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28.06.2006 10:28

Gründung eines Darmzentrums Mittelhessen

Petra Stein Pressestelle
Universitätsklinikum Gießen

    Darmkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen in den westlichen Ländern. Jährlich erkranken in Deutschland ca. 66.000 Menschen an Darmkrebs und ca. 29.000 Menschen sterben daran. In der Häufigkeit rangiert Darmkrebs bei beiden Geschlechtern an zweiter Stelle, zusammengenommen ist Darmkrebs die häufigste Krebsform in Deutschland.

    Darmkrebs ist in über 50% langfristig heilbar. Die Diagnostik und Therapie des Darmkrebses unterliegt einem stetigen Wandel mit neuen Ansätzen in der chirurgischen und medikamentösen Therapie. Um die Diagnostik und Therapie zu vereinheitlichen, wurden standardisierte Leitlinien für die Diagnostik und Behandlung des Darmkrebses in Deutschland definiert. Weltweite Studien haben gezeigt, dass Patienten mit Krebserkrankungen eine bessere Prognose aufweisen, wenn sie an spezialisierten, sich an den Leitlinien orientierenden Krebszentren behandeln werden.

    Aus diesem Grunde, um die Diagnostik, Therapie und Nachsorge von Patienten mit Darmkrebs zu optimieren, wurde auf Initiative des EDZ-Mittelhessen ( Enddarmzentrum Mittelhessen ) und der Abteilung für Allgemein-, Viszeral-, Thorax-, Transplantations- und Kinderchirurgie am Universitätsklinikum Gießen und Marburg das Darmzentrum Mittelhessen gegründet. Das Darmzentrum Mittelhessen, das für das Universitätsklinikum Giessen-Marburg am Standort Gießen in das Interdisziplinäre Onkologische Zentrum (IOZ) integriert ist, ist eine Vernetzung klinischer und ambulanter medizinischer Versorgungseinrichtungen der Region Mittelhessen mit dem Ziel, Patienten mit Darmkrebs eine standardisierte Diagnostik, Therapie und Nachsorge zukommen zu lassen. Eine Erweiterung des Darmzentrums Mittelhessen um ein analoges Modul am Standort Marburg wird erfolgen.

    Die Mitglieder des Darmzentrums Mittelhessen sind im niedergelassenen Bereich Ärzte, die sich auf die Vorsorge, Früherkennung, weitere Diagnostik und Nachsorge von Darmkrebserkrankungen spezialisiert haben. Ergänzt werden sie durch niedergelassene Pathologen und Onkologen, wobei letztere eine eventuell notwendige chemotherapeutische Nachbehandlung übernehmen. Im klinischen Bereich bringen sich die gastroenterologischen, radiologischen, pathologischen, strahlentherapeutischen und chirurgischen Abteilungen des Universitätsklinikums Gießen und Marburg sowie des Kreiskrankenhauses Lich ein.

    Die Mitglieder des Netzwerkes haben sich verpflichtet, sich an gemeinsam erarbeiteten und den Leitlinien entsprechenden klinischen Behandlungspfaden in der Behandlung von Patienten mit Darmkrebs zu halten. Ziel des Darmzentrums Mittelhessen ist es, durch diese standardisierte Behandlung die Ergebnisse und somit die Prognose beim Darmkrebs deutlich zu verbessern. In wöchentlichen Tumorkonferenzen werden alle Patienten mit Darmkrebserkrankungen besprochen und maßgeschneiderte Behandlungsabläufe festgelegt. Die einzelnen Mitglieder des Netzwerkes werden über entsprechende EDV-Verbindungen miteinander vernetzt.

    Für Darmkrebspatienten bedeutet das konkret, dass sie am Darmzentrum Mittelhessen alle Leistungen erhalten, für die man anderweitig einzelne Anlaufstellen konsultieren muss. Damit sind nicht nur die verschiedenen Formen der Krebstherapie gemeint, sondern zahlreiche weitere Angebote von der Früherkennung bis zur Nachsorge. Hierzu gehört eine wirksame Schmerzbehandlung ebenso wie Beratungs- und Hilfsangebote für Menschen, die einen künstlichen Darmausgang erhalten.

    Das Darmzentrum Mittelhessen ist als eine nach außen offene Organisation konzipiert, der neben der Erweiterung auf den Standort Marburg des Universitätsklinikums Gießen und Marburg weitere niedergelassene Ärzte und Kliniken nach entsprechender Prüfung beitreten können.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Organisatorisches
    Deutsch


     

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