Charité untersucht Genesungsverlauf in innovativ klimatisierten Patientenzimmern
Als erste Klinik in Europa hat die Charité – Universitätsmedizin Berlin jetzt zwei Patientenzimmer mit einem innovativen Klimatisierungssystem in Betrieb genommen. In dem Modellprojekt der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Infektiologie und Pneumologie soll untersucht werden, wie sich der Heilungsverlauf von Patienten mit chronischen Lungenerkrankungen durch eine konstant kühle Raumtemperatur verbessert.
An heißen Sommertagen leiden insbesondere Patienten mit Atemwegserkrankungen wie der chronisch-obstruktiven Lungenkrankheit, der sogenannten COPD. Ungefähr acht Prozent der Deutschen sind von dieser Erkrankung betroffen, die Symptome wie Atemnot und Husten mit sich bringt. Temperaturen über 25 Grad Celsius können den Krankheitsverlauf weiter verschlechtern. Darüber hinaus bergen die erhöhten Feinstaubkonzentrationen und Ozonwerte in der Atemluft gesundheitliche Gefahren – vor allem für ältere Menschen. Auch Lungenpatienten, die besonders sensibel auf Hitze reagieren, sind von diesem sogenannten urbanen Hitzestress betroffen.
In der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Infektiologie und Pneumologie am Campus Charité Mitte sind jetzt zwei Patientenzimmer mit einer innovativen Klimatisierung ausgestattet worden. Dabei wird der Raum mittels eines flüssigkeitsführenden Kapillarsystems, das in den Wänden und der Decke eingebaut ist, geräuschlos gekühlt. So kann die Raumtemperatur auf konstanten 23 Grad Celsius gehalten werden – ohne kalte Zugluft, wie sie für herkömmliche Klimaanlagen typisch ist. „Ziel unseres Forschungsprojekts ist es zu untersuchen, ob diese neuartige, angenehmere Klimatisierung des Krankenzimmers die Genesung von Patienten mit Lungenerkrankungen wie der COPD positiv unterstützen kann“, erklärt Prof. Dr. Christian Witt, Leiter des Arbeitsbereichs Pneumologische Onkologie der Charité. Die Ergebnisse der Studie könnten dazu beisteuern, das „Krankenzimmer der Zukunft“ zu entwickeln: ein Klimatisierungszimmer, das auch bei Patienten mit anderen Krankheitsbildern zu einer schnelleren Heilung beitragen kann.
Die Umsetzung der vollklimatisierten Patientenzimmer ist Teil der Forschungsgruppe „Urban Climate and Heat Stress in Mid-latitude Cities in View of Climate Change”, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) bis 2015 gefördert wird. Der Charité-Lungenexperte Prof. Witt ist der einzige Mediziner in der interdisziplinären Gruppe von Forschern aus den Bereichen der Geografie, der Klimatologie und den Sozialwissenschaften.
Kontakt:
Prof. Dr. Christian Witt
Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Infektiologie und Pneumologie
Leiter des Arbeitsbereichs Pneumologische Onkologie der Charité
Campus Charité Mitte
t: +49 30 450 565 022
christian.witt[at]charite.de
http://pulmologie.charite.de/ - Arbeitsbereich Pneumologische Onkologie
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
Medicine
regional
Cooperation agreements, Research projects
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).