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09/02/2014 09:16

Rauchen wichtigster Risikofaktor für frühen Herzinfarkt – Schon jugendliche Gefäße gefährdet

Prof. Dr. Eckart Fleck Pressesprecher
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e.V.

    Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie zum Europäischen Kardiologiekongress (ESC) in Barcelona

    Barcelona/Berlin/Basel, 2. September 2014 – Eine Reihe von Studien, die beim Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) in Barcelona präsentiert wurden, belegen die gefährlichen Effekte von Zigaretten für die Herz- und Gefäßgesundheit. So zeigt eine aktuelle Auswertung von Daten aus dem Berliner Herzinfarktregister, dass mehr als drei Viertel der Menschen, die bereits vor ihrem 55. Lebensjahr einen Herzinfarkt erlitten, Raucher waren. „Unseren Daten zufolge ist Rauchen der wichtigste Risikofaktor für einen frühen Myokardinfarkt“, so Studienautor Prof. Heinz P. Theres (Charité Berlin). „Seit 1999 ist der Anteil der Raucher bei Herzinfarktpatienten unter 55 Jahren nicht zurückgegangen.“

    Für die Untersuchung, die auf den Daten des seit 1999 bestehenden Berliner Herzinfarkt-Registers beruht, wurden für insgesamt mehr als 6.000 Herzinfarkt-Patienten drei wesentliche kardiale Risikofaktoren (Rauchen, Bluthochdruck und ungünstige Blutfettwerte) in ein Verhältnis zum Alter gesetzt. Bei den Personen, die bereits vor dem 55. Lebensjahr einen Herzinfarkt erlitten haben, waren 76 Prozent Raucher, 94 Prozent hatten wenigstes einen der drei Risikofaktoren.

    Gefahr für junge Gefäße

    Das Rauchverhalten einer noch viel jüngeren Altersgruppe, nämlich von Jugendlichen ab 13 Jahren (Durchschnittsalter 17 Jahre), wurde im Rahmen einer Schweizer Studie erhoben, die ebenfalls beim ESC Kongress in Barcelona präsentiert wurde. Gemessen wurden bei den Jugendlichen der Blutdruck sowie verschiedene Parameter für die Gefäßfunktion. 14 Prozent der Jugendlichen waren wöchentliche Raucher, mehr als die Hälfte ihrer Eltern rauchte (28 Prozent) oder hatte geraucht (25 Prozent). Die Untersuchung zeigte einen deutlichen Zusammenhang zwischen dem Rauchen und einer Beeinträchtigung der Gefäßfunktion. „Die Analysen bestätigen die Hypothese einer frühen Veränderung der Gefässfunktionalität durch aktives Rauchen im Jugendalter unabhängig vom elterlichen Rauchverhalten“, so Dr. Julia Dratva vom Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut in Basel. „Die Analyse ist limitiert durch die relative kleine Anzahl an Rauchern, während die Objektivierung des Raucherstatus mittels Serum-Cotinin die Resultate stärkt. Unsere Daten suggerieren eine langfristige Bedeutung des jugendlichen Rauchens für die Gefäßgesundheit und unterstreichen die Notwendigkeit einer frühen Prävention von Rauchen in Kindheit und Jugend.“

    Quelle: ESC Abstract P5130 – Theres et al: Risk factor profile of patients with myocardial infarction: smoking in younger patients; ESC Abstract P5132 – Dratva et al.: Adolescent smoking and vascular function in the SAPALDIA youth study

    Kontakt:
    Pressesprecher der DGK
    Prof. Dr. Eckart Fleck
    Pressestelle: Kerstin Krug, Düsseldorf, Tel.: 0211 600692-43, presse@dgk.org
    B & K Kommunikationsberatung, Dr. Birgit Kofler: Mobil: 0043 676 6368930;
    Büro Berlin: 030 700159676, kofler@bkkommunikation.com

    Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz und Kreislaufforschung e.V. (DGK) mit Sitz in Düsseldorf ist eine wissenschaftlich medizinische Fachgesellschaft mit über 8500 Mitgliedern. Ihr Ziel ist die Förderung der Wissenschaft auf dem Gebiet der kardiovaskulären Erkrankungen, die Ausrichtung von Tagungen und die Aus-, Weiter- und Fortbildung ihrer Mitglieder. 1927 in Bad Nauheim gegründet, ist die DGK die älteste und größte kardiologische Gesellschaft in Europa. Weitere Informationen unter www.dgk.org.


    More information:

    http://www.dgk.org
    http://www.dgk.org/presse
    http://www.escardio.org


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    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Medicine
    transregional, national
    Research results, Scientific conferences
    German


     

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