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29.04.2013 15:44

Vorsorge könnte viele Menschenleben retten

Ricarda Wessinghage Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt a. M.

    Der hessische Sozialminister, Vertreter der niedergelassenen Gastroenterologen, die Stiftung LebensBlicke und das Universitätsklinikum Frankfurt haben die hessischen Bürger heute gemeinsam zu mehr Darmkrebsvorsorge aufgerufen.

    Darmkrebs ist in Deutschland sowohl bei Männern als auch bei Frauen die zweithäufigste Krebserkrankung. Jährlich erkranken bundesweit etwa 70.000 Menschen an Dickdarmkrebs, von denen etwa 30.000 versterben, meist nach Jahren leidvoller Therapie. Ob die Krankheit tödlich verläuft oder aber geheilt werden kann, hängt sehr stark vom Stadium ab, in dem sie erkannt wird. Ab dem 55. Lebensjahr haben die Krankenversicherten Anspruch auf eine Darmspiegelung zur Früherkennung von Darmkrebs. Doch bisher nutzen in Hessen deutlich weniger als 20 Prozent der Zielgruppe dieses Angebot. Aus diesem Grund haben der hessische Sozialminister Stefan Grüttner, Vertreter der niedergelassenen Gastroenterologen, die Stiftung LebensBlicke, Früherkennung Darmkrebs, und das Universitätsklinikum Frankfurt auf einer Pressekonferenz gemeinsam dafür geworben, dass mehr Menschen die vorhandenen Vorsorgeangebote der niedergelassenen Ärzte und Kliniken nutzen.

    Handeln statt abwarten

    „Die Darmkrebsvorsorge ist nicht schmerzhaft und kann einem das Leben retten. Daher möchte ich die hessischen Bürger ermutigen, zugunsten der eigenen Gesundheit zu handeln, statt untätig abzuwarten. Ich hoffe, dass in Zukunft mehr Menschen den Mut zu einer Krebsprävention durch eine Darmspiegelung haben“, sagte Sozialminister Grüttner auf der Pressekonferenz. Der Sprecher der Arbeitsgruppe zur Weiterentwicklung der Darmkrebsfrüherkennung im Nationalen Krebsplan und Vorstandsvorsitzende der Stiftung LebensBlicke, Prof. Jürgen F. Riemann, forderte die Bürger ebenfalls auf, aktiv zu werden: „Die noch viel zu hohe Darmkrebssterblichkeit muss Anlass sein, nicht unnötig Zeit verstreichen zu lassen, sondern besser heute als morgen die ausgezeichneten Vorsorgeangebote zu nutzen.“

    Niedergelassene Gastroenterologen werben für „hessisches Pilotprojekt“

    Bundestag und Bundesrat haben bereits Anfang dieses Jahres entschieden, dass im Rahmen des Nationalen Krebsplans zukünftig alle Bürger im relevanten Alter schriftlich zur Darmkrebsvorsorge eingeladen werden. Der Gemeinsame Bundesausschuss von Bundesrat und Bundestag wurde verpflichtet, bis 2016 die inhaltliche und organisatorische Ausgestaltung der Früherkennungsprogramme für Darmkrebs festzulegen. Die niedergelassenen Gastroenterologen in Hessen werben allerdings dafür, dieses Verfahren als Pilotprojekt schon jetzt einzuführen. „Mit der Gastroenterologie Hessen eG verfügt Hessen als einziges Bundesland über eine Ärztegenossenschaft, die alle strukturellen Voraussetzungen für ein flächendeckendes Darmkrebs-Screening auf qualitativ höchstem und fortlaufend kontrolliertem Niveau erfüllt. Der unverzügliche Start des Vorsorgeprogramms auf der Basis eines Einladungsverfahrens ist in Hessen damit jederzeit möglich. Unser Bundesland eignet sich in idealer Weise als Modellregion“, erläuterte der Vorstandsvorsitzende der Gastroenterologie Hessen eG, Dr. Wolfgang Tacke. „Das Einladungsverfahren kann viele Menschenleben retten“, ergänzte der Gastroenterologe.

    Weiterentwicklung in Diagnose und Therapie

    Auch das Universitätsklinikum Frankfurt setzt sich für eine Ausweitung der Vorsorgemaßnahmen ein. „Wir möchten die niedergelassenen Kollegen mit all unseren Möglichkeiten beim gemeinsamen Ziel einer wirksameren Darmkrebsvorsorge unterstützen“, betonte Prof. Dr. Stefan Zeuzem, Direktor der Medizinischen Klinik I am Universitätsklinikum Frankfurt. Da sich die Entwicklung von Diagnose und Therapie der Krebserkrankungen ständig weiterentwickelt, unterstützt die Deutsche Krebshilfe elf onkologische Spitzenzentren in Deutschland. Diese haben unter anderem die Aufgabe, sich mit den umliegenden Krankenhäusern sowie den niedergelassenen Ärzten der Region zu vernetzen. Eines dieser ausgewählten Spitzenzentren ist das Universitäre Centrum für Tumorerkrankungen (UCT) in Frankfurt, an dem Prof. Zeuzem mit Kollegen anderer Fachdisziplinen zusammenarbeitet. Mit seiner Infrastruktur steht das UCT den niedergelassenen Gastroenterologen in allen Fragen der Therapie wie auch der Diagnose als Ansprech- und Kooperationspartner zur Verfügung.

    Benefizveranstaltung zugunsten der Stiftung LebensBlicke

    Die Pressekonferenz fand anlässlich einer Benefizveranstaltung zugunsten der Stiftung LebensBlicke, Früherkennung Darmkrebs, im Vorfeld des 22. Kongress‘ der Mitteldeutschen Gesellschaft für Gastroenterologie statt. Der Wohltätigkeitsabend selbst wird am 3. Mai 2013 um 19.30 Uhr im Hotel Hilton in der Hochstraße 4 in Frankfurt durchgeführt. Der hessische Sozialminister Stefan Grüttner sowie Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann haben die Schirmherrschaft übernommen. Nach einem Sektempfang und einem Gala-Dinner wird die Band „Ljo Brass” mit Konzerteinlagen unterhalten. Anschließend bringt PD Dr. Michael Reng den Gästen das Thema „Leben ohne Darmkrebs ist gesund aber möglich” nahe, bevor die Ehrenmitgliedschaft der Gesellschaft verliehen wird. Die Ehrung der Posterpreisträger 2013 sowie eine Tombola runden das Programm ab. Die Stiftung LebensBlicke setzt sich aktiv für die Vorsorge und Früherkennung von Darmkrebs ein und kämpft politisch für nationale Präventionsgesetze. Die Mitteldeutsche Gesellschaft für Gastroenterologie möchte mit der Benefizveranstaltung zugunsten der Stiftung ein Zeichen „für eine konsequente Umsetzung der Darmkrebsprävention in Deutschland” setzen.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Kooperationen
    Deutsch


     

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