Anstriche für Boote enthalten Substanzen, die den Bewuchs mit Algen und Muscheln verhindern. Dies sind fast immer giftige Kupferverbindungen, die sich in der Natur anreichern. Mittlerweile gibt es Anstriche, die das Bewuchsproblem ohne Kupfer lösen – oft nach natürlichem Vorbild.
Muscheln, Algen und Seepocken am Schiffsrumpf sehen nicht nur unschön aus, sondern verursachen auch Probleme: Je dicker die Schicht dieser Meeresbewohner, desto langsamer fährt ein Segelboot und desto mehr Sprit verbraucht ein Motorboot.
Antifouling-Anstriche verhindern den Bewuchs. Sie enthalten Biozide, die Kleinstlebewesen nahe am Schiff töten. Aktuell sind Kupferanstriche die Nummer Eins der Antifoulings, sie reichern sich allerdings in der Umwelt an.
Alternativen dazu sind abwaschbare Beschichtungen, von denen sich die störende Schicht hin und wieder manuell entfernen lässt. Oder eine Kunststoffbeschichtung auf Silikonbasis – darauf können sich Seepocken nicht festsetzen, denn der von ihnen gebildete Klebstoff härtet auf der wasserabweisenden Oberfläche nicht aus. Außerdem im Fokus stehen Beschichtungen, die der Natur nacheifern: raue, elastische „Haihaut“-Oberflächen, Anstriche, die einen Schwimmfarn imitieren oder solche, die den pH-Wert des umgebenden Wassers ändern und so ein unbewohnbares Milieu für die ungewünschten Lackbewohner schaffen.
Weshalb die Bootsbranche immer noch Kupferanstriche nutzt und auf welchem Stand die Forschung ist, berichtet Brigitte Osterath in „Gesucht: Kupfernachfolger für Bootslacke“. Die PDF-Datei des Beitrags gibt es bei der Redaktion der „Nachrichten aus der Chemie“ unter nachrichten@gdch.de.
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