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05.06.2009 14:42

Darmstädter Konferenz zum Umgang mit Armut und sozialen Spannungen in Kommunen

Martin Wünderlich Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Hochschule Darmstadt

    Wachsende Armut und soziale Spannungen bei knappen Haushaltsmitteln gehören zu den aktuellen Herausforderungen der deutschen Städte und Gemeinden. Eine bundesweite Fachtagung beschäftigt sich am 9. und 10. Juni in Darmstadt mit diesem Thema. Der Titel: "Die Zukunft der Sozialen Stadt - Strategien gegen soziale Spaltung und Armut in den Kommunen". Veranstalter sind die Hans-Böckler-Stiftung, das Institut für Soziale Arbeit und Sozialpolitik (ISASP) der Hochschule Darmstadt und die Wissenschaftsstadt Darmstadt.

    Über 220 Personen, meist aus der Leitungsebene der öffentlichen und freien Wohlfahrtspflege, Wissenschaft und Politik, werden bei der Fachtagung im Darmstadtium erwartet. Interessenten können sich noch bis zum 8. Juni anmelden. Anmeldeformular und vollständiges Programm mit Angaben zum Veranstaltungsort sind herunterzuladen unter www.isasp.h-da.de/aktuell.

    Professor Dr. Walter Hanesch, Veranstaltungsleiter vom ISASP der Hochschule Darmstadt: "Anlass für die Fachtagung ist die Beobachtung, dass sich die Kommunen in Deutschland einer doppelten Herausforderung stellen müssen: Während Bund und Länder, etwa beim Arbeitslosengeld II, immer weitere Aufgaben an die Städte und Gemeinden abgeben, steht ihnen immer weniger statt mehr Geld zur Verfügung. Dabei sind es vor allem die Kommunen die beispielsweise wachsende Kinderarmut und ethnisch-soziale Spannungen auffangen müssen. Die Fachtagung soll helfen, das öffentliche Bewusstsein für dieses Ungleichgewicht zu stärken und Konzepte zum Umgang mit den neuen Herausforderungen aufzeigen."

    Der Sozialdezernent der Wissenschaftsstadt Darmstadt, Stadtrat Jochen Partsch, sieht in dieser Problemlage eine zentrale Herausforderung: "Der Auftrag einer aktiven und vorausschauenden Sozialpolitik ist es, die Ausgewogenheit sozialer Lebensverhältnisse zu sichern. Konkret bedeutet das, materielle Armut und soziale Zergliederung unseres Gemeinwesens zu verhindern. Den Kommunen fallen dabei nach dem Reformen der Bundesebene Basisaufgaben in der Sicherung sozialer Gerechtigkeit und Teilhabe für die Bürger zu. Wir stellen uns in Darmstadt dieser Herausforderung der Stärkung der präventiven Sozial- und Jugendarbeit oder auch der erfolgreichen Kooperation mit der ARGE. Ich erhoffe mir von der Fachtagung das, was sie in ihrem Titel ankündigt: die Diskussion konkreter Strategien gegen soziale Spaltung und Armut in den Kommunen".

    Die Konferenz soll ebenso dazu beitragen, eine Lücke in der sozialwissenschaftlichen Fachdiskussion zu schließen. Viele Kommunen haben zwar bereits begonnen, neue Leitbilder und Konzepte gegen soziale Spaltung und Armut zu entwickeln und umzusetzen. Dabei spielen Ansätze einer integrierten Stadtentwicklung ebenso wie Konzepte einer Armutsprävention in der kommunalen Sozialpolitik eine zentrale Rolle. Jedoch sind Konzeptionen, Möglichkeiten und Grenzen von lebenslagen-, zielgruppen- und sozialraumorientierten Ansätzen einer Armutsprävention auf lokaler Ebene bisher in der sozialwissenschaftlichen Fachdiskussion kaum thematisiert worden.

    Expertinnen und Experten der Stadtsoziologie, der Lokalen Politikforschung und der Armutsforschung werden mit Vertreterinnen und Vertretern der kommunalen Praxis die verschiedenen Problem- und Handlungsdimensionen einer kommunalen Politik gegen soziale Spaltung und Armut ausloten. Zugleich soll dabei der Versuch unternommen werden, die verschiedenen fachwissenschaftlichen Diskurse zu dieser Thematik zusammen zu führen.

    Dabei wird es insbesondere um die Fragen gehen:
    - Inwieweit sind die Kommunen als lokaler Sozialstaat auch künftig in der Lage, die Herausforderungen des wirtschaftlichen und sozialen Wandels zu bewältigen?
    - Wie kann - vor dem Hintergrund wachsender gesellschaftlicher Spaltungsprozesse - eine Politik der Vermeidung bzw. Überwindung von sozialer Spaltung und Armut auf lokaler Ebene erfolgreich umgesetzt und der soziale Zusammenhalt in der Stadt gesichert werden?

    Sozialpolitische Forschungskompetenz an der h_da
    Der Forschungsbereich Soziale Ungleichheiten, Lebenslagen, Sozialpolitik und soziale Dienste bildet einen Schwerpunkt des Instituts für Soziale Arbeit und Sozialpolitik (ISASP) am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften und Soziale Arbeit der h_da. Ein Beispiel für die Verbands- und Politikberatung des Instituts ist die von Oktober 2008 bis März 2009 organisierte und moderierte Planungswerkstatt "Soziale Stadt" der Gemeinde Groß-Zimmern. Ein weiteres ist das Projekt von Prof. Dr. Frank Norbert Loges "Gesundheitsförderung als Stadtteilstrategie", dass ab September in Darmstadt Eberstadt Süd gestartet wird. Hierbei sollen Erkenntnisse darüber gewonnen werden, wie soziale, ethnische und architektonische Rahmenbedingungen und Netzwerkstrukturen auf die Gesundheit der Einwohner wirken.

    Fachlicher Ansprechpartner an der h_da
    Prof. Dr. Walter Hanesch
    Direktor des Instituts für Soziale Arbeit und Sozialpolitik
    Hochschule Darmstadt
    Adelungstr. 53 D-64283 Darmstadt
    walter.hanesch@h-da.de http://www.isasp.h-da.de/aktuell
    Tel. +49.6151.16-8702 und -8691
    Mobil +49.175 2081 979


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Politik
    überregional
    Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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