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08.05.2006 21:30

Hessen führt Studiengebühren ein

Prof. Dr. Gernot Stroth Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Mathematisch-Naturwissenschaftlicher Fakultätentag Deutschlands

    Durch die neuen Studiengebühren in Hessen, die deutlich über das hinausgehen, was andere Bundesländer planen, wird der Standort Deutschland gefährdet. Gerade in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern gibt es einen Mangel an gut ausgebildeten Absolventen mit Diplom- oder Masterniveau. Dies wird sich durch die in Hessen beabsichtigten Studiengebühren verschärfen.

    Die Hessische Landesregierung hat angekündigt, dass ab Herbst 2007 Studiengebühren eingeführt werden. Studiengebühren in einer Höhe von ca. 500 Euro liegen durchaus im Trend und werden wohl bald überall die Regel sein. Hessen geht aber noch einen Schritt weiter. Für Promotionsstudiengänge können bis zu 1500 Euro pro Semester verlangt werden, ab 2010 gilt dies auch für die
    gerade neu eingeführten Masterstudiengänge. Wie viele Studierende werden dann noch ihr Studium nach dem Bachelor fortsetzen ? Soll hier abgeschreckt werden, oder soll über das Geld eine Quotierung eingeführt werden ? Dies widersprciht in eklatanter Weise den immer wieder lautstark geäusserten Lippenbekenntnissen
    zu einem Mehr an Bildung. Dieses Land ist auf die Innovationskraft seiner Techniker, Mathematiker und Naturwissenschaftler angewiesen. Hier besteht jetzt schon ein Mangel an gut ausgebildeten Diplomanden und Doktoranden. Die neuen Masterstudiengänge müssen eigentlich mehr Studierende gerade in diesen Fächern zum Abschluss führen. Die in Hessen getroffenen Regelungen sind da kontraproduktiv. Sollte dies in den anderen Bundesländern Schule machen, wird dies den Mangel verstärken. So ist der Standort Deutschland gefährdet und eine Erhöhung der allgemeinen Arbeitslosenquote die mögliche Folge.
    Wir können nur hoffen, dass die Universitäten von diesen hohen Studiengebühren keinen Gebrauch machen. Aber wird das nur ein Wunschtraum bleiben ? In Zeiten, in denen die Landesministerien kontinuierlich die Finanzierung der Universitäten zurückfahren, werden diese nur zu leicht die Möglichkeit, hohe Studiengebühren zu verlangen, ergreifen, die Landesregierungen werden sie dazu zwingen.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Geowissenschaften, Informationstechnik, Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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