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23.10.2009 10:43

Eine Falle für zarte Proteinbande: Lizenzvertrag zwischen ChromoTek und Bayerischer Patentallianz

Luise Dirscherl Stabsstelle Kommunikation und Presse
Ludwig-Maximilians-Universität München

Im Auftrag der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München vergibt die Bayerische Patentallianz GmbH Lizenzen über ein Protein-Nachweisverfahren an das Biotechnologieunternehmen ChromoTek GmbH. Grundlage der neu lizenzierten Erfindung ist eine Methode, die Dr. Ulrich Rothbauer, Geschäftsführer von ChromoTek, und Professor Heinrich Leonhardt an der LMU entwickelt haben. Dabei verwenden die Forscher Antikörperfragmente, die als Zielstruktur das grün fluoreszierende Protein GFP erkennen und daran binden.

Diese Antikörperfragmente können an magnetischen Partikeln und anderen Trägermaterialien immobilisiert werden und fungieren so als eine Art "GFP-Falle": Sie fischen hochspezifisch GFP aus biologischen Proben. Mit GFP wird auch das daran fusionierte Protein isoliert - und im günstigsten Fall auch dessen Interaktionspartner, was für die biomedizinische Forschung wichtig ist. Dank der neuen Methode können die Fusionspartner erstmals effizient, hochspezifisch und in reiner Form aus biologischen Proben isoliert werden.

Mit dem Erwerb der Lizenzrechte für Europa und Nordamerika hat sich die ChromoTek GmbH als exklusiver Lizenznehmer nun die Nutzung der Methode gesichert. "Schon jetzt ist die Nachfrage nach dem Produkt sehr groß", berichtet Rothbauer. Inzwischen werde die "GFP-Trap", also die GFP-Falle, weltweit für die Studien von Proteininteraktionen, für enzymatische Essays, ChIP- und die Hochdurchsatz-Proteomics verwendet. Die Vermarktungsaussichten schätzt auch Dr. Detlef Eric Hinz, der das Abkommen für die Bauerische Patentallianz verhandelte, als umfangreich ein. "Die Technologie kann außerdem eine Grundlage für weitere Schutzrechte sein", so Hinz.

Schon jetzt aber wird im Rahmen des Go-Bio-Programms des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) die Entwicklung der sogenannten Chromobodies zur Marktreife bis Ende 2010 gefördert: Diese kleinen, fluoreszierenden Proteine wurden ebenfalls von Rothbauer und Leonhardt entwickelt. Sie können für den Nachweis und zur Isolierung zellulärer Bestandteile eingesetzt werden - wie auch zur Suche nach medizinischen Wirkstoffen. Auch hier könnte sich also die Frage nach der Vermarktung stellen. "Die Zusammenarbeit mit der Technologietransferstelle der LMU und der Bayerischen Patentallianz GmbH verlief auf jeden Fall sehr gut, konstruktiv und gründerfreundlich", betont Rothbauer.

Zur ChromoTek GmbH
Die ChromoTek GmbH entwickelt und vertreibt innovative Reagenzien für die biomedizinische Forschung. Dazu gehören unter anderem Diagnostic-Tools zur Reinigung und Untersuchung von Proteinen für biochemische Nachweisverfahren in der Forschung und pharmazeutischen Wirkstoffentwicklung. ChromoTek wurde im Oktober 2008 als Spin-off der Ludwig-Maximillians-Universität München gegründet und hat seinen Sitz in Martinsried, einem der führenden Biotechnologie-Cluster Deutschlands. Weitere Informationen unter www.chromotek.com

Ansprechpartner:
Dr. Ulrich Rothbauer;
Tel.: 089 23526927; Mail: u.rothbauer@chromotek.com

Zur Bayerischen Patentallianz GmbH
Die Bayerische Patentallianz GmbH bewertet und vermarktet Erfindungen von mehr als 17.000 Wissenschaftlern in Bayern. Seit ihrer Gründung am 1.1.2007 setzt sie sich als Dienstleister für den Wissenschaftstransfer ein. Mit ihrem interdisziplinären Team aus Wissenschaftlern und Wirtschaftsfachleuten betreut sie die Hochschulen in Bayern rund um den Themenbereich Erfindungen, Patente und Lizenzen. Dank der international renommierten Forschungsqualität der bayerischen Hochschulen verfügt die Agentur über ein hochwertiges Spektrum vermarktungsfähiger Erfindungen aus etwa 300 Patentfamilien.

Die Bayerische Patentallianz GmbH ist ein Unternehmen der Universität Bayern e.V. und der Hochschule Bayern e.V. Die Gesellschaft setzt die Hochschulpatentinitiative "BayernPatent" um. Dabei wird sie sowohl durch das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst als auch durch die Initiative "SIGNO-Hochschulen" (Schutz von Ideen für die gewerbliche Nutzung), das Programm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie zur Unterstützung von Hochschulen, Unternehmen und freien Erfindern bei der rechtlichen Sicherung und wirtschaftlichen Verwertung innovativer Ideen gefördert.

Ansprechpartner:
Dipl.-Kfm. Markus Berninger
Tel.: 089 / 5480-177-21
mberninger@baypat.de


Bilder

Ergänzung vom 23.10.2009

3. Absatz, 4. Zeile bitte "Bayerische Patentallianz " statt "Bauerische Patentallianz" korrigieren.


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Medizin
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch


 

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