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14.07.2009 10:09

Evolutionsbiologie bleibt spannend

Dr. Christian Jung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
VolkswagenStiftung

    Viel Schub im Darwin-Jahr: VolkswagenStiftung fördert wissenschaftlichen Nachwuchs in der Evolutionsbiologie; 23 Stipendien und eine Gastprofessur werden bewilligt. Neu im Programm: Advanced Fellowships

    Wie kommt es eigentlich, dass es immer noch Organismen gibt, die sich asexuell fortpflanzen? Sollten diese nicht nach Darwinscher Lehre längst der Evolution zum Opfer gefallen sein? Und gibt es eigentlich auch evolutive Prozesse, an denen keine Gene beteiligt sind - was ist beispielsweise mit der Weitergabe von Antikörpern? Dies sind nur zwei von unendlich vielen spannenden Fragen, die die Evolutionsbiologen und -biologinnen heute beschäftigen. Sie untersuchen alles vom Fadenwurm über die Wildtomate bis hin zum Menschen. Neue Forschungsmethoden, gerade auch in der Molekularbiologie, bieten dabei neue Möglichkeiten, die Entwicklungsprozesse alles Lebendigen zu verstehen.

    Aus über 50 spannenden Themen konnte die VolkswagenStiftung in der aktuellen Wettbewerbsrunde auswählen, um im Rahmen ihrer - inzwischen viele Facetten umfassenden - Förderinitiative "Evolutionsbiologie" auch in diesem Jahr den wissenschaftlichen Nachwuchs zu stärken. 23 hervorragende Bewerberinnen und Bewerber waren erfolgreich: Neun Postdoktoranden und 14 Doktoranden erhalten nun ein Stipendium, außerdem wird eine Gastprofessur bewilligt. Insgesamt unterstützt die VolkswagenStiftung die Vorhaben der Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen mit rund 3,7 Millionen Euro.

    Seit Bestehen der Initiative "Evolutionsbiologie" fördert die VolkswagenStiftung inzwischen auf diesem Gebiet über 50 junge Forscherpersönlichkeiten. Um die Stärkung der Evolutionsbiologie langfristig zu sichern, gilt es, den exzellenten Nachwuchs zu binden. Nicht zuletzt deshalb erweitert die VolkswagenStiftung ihre Initiative ab sofort um das Angebot der "advanced fellowships": Bis zu fünf Jahre können exzellente Forscherinnen und Forscher künftig unterstützt werden und dabei die Mittel für die eigene Stelle und für ein bis zwei Doktoranden oder Hilfskräfte bei der Stiftung einwerben. Sie erhalten so die Möglichkeit, eine erste Unabhängigkeit zu erlangen, und stärken mit ihren Ideen zugleich das Forschungsgebiet Evolutionsbiologie hierzulande - ein Gebiet, das sich sowohl ausdifferenziert als auch andere Wissenszweige befördert und bestehenden grundlegende Orientierung gibt.

    Nächster Stichtag für Fellowships ist der 15. Oktober 2009.

    Im Folgenden eine Übersicht der 23 erfolgreichen Bewerberinnen und Bewerber der Auswahlrunde 2009 sowie der bewilligten Gastprofessur.

    Postdoktoranden-Stipendien

    249.000 Euro für das Postdoktoranden-Stipendium von Dr. Uwe Balthasar an der University of Glasgow, Großbritannien, und am Museum für Naturkunde der Humboldt-Universität Berlin zum Thema "The role of skeletal microstructure in evolution"; Kontakt E-Mail: uwe.balthasar@geo.uu.se;

    143.600 Euro für das Postdoktoranden-Stipendium von Dr. Munjong Kolss in der Abteilung Evolutionsbiologie der Universität Bielefeld zum Thema "The evolution of species recognition and sexual selection in Chorthippus grasshoppers"; Kontakt E-Mail: munjong.kolss@uni-bielefeld.de;

    271.100 Euro für das Postdoktoranden-Stipendium von Dr. Katharina C. Wollenberg am Zoologischen Institut der Technischen Universität Braunschweig und der Harvard University, USA, zum Thema "A multidimensional approach to infer the role of geomorphology in lineage diversification"; Kontakt E-Mail: kc.wollenberg@tu-bs.de;

    188.600 Euro für das Postdoktoranden-Stipendium von Dr. Thomas Kleinteich am Department Biologie der Universität Hamburg und der University of California in Irvine, USA, zum Thema "Cranial evolution and biomechanics in biphasic amphibian"; Kontakt E-Mail: thomas.kleinteich@uni-hamburg.de;

    241.500 Euro für das Postdoktoranden-Stipendium von Dr. Olivia Roth am Leibniz-Institut für Meereswissenschaften an der Universität Kiel (IFM-GEOMAR) zum Thema "The costs and benefits of trans-generational immune priming in a sexrole reversed fish "; Kontakt E-Mail: olivia.roth@env.ethz.ch;

    232.000 Euro für das Postdoktoranden-Stipendium von Dr. Gunther Jansen am Zoologischen Institut der Universität Kiel zum Thema "The importance of evolutionary reservoirs for pathogen ermergence: an experimental test of the theoretical predictions with a Caenorhabditis elegans pathogen model system"; Kontakt E-Mail: Gunther.Jansen@helsinki.fi;

    175.500 Euro für das Postdoktoranden-Stipendium von Johannes Engelken, M.Sc., an der University Pompeu in Barcelona, Spanien, und am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig zum Thema "Local Adaptation of Modern Humans to Micronutrient Deficiencies"; Kontakt E-Mail: JohannesEngelken@yahoo.com;

    63.000 Euro für das Postdoktoranden-Stipendium von Dr. Aurelien Tellier am Department Biologie II der Ludwig-Maximilians-Universität München zum Thema "Adaptation to biotic and abiotic stress in wild tomato species"; Kontakt E-Mail: tellier@biologie.uni-muenchen.de;

    191.900 Euro für das Postdoktoranden-Stipendium von Dr. Daniel Zivkovic am Department Biologie II der Ludwig-Maximilians-Universität München zum Thema "The effect of positive selection on the frequency spectrum of partially linked sites in non-equilibrium populations". Kontakt E-Mail: daniel.zivkovic@gmx.at.

    Doktoranden-Stipendien

    162.000 Euro für das Doktorandenstipendium von Vladislav Nachev am Lehrstuhl für Kognitive Neurowissenschaften der Universität Bielefeld zum Thema "Cognition mediated floral evolution: Pollinator decision making in a virtual pollination ecology paradigm"; Kontakt E-Mail: Vladislav.nachev@uni-bielefeld.de;

    107.600 Euro für das Doktorandenstipendium von Nayden Chakarov am Lehrstuhl für Verhaltensforschung der Universität Bielefeld zum Thema "Influences of intraguild predation and parasitism on the life-histories of avian top predators"; Kontakt E-Mail: az.nayden@googlemail.com;

    135.100 Euro für das Doktorandenstipendium von Philip-Sebastian Gehring am Zoologischen Institut der Technischen Universität Braunschweig zum Thema "Towards the understanding of the biogeographic evolution of Madagascar unique herpetofauna";
    Kontakt E-Mail: SebastianGehring@web.de;

    103.700 Euro für das Doktorandenstipendium von Nadine Klauke am Institut für Biologie der Universität Freiburg zum Thema "The role of ecological constraints in the cooperative breeding system of the El Oro Parakeet (Pyrrhura orcesi)"; Kontakt E-Mail: nadine.klauke@merkur.uni-freiburg.de;

    145.900 Euro für das Doktorandenstipendium von Cédric Girard-Buttoz am Deuschen Primatenzentrum in Göttingen zum Thema "Costs of mate-guarding in wild male long-tailed macaques (Macaca fascicularis)"; Kontakt E-Mail: cgirard-buttoz@dpz.gwdg.de;

    148.600 Euro für das Doktorandenstipendium von Julie Duboscq am Deutschen Primatenzentrum in Göttingen zum Thema "Female social relationships in wild crested macaques, Macaca nigra, in North Sulawesi, Indonesia"; Kontakt E-Mail: jduboscq@dpz.eu;

    151.200 Euro für das Doktorandenstipendium von Tanja Haus in der Abteilung Kognitive Ethnologie am Deutschen Primatenzentrum in Göttingen zum Thema "Impact of hybridization on the evolution of green monkeys (Chlorocebus)"; Kontakt E-Mail: tanja.haus@freenet.de;

    100.000 Euro für das Doktorandenstipendium von Torsten Günther am Institut für Nutzpflanzendiversität und Züchtungsinformatik der Universität Hohenheim zum Thema "Methods for natural selection mapping in plants"; Kontakt E-Mail: torsten-guenther@gmx.de;

    100.800 Euro für das Doktorandenstipendium von Susanne Kühnel am Institut für Spezielle Zoologie und Evolutionsbiologie mit Phyletischem Museum der Universität Jena zum Thema "Evolutionary reproductive morphology of caecilian amphibians"; Kontakt E-Mail: Susanne.kuehnel@gmx.net;

    200.200 Euro für das Doktorandenstipendium von Philipp Schiffer vom Zoologischen Institut der Universität Köln zum Thema "The enigma of sexual versus asexual reproduction: Evolution and adaptative potential in gonochoristic, hermaphroditic and parthenogenetic nematode species"; Kontakt E-Mail: pschiffe@smail.uni-koeln.de;

    95.400 Euro für das Doktorandenstipendium von Martin Schmelz am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig zum Thema "Theory of Mind in Great Apes - The Understanding of Knowledge and Beliefs of Others"; Kontakt E-Mail: martin_schmelz@eva.mpg.de;

    120.600 Euro für das Doktorandenstipendium von Lothar Wissler am Institut für Evolution und Biodiversität der Universität Münster zum Thema "Retention and functional adaptation of duplicated genes during the evolution of plant stress response"; Kontakt E-Mail: lothar.wissler@uni-muenster.de;

    171.400 Euro für das Doktorandenstipendium von Susanne Franssen am Institut für Evolution und Diversität der Universität Münster zum Thema "Parallel evolutionary adaptation of gene expression in two marine angiosperm species, Zostera marina and Zostera noltii, in response to a geographic temperature cline"; Kontakt E-Mail: s.franssen@uni-muenster.de;

    122.400 Euro für das Doktorandenstipendium von Corinna Hopfen am Institut für Populationsgenetik der Veterinärmedizinischen Universität Wien zum Thema "Evolution of the male genitalia in the Drosophila melanogaster species complex"; Kontakt E-Mail: corinna.hopfen@i122server.vu-wien.ac.at.

    Darüber hinaus unterstützt die Stiftung eine dreimonatige Gastprofessur von Professor Nicholas J. Strausfeld, The University of Arizon, USA, am Max-Planck-Institut für Chemische Ökologie in Jena zum Thema "Evolution of the central olfactory pathway in basal insects and crustaceans - insights into the phylogeny of Arthropoda".
    Kontakte E-Mail: hansson@ice.mpg.de, E-Mail: flybrain@neurobio.arizona.edu

    Hintergrund Förderinitiative
    Die VolkswagenStiftung unterstützt neben der Förderung von Doktoranden und Postdoktoranden auch Symposien und andere Veranstaltungen sowie neue Lehrkonzepte zur Evolutionsbiologie. Auf breites Interesse stieß der im Rahmen der Initiative im Jahr 2008 ausgerichtete "Ideenwettbewerb Evolution heute", dessen Ergebnisse nun im Darwinjahr zu bestaunen sind: so beispielsweise die Darstellung der Evolution in einem hannoverschen Möbelhaus oder in der Kölner Straßenbahn - oder der eher rockig angelegte Darwin im Internet. Das Sonderheft "Evolution!" dazu finden Sie auf der Website der Stiftung unter http://www.volkswagenstiftung.de/foerderung/impulse/evolutionsbiologie.html

    Kontakte VolkswagenStiftung

    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Dr. Christian Jung
    Telefon: 0511 8381- 380
    E-Mail: jung@volkswagenstiftung.de

    Förderinitiative Evolutionsbiologie
    Dr. Henrike Hartmann
    Telefon: 0511 8381- 376
    E-Mail: hartmann@volkswagenstiftung.de

    Der Text der Presseinformation steht im Internet zur Verfügung unter http://www.volkswagenstiftung.de/service/presse.html?datum=20090714


    Weitere Informationen:

    http://www.volkswagenstiftung.de/foerderung/impulse/evolutionsbiologie.html - Initiative Evolutionsbiologie der VolkswagenStiftung


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Meer / Klima, Psychologie, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsprojekte, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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