idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
12.08.2008 12:36

Cannabis-Konsum steigert Risiko für eine Schizophrenie-Erkrankung

Marietta Fuhrmann-Koch Presse, Kommunikation und Marketing
Georg-August-Universität Göttingen

    Mindestens jeder dritte Mensch in Europa hat nach wissenschaftlichen Schätzungen grundsätzlich die genetische Disposition für eine Schizophrenie-Erkrankung. Diese kann dann ausbrechen, wenn bestimmte Faktoren wie Trauma, Stress und lebensbelastende Umstände zusammentreffen. Das Risiko für den Ausbruch einer schizophrenen Psychose steigt dabei erheblich mit dem Konsum von Cannabis, betont Prof. Dr. Dr. Hannelore Ehrenreich vom Max-Planck-Institut für experimentelle Medizin. Die Wissenschaftlerin hat mit Göttinger Kollegen ein Treffen international führender Schizophrenie-Forscher initiiert. Das diesjährige Symposium zum Thema "Schizophrenie und Cannabis" findet am 19. September 2008 statt. Dazu lädt die "Göttingen Research Association for Schizophrenia" (GRAS) mit Unterstützung der Georg-August-Universität und des DFG Forschungszentrums für Molekularphysiologie des Gehirns ein.

    Pressemitteilung
    Göttingen, 12. August 2008 / Nr. 181/2008

    Cannabis-Konsum steigert Risiko für eine Schizophrenie-Erkrankung
    Symposium in Göttingen: Neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu Cannabis und Schizophrenie

    (pug) Mindestens jeder dritte Mensch in Europa hat nach wissenschaftlichen Schätzungen grundsätzlich die genetische Disposition für eine Schizophrenie-Erkrankung. Diese kann dann ausbrechen, wenn bestimmte Faktoren wie Trauma, Stress und lebensbelastende Umstände zusammentreffen. Das Risiko für den Ausbruch einer schizophrenen Psychose steigt dabei erheblich mit dem Konsum von Cannabis, betont Prof. Dr. Dr. Hannelore Ehrenreich vom Max-Planck-Institut für experimentelle Medizin. Die Wissenschaftlerin hat mit Göttinger Kollegen ein Treffen international führender Schizophrenie-Forscher initiiert. Das diesjährige Symposium zum Thema "Schizophrenie und Cannabis" findet am 19. September 2008 statt. Dazu lädt die "Göttingen Research Association for Schizophrenia" (GRAS) mit Unterstützung der Georg-August-Universität und des DFG Forschungszentrums für Molekularphysiologie des Gehirns ein.

    Im Mittelpunkt des Symposiums stehen experimentelle und epidemiologische Studien, die aus Sicht der Grundlagenwissenschaften ebenso wie unter klinischen Gesichtspunkten den Zusammenhang von Cannabis und Schizophrenie untersuchen. Dabei geht es auch um mögliche therapeutische Wirkungen von ausgewählten Canabinoiden. Können sie unter bestimmten Umständen sogar dazu beitragen, den Verlauf der Erkrankung zu beeinflussen und die Symptomatik zu dämpfen? Zum Auftakt der Veranstaltung präsentieren Grundlagenforscher neue wissenschaftliche Erkenntnisse zur Bedeutung körpereigener Cannabinoide: Als "Modulatoren des Gedächtnisses" haben diese vom Körper selbst produzierten Stoffe beispielsweise Auswirkungen auf kognitive Leistungen wie das Einprägen von Lerninhalten oder das "Aussortieren" von Informationen, die nicht abgespeichert werden sollen. Zu dem Symposium werden nach Angaben von Prof. Ehrenreich rund 200 Teilnehmer erwartet. Es schließt mit einer Diskussionsrunde, in der die aktuellen Forschungsergebnisse kritisch erörtert werden.

    An die Öffentlichkeit wendet sich eine Veranstaltung, die im Vorfeld des Expertentreffens am 18. September stattfindet. Zu Gast sind Hans Weingartner, Regisseur des Kinofilms "Das weiße Rauschen", und Prof. Dr. Dr. Hinderk M. Emrich von der Medizinischen Hochschule Hannover, der als Psychiater und als wissenschaftlicher Berater die Filmproduktion betreut hat. Sie berichten über die Arbeit an dem Film, der sich mit der Erkrankung an einer schizophrenen Psychose auseinandersetzt und den Zusammenhang von Drogen und Schizophrenie thematisiert. Informationen im Internet können unter der Adresse http://www.gras.em.mpg.de abgerufen werden.

    Kontaktadresse:
    Prof. Dr. Dr. Hannelore Ehrenreich, Max-Planck-Institut für experimentelle Medizin
    Division Klinische Neurowissenschaften, Hermann-Rein-Straße 3, 37075 Göttingen
    Telefon (0551) 3899-628, e-mail: ehrenreich@em.mpg.de, Internet: http://www.em.mpg.de


    Weitere Informationen:

    http://www.gras.em.mpg.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Informationstechnik, Medizin, Psychologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).