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24.09.2013 10:00

Praxis trifft Wissenschaft: Start der ersten akademischen Hebammenausbildung in Berlin

Sibylle Baluschek M.A. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Evangelische Hochschule Berlin (EHB)

    Mit einem Festakt fällt am Montag, dem 30. September, der Startschuss für die akademische Hebammenausbildung am St. Joseph Krankenhaus Berlin Tempelhof (SJK) und an der Evangelischen
    Hochschule Berlin (EHB). Die feierliche Eröffnung findet auf dem Campus der EHB statt; zu den Festrednern gehören u.a. Gesundheitssenator Mario Czaja sowie Claudia Dachs vom Deutschen Hebammenverband.

    Im ausbildungsintegrierten Studiengang Hebammenkunde eignen sich 20 Frauen den Beruf der Hebamme an. Nach sechs Semestern erwerben sie die europaweit anerkannte Berufszulassung; zwei weitere Semester Studium und die Bachelorthesis an der EHB folgen.„Der neue Studiengang Hebammenkunde bietet die Möglichkeit, und zwar erstmals in Berlin, den Beruf der Hebamme auf Hochschulniveau zu erlernen und einen Abschluss als Bachelor of Science zu erlangen‘‘, beschreibt Prof. Dr. Petra Völkel, Prorektorin der EHB, das Ausbildungsmodell und verweist zugleich auf dessen Pioniercharakter: In der Hauptstadt und den neuen Bundesländern sind die Evangelische Hochschule Berlin und das St. Joseph Krankenhaus die ersten, die ihre Aktivitäten in Sachen Ausbildung zugunsten der Akademisierung des Hebammenberufs verknüpfen. Insgesamt 60 integrierte Ausbildungs- und Studienplätze schaffen die Kooperationspartner bis 2015.

    Rainer Karius, Leiter der Schule für Gesundheitsberufe am SJK, erklärt die Hintergründe: „Die Aufgaben in der Gesundheitsversorgung werden immer komplexer und die interdisziplinäre Zusammenarbeit gewinnt an Bedeutung.Um diese Anforderungen zu bewältigen, brauchen wir reflektierte Praktiker/innen, die ihr berufliches Handeln wissenschaftlich fundieren und hinterfragen.‘‘ Studiengangkoordinatorin Heike Polleit ergänzt: „An jedem Arbeitstag treffen Hebammen eigenverantwortlich eine Vielzahl von Entscheidungen, die
    weitreichende Konsequenzen für die Gesundheit von Müttern und Kindern haben können. Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, muss jede Entscheidung wissenschaftlich fundiert sein.‘‘

    Der ausbildungsintegrierte Studiengang Hebammenkunde steht in der mehr als 100jährigen Tradition der EHB, professionelle Studiengänge im Sozial- und Gesundheitswesen zu etablieren. „Wir wollen insbesondere eine systematische akademische Forschung im Fachgebiet Hebammenkunde entfalten, die Erfahrung und Wissen des Berufsstandes der Hebammen aufnimmt und wissenschaftlich reflektiert‘‘, stellt EHB-Rektorin Prof. Dr. Angelika Thol-Hauke das Vorhaben dar.

    Für die praktische Ausbildung der angehenden Hebammen ist das St. Joseph Krankenhaus prädestiniert: 2012 war es mit 3.557 Neugeborenen geburtenstärkste Klinik Deutschlands. Der Kreißsaal gehört mit sieben modern eingerichteten Geburtsräumen bundesweit zu den größten. „Unsere natürliche, familienorientierte und individuelle Geburtshilfe erfordert von den Hebammen ein hohes Maß an fachlicher und sozialer Kompetenz ebenso wie die Bereitschaft,interdisziplinär zu arbeiten. Ich bin froh, dass wir nun an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis ausbilden. Damit erweitern wir die beruflichen Optionen künftiger Hebammen und sichern zugleich die hohe Qualität unserer Geburtshilfe‘‘, resümiert Prof. Dr. Michael Abou-Dakn,Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am SJK und Professor für Geburtsmedizin im Studiengang Hebammenkunde.

    Die Schule für Gesundheitsberufe am SJK und die Evangelische Hochschule Berlin sind bereits erprobte Kooperationspartner. 2004 haben sie gemeinsam mit weiteren Berliner Krankenpflegeschulen den ersten Pflege-Studiengang Bachelor of Nursing in Deutschland initiiert -- ein wichtiger Schritt für die Akademisierung des Pflegeberufs. Mit Blick auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit im Alltag gibt es auf dem Stundenplan der künftigen Hebammen und Pflegenden viele Gemeinsamkeiten. Prof. Dr. Angelika Thol-Hauke: „Ich freue mich darüber, dass unsere Studiengänge im Gesundheitswesen in Lehre und Forschung bereichert und Synergien möglich werden.‘‘

    Die Initiatoren:
    Mit 475 Betten und ca. 1.200 Mitarbeitern ist das St. Joseph Krankenhaus Berlin Tempelhof das größte katholische Krankenhaus in Berlin. Rund 65.000 Patienten werden hier jährlich ambulant und stationär behandelt. Die Schule für Gesundheitsberufe am SJK hat neben dem Fachbereich Hebammenkunde weitere 150 Ausbildungsplätze in der Gesundheits- und (Kinder)Krankenpflege.

    Die Evangelische Hochschule Berlin (EHB) ist eine leistungsorientierte Ausbildungs- und Forschungsinstitution für die Berufsfelder Pflege, Bildung,Sozialwesen und Gemeinde. Knapp 1.500 Studierende, 56 hauptamtliche Professorinnen und Professoren sowie Dozentinnen und Dozenten und rund 160 Lehrbeauftragte lernen, lehren und forschen hier.


    Weitere Informationen:

    http://www.eh-berlin.de/presse/presse/pressematerialien-eroeffnung-studiengang-h...


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Pädagogik / Bildung, Religion
    regional
    Organisatorisches, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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