenfalls für Interviews zur Verfügung.
    Kontakt: sonja.hegasy@rz.hu-berlin.de

    Fotos von Bärbel Möllmann schicken wir Ihnen auf Anfrage gerne zu. Für Radiojournalisten bieten wir Auszüge aus den Interviews als mp3 an. Über ein Belegexemplar/-link würden wir uns freuen.

    KURZINFO
    Das Zentrum Moderner Orient (ZMO) unter Leitung der Nahost-Historikerin Prof. Ulrike Freitag ist die einzige Forschungseinrichtung Deutschlands, die sich interdisziplinär und in historisch-vergleichender Perspektive mit dem Nahen Osten, Afrika, Süd- und Südostasien befasst. Im Mittelpunkt der Forschung steht die Interaktion überwiegend islamisch geprägter Gesellschaften sowie deren Beziehungen mit den nicht-islamischen Nachbarregionen.

    PORTRÄTS
    Ahmed beispielsweise kommt aus dem Irak. Fragt man ihn nach seiner Kindheit, erzählt er von jener Nacht im Januar 1991, als er mit seiner Familie unter der Treppe seines Hauses kauerte und die amerikanischen Bomben auf Bagdad fielen. Heute ist er Graphikdesigner und Partygänger in Dubai. Wenn es um das Verhältnis zum Westen geht, fallen ihm als erstes die arroganten Frauen aus Europa ein.
    Mada denkt sehr viel politischer. Sie ist Reporterin beim Satellitensender Al Arabija. Wenn jemand die arabischen Medien kritisiert oder deren Anspruch, neutral und seriös zu sein, in Frage stellt, reagiert sie mit bissiger Gegenattacke. Zugleich räumt sie ein, dass die Medien - die arabischen ebenso wie die westlichen - Hauptverursacher und auch Hauptprofiteur der schlechten Beziehungen zwischen Orient und Okzident sind.
    Auch Doraid und sein Freund Hisham sind nach Dubai gekommen, um reich und glücklich zu werden. Leider haben die glitzernden Shopping-Malls der Stadt auch ihre Schattenseiten. Der Palästinenser und der Syrer arbeiten als Vertreter und Lagerarbeiter für die großen Ketten und Hisham wohnt in einer der Sammelunterkünfte für ausländische Arbeitskräfte.

    Der Text ist selbstverständlich frei zum Abdruck.


    Weitere Informationen:

    http://www.zmo.de/index.html Homepage Zentrum Moderner Orient
    http://www.zmo.de/veranstaltungen/2005/Ausstellung/Ausstellung_Einladung.pdf Einladung
    http://www.baerbel-moellmann.de/ Homepage Bärbel Möllmann


    Bilder

    Doraid Chatat
    Doraid Chatat
    Foto: Bärbel Möllmann
    None

    Mada Suyyagh
    Mada Suyyagh
    Foto: Bärbel Möllmann
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Kunst / Design, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Musik / Theater, Philosophie / Ethik, Politik, Recht, Religion
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

    Doraid Chatat


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    Mada Suyyagh


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