idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
02.09.2010 11:54

Nanomaterialien auf dem Prüfstand

Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin; Karola Neubert Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Fraunhofer-Gesellschaft

    Fraunhofer ITEM erforscht die Gesundheitsrisiken von Kohlenstoff-Nanoröhren

    Kohlenstoff-Nanoröhren (Carbon Nanotubes, kurz CNT) gehören zu den neuen Nanomaterialien mit einem breiten Anwendungspotenzial. Ihre außergewöhnlichen Eigenschaften – extreme Zugfestigkeit, hohe elektrische Leitfähigkeit und das geringe Gewicht – machen diese winzigen Röhrchen aus Graphit für verschiedenste Produkte interessant. Einige Untersuchungen weisen jedoch darauf hin, dass bestimmte Nanotubes mit speziellen Eigenschaften ähnlich krebsauslösend sein könnten wie Asbestfasern. Um potenzielle Risiken für den Menschen auszuschließen, fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) nun den Forschungsverbund CarboTox für drei Jahre mit rund 1,25 Millionen Euro. In diesem Projekt soll ein Screening-Verfahren entwickelt werden, mit dem ein mögliches krebsauslösendes Potenzial von Kohlenstoff-Nanoröhren frühzeitig erkannt werden kann. Neben dem Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin (ITEM) in Hannover sind das Leibniz-Institut für Festkörper und Werkstoffforschung, Dresden, und die Bayer MaterialScience AG in Leverkusen beteiligt.

    Bisher weiß man, dass kürzere Nanotubes und solche, die in Form eines Knäuels vorliegen, nur geringfügig toxische Wirkungen haben. Die Wissenschaftler im Projekt CarboTox wollen nun klären, ob einzeln vorliegende Kohlenstoff-Nanoröhren ähnlich wie Asbestfasern wirken und beim Einatmen zu Tumoren führen? Um den Einfluss von Durchmesser, Länge und funktionellen Gruppen untersuchen zu können, werden die Dresdner Projektpartner zunächst maßgeschneiderte CNTs herstellen. Am Fraunhofer ITEM werden diese Materialien dann auf ihr toxikologisches Potenzial untersucht. Dabei werden nur die CNTs verwendet, die in einem simulierten Lungenmilieu als Einzelfasern vorliegen und damit astbestähnlich reagieren könnten. Die Untersuchungen werden im Labor in verschiedenen In-vitro-Tests an Zellkulturen und zur Validierung auch im Tiermodell – in vivo – durchgeführt.

    Das Hauptziel der Forscher: In-vitro-Screeningtests zu finden, die in der Lage sind, das toxische bzw. krebsauslösende Potenzial von Kohlenstoff-Nanoröhren anzuzeigen. Mit diesen Tests könnte man dann schon in einer frühen Entwicklungsstufe toxikologisch unbedenkliche CNTs identifizieren und die Entwicklung von kritischen Produkten und Herstellungsprozessen rechtzeitig stoppen.

    Ihr Ansprechpartner am Fraunhofer ITEM
    Dr. Bernd Bellmann (Sprecher)
    Inhalationstoxikologie
    Telefon: 0511 5350 452
    E-Mail: bernd.bellmann@item.fraunhofer.de

    Pressekontakt
    Karola Neubert
    Telefon: 0511 5350-225
    E-Mail: karola.neubert@item.fraunhofer.de

    Homepage Fraunhofer ITEM
    www.item.fraunhofer.de


    Bilder

    Dicke Kohlenstoff-Nanoröhren im Elektronenmikroskop
    Dicke Kohlenstoff-Nanoröhren im Elektronenmikroskop
    Foto: Leonhardt, Leibniz-Institut Dresden
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Medizin, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

    Dicke Kohlenstoff-Nanoröhren im Elektronenmikroskop


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).