Auf einer Diskussionsveranstaltung in Berlin unterstreichen Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft die Notwendigkeit für den Ausbau berufsbegleitender Studienangebote.
Wie können deutsche Universitäten der steigenden Nachfrage nach berufsbegleitender akademischer Qualifizierung und einer stärkeren Öffnung für breite Bildungsschichten gerecht werden? Was können Bund und Länder nach Aufhebung des Kooperationsverbotes (§ 91b) im Grundgesetz dafür leisten? Vertreterinnen und Vertreter aller politischen Parteien, des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, des nordrheinwestfälischen Wissenschaftsministeriums sowie des DGB und der BDA diskutierten diese Fragen am Mittwoch (15. Oktober) in Berlin. Die Studierendenseite war durch die Initiative Arbeiterkind.de vertreten. Die FernUniversität hatte zu diesem politischen Austausch ins Regionalzentrum der Hochschule eingeladen.
Auf die wachsende Bedeutung des lebenslangen Lernens und die daraus resultierenden Anforderungen insbesondere an die Universitäten wies Andrä Wolter, Bildungswissenschaftler an der Humboldt-Universität in Berlin, hin. Er ist im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung des Projekts „Offene Hochschule“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zuständig für „Heterogene Zielgruppen“. „Das Hauptproblem für Menschen, die mit oder ohne Abitur nach einer Phase beruflicher Praxis an die Hochschulen kommen, ist das Zeitmanagement zwischen Beruf und Studium. Wir brauchen daher mehr berufsbegleitende Studiengänge und das Studiensystem der FernUniversität ist der richtige Weg“, sagte Wolter. Er ergänzte: „Das Potential für Fernstudiengänge ist bei Weitem nicht ausgeschöpft.“ In Nordrhein-Westfalen haben im Wintersemester 2013/14 an den 14 Präsenzuniversitäten 380 Beruflich Qualifizierte ein Studium aufgenommen, 737 an den über 20 Fachhochschulen und dagegen 1543 alleine an der FernUniversität in Hagen.
Der Rektor der FernUniversität, Helmut Hoyer, unterstrich, dass die FernUniversität dringend auf eine breitere Finanzierungsgrundlage gestellt werden muss, um ihr Angebot der enormen Nachfragen anzupassen und qualitativ weiter zu entwickeln. Die FernUniversität hat einen bundesweiten Auftrag. Zwei Drittel ihrer Studierenden leben und arbeiten aber außerhalb von Nordrhein-Westfalen, das fast die gesamte öffentliche Finanzierung der Universität trägt.
Ministerialdirigent Peter Greisler, Leiter der Unterabteilung Hochschulen im Bundesministerium für Bildung und Forschung, wies darauf hin, dass im Rahmen des Hochschulpakts das berufsbegleitende Studium zukünftig eine Rolle spielen müsse.
Fazit der Diskussionsrunde: Nach Aufhebung des Kooperationsverbotes ist es notwendig, die Möglichkeiten zum Lebenslangen Lernen in Deutschland deutlich auszubauen. Dabei sollten Bund und Länder gemeinsam Verantwortung bei der Hochschulfinanzierung übernehmen.
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