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Wissenschaft
Gendervariante Menschen standen im Mittelpunkt eines internationalen wissenschaftlichen Kongresses der Universität Luxemburg und des Vereins Intersex & Transgender Luxembourg im Herbst 2012. Mit „gendervariant“ gemeint sind intersexuelle Menschen, die sich nicht eindeutig dem weiblichen oder männlichen Geschlecht zuordnen lassen, oder transidente Personen, deren Geschlechtsidentität vom biologischen Geburtsgeschlecht abweicht. Unter dem Titel „Normierte Kinder. Effekte der Geschlechternormativität auf Kindheit und Adoleszenz“ ist nun im transcript-Verlag Bielefeld ein Fachbuch erschienen, das auf Beiträgen dieses Kongresses beruht.
Die von Dr. Erik Schneider und Prof. Dr. Christel Baltes-Löhr herausgegebene, 400-seitige Publikation bricht eine Lanze für die Vielfalt der Geschlechter. „Dass wir Menschen uns als weiblich, männlich, intergeschlechtlich oder als Transgender erleben, zeugt von der Komplexität geschlechtlicher Existenzweisen“, erläutert Prof. Christel Baltes-Löhr. Das Buch sei in zweierlei Hinsicht innovativ: „Erstmals wird die Lebenssituation von Intersex- und Trans‘-Kindern interdisziplinär aus der Perspektive der Psychologie, der Medizin, der Erziehungswissenschaften, der Politik, der Menschenrechte und der Kunst betrachtet,“ so Dr. Erik Schneider. Zum anderen begegnen sich hier Autorinnen und Autoren, die sich in ihrem Berufsalltag mit der Thematik befassen, und Intersex- und Trans‘-Personen, die mit den Wissenschaftlern ihre biographische Erfahrung auf Augenhöhe diskutieren.
Die Autoren legen besonderen Wert auf die Frage, wie sich all dies für Kinder und Jugendliche gestaltet. Im Mittelpunkt der Beiträge stehen Fragen rund um die Identitätsentwicklungen von Kindern wie: „Wer bin ich? Welcher Kategorie der Geschlechter werde ich zugeordnet? Welcher Kategorie ordne ich mich selbst zu – und gibt es für mich überhaupt eine „passende“ Kategorie?“ Darüber hinaus werden auch konkrete Projekte vorgestellt wie zum Beispiel die Sensibilisierung von medizinischem Personal und angehenden Biologielehrerinnen und –lehrern für die Vielzahl der Geschlechter.
Basierend auf einem interdisziplinären Ansatz, versucht das Werk zunächst, Geschlecht als veränderbar und plural zu fassen. Neben vielschichtigen Existenzformen werden Geschlechteridentitäten auch im Zusammenhang mit Menschenrechten diskutiert. Die weiteren Kapitel widmen sich Fragen der Geschlechterkategorien, biomedizinischen Aspekten, Realitätsdarstellungen aus der Sicht intergeschlechtlicher Menschen sowie der Erziehung von Kindern und Jugendlichen.
„Mit dieser Publikation eröffnet sich ein Feld für weitere Forschungsprojekte, vor allem über die frühe Kindheit und Jugend von Intersex- und Trans´-Kindern“, so Prof. Baltes-Löhr.
Das Buch „Normierte Kinder. Effekte der Geschlechternormativität auf Kindheit und Adoleszenz“; herausgegeben von Dr. Erik Schneider und Prof. Dr Christel Baltes-Löhr, ist erschienen im transcript-Verlag, Bielefeld, ISBN 978-3-8376-2417-5
http://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-2417-5/normierte-kinder - Webseite des Verlages
ISBN 978-3-8376-2417-5
(c) transcript-verlag
None
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
Medicine, Psychology, Social studies
transregional, national
Scientific conferences, Scientific Publications
German
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