idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
12/17/2014 10:16

UDE: Studie zu Arbeitsbedingungen in Dienstleistung & Produktion - Industriebeschäftigung im Wandel

Katrin Koster Ressort Presse - Stabsstelle des Rektorats
Universität Duisburg-Essen

    In der Industrie ist der interne Wandel rapide vorangeschritten. Immer mehr sind in Dienstleistungsbereichen wie Forschung und Entwicklung oder im Vertrieb angestellt, während weniger im unmittelbaren Produktionsprozess arbeiten. Mittlerweile gibt es in der Industrie ebenso viele Angestellte wie Arbeiter. Zwar sind institutionelle und rechtliche Unterschiede zwischen den Beschäftigtengruppen inzwischen beseitigt, doch bestehen nach wie vor deutliche Unterschiede in den Arbeitsbedingungen, wie der aktuelle Report aus dem Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen (UDE) zeigt.

    Die IAQ-Forscher PD Dr. Thomas Haipeter und Christine Slomka haben die unterschiedlichen Beschäftigungsbedingungen von Arbeitern und Angestellten in der Chemischen und der Metall- und Elektro-Industrie untersucht. Sie nutzten dafür Datenauswertungen des Mikrozensus und des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP). Die Analysen sind im Kontext des Projekts „Interessen und Interessenvertretung von Industrieangestellten“ entstanden, das von der Hans-Böckler-Stiftung (HBS) gefördert wird.

    Wie die Studie zeigt, sind die Angestellten durchschnittlich höher qualifiziert als die Arbeiter und nehmen bessere Positionen in der betrieblichen Hierarchie ein – oder haben zumindest die Aussicht darauf, diese zu erreichen. Auch erhalten sie durchschnittlich ein höheres Einkommen und sind weit seltener von prekärer Beschäftigung wie Befristungen, Minijobs oder Leiharbeit betroffen. Allerdings stagniert hier der Frauenanteil.

    Die statistischen Befunde zu den Arbeitsbedingungen zeichnen ein sehr widersprüchliches Bild. „Hier lassen sich deutliche Problembereiche in der Arbeit aufzeigen“, stellt PD Dr. Thomas Haipeter fest. So arbeiten Angestellte im Durchschnitt weit länger und sind stark von Zeit- und Leistungsdruck betroffen. Ob sie daher eine stärkere Affinität zu Gewerkschaften als Interessenvertretung entwickeln werden, ist für die IAQ-Forscher aber alles andere als klar.

    Denn zu den Gewerkschaften bleiben die Angestellten stärker auf Distanz, auch wenn ihr Organisationsgrad weniger gesunken ist als der der Arbeiter. „Ihr Anteil an aktiven Betriebsratsmitgliedern ist inzwischen höher als bei den Arbeitern“, weiß die IAQ-Forscherin Christine Slomka. Der Fokus von Betriebsräten und Gewerkschaften richtete sich bisher eher auf die Probleme des meist männlichen Facharbeiters. Themen wie Arbeitszeit oder Leistungs- und Zeitdruck könnten jedoch Ansatzpunkte für die künftige gewerkschaftliche Interessenvertretung von Angestellten sein.

    Weitere Informationen:
    http://www.iaq.uni-due.de/iaq-report/2014/report2014-06.php
    PD Dr. Thomas Haipeter, Tel. 0203/379-1812, thomas.haipeter@uni-due.de; Christine Slomka, Tel. 0203/379-2626, christine.slomka@uni-due.de

    Redaktion: Claudia Braczko, Tel. 0170/8761608, claudia.braczko@uni-due.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Chemistry, Economics / business administration, Electrical engineering, Politics, Social studies
    transregional, national
    Research results, Scientific Publications
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).