Die Auswirkungen von neuen Wohngebieten, Gewerbeflächen und Einzelhandelsansiedlungen gehen vielfach deutlich über die administrativen Grenzen der Kommunen hinaus und verändern das regionale Gefüge und die Entwicklung der miteinander verflochtenen Städte und Gemeinden – sowohl in positiver als auch in negativer Hinsicht. Neben formellen Planungsinstrumenten kommt dabei den Aushandlungsprozessen der Akteure aus Politik, Planung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft eine große Bedeutung zu. Lokale und regionale Planungs- und Entscheidungsprozesse zu solchen Projekten sind jedoch häufig durch begrenzte räumliche und fachliche Problemwahrnehmungen und fragmentierte Zuständigkeiten gekennzeichnet.
Mit den im Rahmen des Forschungsvorhabens RegioProjektCheck entwickelten
Werkzeugen ist es möglich, bereits sehr frühzeitig die lokalen und regionalen Folgen von Ansiedlungsvorhaben in den Bereichen Wohnen, Gewerbe und Einzelhandel abzuschätzen. Dabei steht nicht die isolierte Detailprüfung einzelner Fachfragen im Vordergrund, sondern der Ansatz, ökonomische, ökologische und soziale Aspekte gemeinsam zu betrachten. Untersucht werden kommunale Infrastrukturkosten und kommunale Einnahmen, Verkehrsauswirkungen, der Energieverbrauch, die ökologische Wertigkeit von Flächen, die Erreichbarkeit von infrastrukturellen Grundausstattungen und bei der Neuansiedlungen von Lebensmittelmärkten zusätzlich deren Standortkonkurrenz untereinander.
Der entwickelte GIS-gestützte Werkzeugkasten kann bereits in einem sehr frühen Planungsstadium, also deutlich vor dem Bebauungsplanverfahren, als Entscheidungshilfe unterstützend eingesetzt werden und bietet eine umfassende und objektive Bewertungsgrundlage im regionalen Flächenmanagement. Ziel ist es, Diskussionen in (in-)formellen Gesprächsgruppen und kommunalpolitischen Gremien mit hilfreichen Informationen, Trendaussagen und Daten zu qualifizieren. RegioProjektCheck ersetzt damit nicht die politische Abwägung, sondern unterstützt die Akteure, Auswirkungen von einzelnen Projekten besser erkennen, bewerten und abwägen zu können.
Abschlusstagung des Forschungsprojekts RegioProjektCheck
Freitag 28. November 2014
10.00 Uhr bis 16.00 Uhr
Harenberg City Center (HCC), Dortmund, Königswall 21
Die Veranstaltung richtet sich an Vertreterinnen und Vertreter aus der Landes- und Regionalplanung sowie der Kommunalpolitik und -verwaltung. Sie bildet den Abschluss des Forschungsprojektes RegioProjektCheck und dient dazu, die Einsatzmöglichkeiten der entwickelten Werkzeuge zu präsentieren und zu diskutieren.
Anmeldung bitte per Email oder per Telefax an:
Raum & Energie
Institut für Planung,
Kommunikation und Prozessmanagement GmbH
Telefax: +49- 04103-2981
E-Mail: institut@raum-energie.de
Anmeldeschluss ist der 10. November 2014.
Die Teilnahme ist kostenlos. Die Anmeldungen werden nach der Reihenfolge der Eingänge berücksichtigt.
Das vom BMBF geförderte Forschungsvorhaben wurde von vier Partnern aus den Bereichen Wissenschaft und Forschung sowie Regional- bzw. Kommunalberatung bearbeitet. Die HafenCity Universität Hamburg (HCU), das Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung (ILS), das Büro Gertz Gutsche Rümenapp (GGR) sowie das Institut Raum & Energie entwickelten in enger Zusammenarbeit mit den Anwenderregionen die Werkzeuge.
http://www.regioprojektcheck.de/
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
Construction / architecture, Environment / ecology, Politics, Social studies, Traffic / transport
transregional, national
Research results, Transfer of Science or Research
German
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