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21.05.2021 09:58

Letzter Verbrenner: Neuer Rennwagen des Formula Student-Teams der h_da

Simon Colin Hochschulkommunikation
Hochschule Darmstadt

    Es ist ein historischer Moment für das Formula Student-Team (FaSTDa) der Hochschule Darmstadt (h_da): Nach entbehrungsreichen Pandemie-Monaten haben die Studierenden ihren zwölften und zugleich letzten Verbrenner-Rennwagen fertiggestellt, bevor es ab 2022 elektrisch auf die Rennstrecken geht. Der Weg zum „F20“ war Pandemie-bedingt hürdenreich: Mehrere ungewollte Lockdown-Boxenstopps haben dazu geführt, dass der neue Rennwagen ein Jahr später als geplant fertig ist. Für die Rennsaison 2021 sind die Studierenden dennoch zuversichtlich.

    Der „F20“ war im vergangenen Frühjahr bereits halb fertig, das studentische Team hatte schon mit der Fertigung begonnen – dann kam der erste Lockdown. „Wir haben unser Teamleben zwar schnell komplett auf online umgestellt, konnten aber mehrere Monate nicht in unsere Werkstatt“, erläutert FaSTDa-Teamleiterin Leonie Schneider. „Als es dann im Sommer besser wurde, durften wir mit Hygienekonzept vor Ort weiterarbeiten, doch Ende 2020 kam dann kurz vor der Fertigstellung der zweite Lockdown.“ Spätestens da war klar: Das wird nichts mehr mit dem F20 in 2020.

    Doch die Studierenden hatten sich davon nicht demotivieren lassen und in Online-Konstruktionstreffen weitergearbeitet. „Wir haben die Gelegenheit genutzt und uns alle Einzelteile noch einmal genau angeschaut“, sagt Leonie Schneider. „Es kamen viele kreative Ideen und unser Ziel war, noch einmal alles aus dem Wagen herauszuholen, zumal es ja der letzte Verbrenner ist.“ Der „F20“ ist mit 170 Kilogramm nun mehr als 10 Kilo leichter als der Vorgänger. Alleine sechs Kilo gewannen die Studierenden durch neue, kleinere Reifen mit leichten Magnesiumfelgen. „Wir haben insgesamt leichtere, stabilere und zugleich zuverlässige Bauteile eingesetzt, etwa eine Titan-Abgasanlage“, sagt Leonie Schneider. Mit 74 PS ist der Rennwagen noch einmal 17 PS kräftiger, bei gleichem Verbrauch.

    Selbstbewusst blicken sie daher auf die anstehenden Formula Student-Rennen in Spanien und Tschechien, nachdem 2020 alle Rennen ausgefallen waren. 2019 waren die h_da-Studierenden derweil sehr erfolgreich, unter anderem mit einem 2. Platz in der Effizienzwertung beim Rennen auf dem Hockenheimring. In diesem Jahr peilen die Studierenden erneut eine Top-Position an. Bis in den Sommer hinein feilen die Studierenden nun noch an ihrem neuen Wagen und können sich dazu auch wieder in der Werkstatt treffen – mit ausgeklügelten Sicherheits-, Hygiene- und Testkonzept, das der h_da derzeit als Pilot für vergleichbare Präsenz-Laborveranstaltungen mit Studieren-den dient.

    Frischen Wind hat das FaSTDa-Team auch durch viele neue Studierende bekommen. Die Mannschaft besteht derzeit aus 50 Studierenden aus 15 Studiengängen. „Gerade jetzt in der Pandemie ist das Engagement bei FaSTDa ein guter Ausgleich“, weiß Leonie Schneider. Freitagsabends trifft sich eine Taskforce, in der auch einmal Persönliches ausgetauscht wird, ansonsten ist bereits der nächste große Schritt im Blick: Der „F22“, zwar nicht der erste Elektrorennwagen des h_da-Teams, aber ab 2022 geht es nur noch elektrisch auf die Rennstrecke.

    „Für uns ist das ein großer Umbruch, denn wir arbeiten dann mit einer komplett neuen Antriebstechnologie“, erklärt Leonie Schneider. Eingesetzt werden Radnabenmotoren, die in allen vier Rädern unterkommen, in der Formula Student inzwischen üblich, so viel verrät sie bereits. Der Motor im Heck ist dann Geschichte, was sich unter anderem auch auf die Aerodynamik und somit auch auf das Erscheinungsbild auswirken dürfte. Zeitgleich arbeiten die Studierenden an einem autonomen System für ihren Rennwagen, wobei sie von Teammitgliedern profitieren, die aus Studiengängen mit Softwarefokus stammen.

    „Die Teamleistung, die hinter diesem Rennwagen steht, kann man gar nicht hoch genug herausheben. Trotz aller Widrigkeiten haben die Studierenden mit riesiger Motivation und Professionalität am Projekt F20 gearbeitet und es gleichzeitig geschafft, sich den Charakter einer studentischen Initiative zu bewahren, der das Ganze so besonders macht. Es macht wirklich große Freude, das miterleben zu dürfen,“ sagt Faculty Advisor Prof. Dr. Florian Van de Loo vom Fachbereich Maschinenbau und Kunststofftechnik, der das studentische Team betreut.

    Hintergrund
    Das FaSTDa-Team der Hochschule Darmstadt besteht aktuell aus gut 50 Studierenden aus 15 Studiengängen der Hochschule Darmstadt. Einige von ihnen bringen einschlägige Vorerfahrungen aus technischen Berufen oder dem semi-professionellen Rennsport in die Arbeit ein. Betreut und beraten wird das Team von Prof. Dr. Florian Van de Loo und weiteren Kollegen vom Fachbereich Maschinenbau und Kunststofftechnik. Das Rennwagen-Projekt wird von einer Reihe von Unternehmen gesponsert. Eine Liste der beteiligten Förderer und weitere Informationen zum Team und Projekt finden sich auf der Projekt-Website https://fastdaracing.wordpress.com und auf Facebook https://www.facebook.com/fastda


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Kontakt für die Medien

    Leonie Schneider
    FaSTDa Racing - Formula Student-Team Darmstadt
    Projektleitung
    Tel +49. 160 93103376
    Mail leonie.schneider@fastda-racing.de


    Bilder

    FaSTDa-Teamleiterin Leonie Schneider (im Rennwagen) mit Faculty Advisor Prof. Dr. Florian Van de Loo (rechts daneben) und hinten v.l.n.r.: Ferdinand Frey (Finanzleitung), Isabell Knebel (Finanzleitung) und Sven Rühl (technischer Leiter).
    FaSTDa-Teamleiterin Leonie Schneider (im Rennwagen) mit Faculty Advisor Prof. Dr. Florian Van de Loo ...
    h_da/Samira Schulz
    h_da/Samira Schulz


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Elektrotechnik, Maschinenbau, Verkehr / Transport, Werkstoffwissenschaften
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

    FaSTDa-Teamleiterin Leonie Schneider (im Rennwagen) mit Faculty Advisor Prof. Dr. Florian Van de Loo (rechts daneben) und hinten v.l.n.r.: Ferdinand Frey (Finanzleitung), Isabell Knebel (Finanzleitung) und Sven Rühl (technischer Leiter).


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