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01.12.2011 19:00

Internet der neuen Generation (IPv6): Gipfel am HPI mit EU-Kommissarin Neelie Kroes

Rosina Geiger Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik (HPI)

    Potsdam. Ein internationaler Ideen-Wettbewerb zum Internet der neuen Generation ist mit der Auszeichnung von sieben Siegern zu Ende gegangen. Sie empfingen ihre mit 10.000 bis 500 Euro dotierten Preise sowie Urkunden aus der Hand von Prof. Christoph Meinel, Direktor des Potsdamer Hasso-Plattner-Instituts (HPI) und Vorsitzender des Deutschen IPv6-Rats, sowie der Stifter der Preise. Dazu zählten die Unternehmen Strato, De-CIX, IABG und Infoblox sowie die Verbände eco (Internetwirtschaft) und BITKOM (Informationstechnologie- und Telekommunikations-Branche).

    Die Erstplatzierten in der Kategorie „Anwendungen und Implementierungen“, Ahmad AlSa’deh aus Palästina und Hosnie Rafiee aus dem Iran, sind Doktoranden des HPI. Sie wurden für ihre Lösung „Windows Secure Neighbor Discovery“ ausgezeichnet. Es handelt sich um die Windows-Implementierung eines Protokolls, das dem abgesicherten Erkennen der Netzwerkumgebung dient. Das Preisgeld von 10.000 Euro, das sich beide teilen, hatte die Strato AG aus Berlin bereitgestellt.

    Wouter Coene aus den Niederlanden erhielt als Zweitplatzierter 3.000 Euro – gestiftet von der DE-CIX Management GmbH in Frankfurt. Die Lösung „MultiFS“ des Niederländers nutzt den IPv6-Multicastmechanismus, um verteilte Dateisysteme effizient zu synchronisieren.

    Einen Geldpreis in Höhe von 1.000 Euro erhielten vier Nachwuchswissenschaftler vom Lehrstuhl für Netzarchitekturen und Netzdienste an der TU München. Philipp Tölke, Matthias Wachs, Bartlomiej Polot und Christian Grothoff bekamen den vom Branchenverband BITKOM gestifteten dritten Preis zugesprochen für einen verteilten Transport- und Filesharing-Dienst, der nun auf IPv6-Basis durchgeführt wird.

    Bei den Einreichungen, die von Studierenden kamen oder Ideenskizzen darstellen, gelangten Christian Hübsch, Christoph P. Mayer und Martin Röhricht auf Platz 1, dotiert mit 1.000 Euro von dem Unternehmen Infoblox. Die drei Telematik-Spezialisten kommen vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Sie schlagen vor, die Identifikation von Diensten im Netz in die IPv6-Adresse hineinzunehmen. Die mit jeweils 500 Euro Geldpreis dotierten Plätze zwei und drei in dieser Kategorie belegten Maximilian Weigmann aus Ampfing mit seiner Lösung „Cloud Connect“ für die Synchronisation von Daten beim Cloud Computing und Jörg Lauwigi aus Düsseldorf mit einer dank IPv6-Adressen für geografische Orte optimierten Navigation im Verkehr. Gestiftet hatte die Preise das Unternehmen Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft mbH (IABG). In der Wettbewerbs-Kategorie „Best Practices“ würdigte der Rat die Leistungen des Unternehmens AVM beim Erarbeiten marktreifer IPv6-Lösungen, zum Beispiel für das Produkt „Fritz!Box“. Die feierliche Preisverleihung fand im Rahmen eines Galadinners in der Manege des Kutschstallensembles in Potsdam am Rande des vierten deutschen IPv6-Gipfels statt.

    EU-Vizepräsidentin jetzt „HPI Fellow“
    Den Eröffnungsvortrag des Spitzentreffens hatte EU-Kommissarin Neelie Kroes gehalten. Die Niederländerin forderte einen schnellen Umstieg auf das Internet der neuen Generation, damit das starke Wachstum des Internets und Innovationen nicht gebremst werden. Die Vize-Präsidentin der EU-Kommission wurde anschließend im Beisein von HPI-Stifter Prof. Hasso Plattner als „Fellow“ des Instituts ausgezeichnet.

    Netzpionier Vint Cerf („Chief Internet Evangelist“ bei Google) richtete eine Video-Grußbotschaft an die Gipfelteilnehmer. Als Beispiel für intelligente Haustechnik mit dem neuen Internetstandard IPv6 verwies Cerf auf ein Sensornetzwerk in seinem eigenen Haus in Kalifornien. Messfühler registrierten regelmäßig Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Helligkeit in allen Räumen, berichtete Cerf, der als einer den beiden „Väter“ des Internets gilt. „Wenn der Wein in meinem Keller zu warm werden sollte, bekomme ich automatisch eine Warn-SMS auf mein Handy“, erzählte der 68-jährige Internetpionier zum Vergnügen der Gipfelteilnehmer in Potsdam. Die Gipfelgäste kamen vor allem aus den Bereichen Wirtschaft, Politik und Verbände. Mit dabei waren unter anderem auch die Enquête-Kommission „Internet und digitale Gesellschaft“ des Bundestages, mehrere Bundesministerien, die Verbände BITKOM und eco, aber auch bekannte Unternehmen wie Bosch, T-Systems, Ericsson, Alcatel Lucent, Cisco und Strato.

    Kurzprofil Deutscher IPv6-Rat
    Der Deutsche IPv6-Rat ist der deutsche Landesverband des internationalen IPv6-Forums, dem mehr als 50 nationale Gremien angehören. Ziel ist es, alle nationalen Akteure aus Industrie, Forschung, Politik und Verwaltung, die mit den verbesserten technischen Regeln für die Datenübermittlung im Internet nächsten Generation befasst sind, zu vereinen und die Einführung des neuen Internet-Protokolls voranzutreiben. Dies soll durch die Sensibilisierung von Endnutzern und Industrie für ein ausgereiftes und sicheres Internet sowie durch Verbesserungen in Technik und Vermarktung erreicht werden. Dem Gremium gehören nunmehr rund 30 Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft an.


    Weitere Informationen:

    http://www.hpi.uni-potsdam.de/presse/hintergrund - mehr IPv6-Hintergrund


    Bilder

    Das Internet der Zukunft (IPv6): enorme Potenziale
    Das Internet der Zukunft (IPv6): enorme Potenziale
    Deutscher IPv6-Rat/Hasso-Plattner-Institut
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Informationstechnik, Mathematik, Politik, Verkehr / Transport, Wirtschaft
    überregional
    Pressetermine, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Das Internet der Zukunft (IPv6): enorme Potenziale


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