idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
07/23/2014 10:01

Kopplung von Biochips und Neuro-Implantaten

Dipl.-Biologin Annette Stettien Unternehmenskommunikation
Forschungszentrum Jülich

    Form und Größe von 3D-Nanoelektroden beeinflusst Zellkontakt

    Jülich, 23. Juli 2014 – Jülicher Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben untersucht, wie 3D-Nanoelektroden beschaffen sein müssen, damit biologische Zellen optimal mit ihnen Verbindung aufnehmen können. Als ideal erwies sich ein möglichst langer dünner Stiel mit einer breiten Kappe. Die Erkenntnisse sind etwa für die Entwicklung von Netzhaut-Implantaten und hochpräzisen Biosensoren interessant, mit denen sich Medikamente testen oder die Ursachen neurodegenerativer Erkrankungen erforschen lassen. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift ACS Nano veröffentlicht.

    Zellen besitzen die Fähigkeit, Fremdkörper zu umhüllen, um sie sich anschließend einzuverleiben. Der Prozess ermöglicht es der Zelle, Boten- und Nährstoffe aufzunehmen. Aber der Mechanismus ist auch ein Einfallstor für Viren und Bakterien. „Bei der Entwicklung von nanostrukturierten 3D-Oberflächen für bioelektronische Schnittstellen nutzen wir dieses Verhalten aus, um die Verbindung zwischen der Zellmembran und der Elektronik zu verbessern“, erklärt Prof. Andreas Offenhäusser, Direktor des Jülicher Peter Grünberg Instituts, Bereich Bioelectronics (PGI-8/ICS-8).

    Die winzigen 3D-Nanoelektroden wirken auf biologische Zellen wie ein Köder, der schließlich von ihnen geschluckt wird. Doch auf welchen Köder, oder eher: auf welche Form, die Zellen am besten ansprechen, war bislang offen. Weltweit werden verschiedene Ansätze verfolgt. Einige beschränken sich auf Elektroden, die nur aus einem einfachen zylindrischen Stiel bestehen, andere sehen zusätzlich noch eine pilzähnliche Kappe am oberen Ende vor. Unter dem Fokussierten Ionenstrahl- und Rasterelektronenmikroskop konnten die Jülicher Biophysiker zeigen, dass die Wahl des Designs tatsächlich den Zellkontakt beeinflusst. Optimal ist ein möglichst langer dünner Stiel mit breiter Kappe, wie die Wissenschaftler mithilfe eines theoretischen Modells errechnet haben .

    „Für eine Vielzahl von Anwendungen ist es wichtig, dass die Zelle sehr nah an der Elektrode anliegt. Schon der Abstand von einem zehntausendstel Millimeter reicht aus, und man kann nichts mehr messen“, verdeutlicht Andreas Offenhäusser. Die Kopplung von lebendem Gewebe und anorganischer Halbleiterelektronik zu verbessern, ist eine der größten Herausforderungen bei der Entwicklung bioelektronischer Komponenten. Das Anwendungsspektrum reicht von Neuroprothesen, die eines Tages defekte Organe ersetzen könnten, bis hin zu hochpräzisen Sensorchips für In-Vitro-Experimente. Letztere ermöglichen es zunehmend, mithilfe einzelner Zellen, die sich auf dem Chip ansiedeln, preisgünstig, schnell und ethisch verträglich die Wirkung von Medikamenten zu überprüfen oder Prozesse zu untersuchen, die als Ursache für Hirnerkrankungen infrage kommen.

    Originalpublikation:
    Interfacing Electrogenic Cells with 3D Nanoelectrodes: Position, Shape, and Size Matter
    Santoro F, Dasgupta S, Schnitker J, Auth T, Neumann E, Panaitov G, Gompper G, Offenhäusser A
    ACS Nano, 2014 Jun 25 (published online ahead of print), DOI: 10.1021/nn500393p
    Abstract: http://pubs.acs.org/doi/abs/10.1021/nn500393p

    Weitere Informationen:
    Peter Grünberg Institute / Institute of Complex Systems, Bioelectronics (PGI-8/ICS-8): http://www.fz-juelich.de/pgi/pgi-8/EN

    Ansprechpartner:
    Prof. Dr. Andreas Offenhäusser, Peter Grünberg Institute / Institute of Complex Systems -- Bioelectronics (PGI-8/ICS-8)
    Tel. +49 2461 61-2330
    a.offenhaeusser@fz-juelich.de

    Pressekontakt:
    Tobias Schlößer
    Tel. +49 2461 61-4771
    t.schloesser@fz-juelich.de


    More information:

    http://www.fz-juelich.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/UK/DE/2014/14-07-22biochi...


    Images

    Grafik: Zelle über verschiedenen Formen von 3D-Nanoelektroden
    Grafik: Zelle über verschiedenen Formen von 3D-Nanoelektroden
    Quelle: Forschungszentrum Jülich
    None

    Von der Zellmembran umhüllte Elektroden unter dem Rasterlekektronenmikroskop.
    Von der Zellmembran umhüllte Elektroden unter dem Rasterlekektronenmikroskop.
    Quelle: Forschungszentrum Jülich
    None


    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Biology, Electrical engineering, Information technology, Medicine
    regional
    Research results, Scientific Publications
    German


     

    Grafik: Zelle über verschiedenen Formen von 3D-Nanoelektroden


    For download

    x

    Von der Zellmembran umhüllte Elektroden unter dem Rasterlekektronenmikroskop.


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).