Anthrax, Vogelgrippe, Tollwut oder EHEC – Viele Krankheiten werden durch Erreger ausgelöst, die vom Tier auf den Menschen überspringen. Um sich vor ihnen zu schützen, ist es notwendig, möglichst viel über diese Bakterien, Viren und andere Erreger zu wissen. Doch wie weit darf diese Forschung gehen? Wir groß sind ihre Risiken? Über diese Fragen werden im Rahmen des Nationalen Symposiums für Zoonosenforschung Wissenschaftler, ein Journalist und ein Mitglied des deutschen Ethikrates diskutieren. Außerdem präsentieren Wissenschaftler ihre Forschungsergebnisse zu Influenza, Tollwut, Milzbrand, Ebola, MERS und anderen Infektionskrankheiten.
Seitdem der niederländische Virologe Ron Fouchier in Experimenten mit Frettchen versuchte, das Vogelgrippe Virus H5N1 gefährlicher zu machen, als es derzeit ist, wird intensiv über Nutzen und Risiken solcher Forschung diskutiert. Auf der einen Seite geht es darum, möglichst viel über die Erreger zu wissen, um sich besser vor ihnen zu schützen und ihre Gefährlichkeit besser einschätzen zu können. Auf der anderen Seite wird befürchtet, dass gerade durch solche Experimente unkalkulierbare Risiken eingegangen werden. Der Begriff Dual Use bezeichnet solch eine zweischneidige Forschung, über die Prof. Hans-Dieter Klenk, Leiter des Instituts für Virologie der Phillips-Universität Marburg, Dr. Lars Schaade, Vizepräsident des Robert-Koch-Instituts, Wolf-Michael Catenhusen, Mitglied des Deutschen Ethikrates, und Volker Stollorz, Wissenschaftsjournalist, am ersten Tag des Symposiums für Zoonosen diskutieren werden.
Neues aus der Welt der Zoonosen
An beiden Tagen werden in über 40 Vorträgen neueste Erkenntnisse aus der Welt der Zoonosen präsentiert: U. a. spricht Nobelpreisträger Prof. Harald zur Hausen zu der Frage, ob Darmkrebs durch eine Infektion ausgelöst wird, Dr. Noel Tordo vom Institut Pasteur über Strategien gegen Tollwut-Erreger und mehrere Wissenschaftler über Eigenschaften des MERS-Corona Virus.
Zoonosen erfordern Zusammenarbeit
Infektionskrankheiten gehören nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO zu den weltweit häufigsten Todesursachen für Menschen. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um Zoonosen: Krankheiten, die durch Erreger ausgelöst werden, die vom Tier auf den Menschen überspringen. Dementsprechend müssen bei der Erforschung von Zoonosen Humanmediziner, Veterinärmediziner und Infektionsbiologen eng zusammenarbeiten.
Nationale Forschungsplattform für Zoonosen
Die Nationale Forschungsplattform für Zoonosen, gegründet 2009, unterstützt den fachübergreifenden Erfahrungsaustausch zwischen Wissenschaftlern und fördert so die Entwicklung von schnellen, funktionsfähigen Lösungen zur Erforschung, Prävention und Bekämpfung von Zoonosen.
Die Nationale Forschungsplattform für Zoonosen beruht auf der im März 2006 zwischen den Bundesministerien für Bildung und Forschung, für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und für Gesundheit getroffenen Forschungsvereinbarung zu Zoonosen. Die Plattform wird gemeinsam von der Universität Münster, dem Friedrich-Loeffler-Institut (Standort Riems) und der TMF getragen. Weitere Informationen: www.zoonosen.net
Podiumsdiskussion „Dual Use“ am Donnerstag, 19.9.2013, Best Western Plus Hotel Steglitz International, Albrechtstraße 2, 12165 Berlin, Raum Ballsaal
Nationales Symposium für Zoonosenforschung vom 19.–20.9.2013, Best Western Plus Hotel Steglitz International, Albrechtstraße 2, 12165 Berlin
Kontakt
Ansprechpartnerin
Dr. Ilia Semmler | Nationale Forschungsplattform für Zoonosen
Tel.: 030 ‒ 22 00 24 772 | Mobil: 0163 ‒ 170 18 16 | presse@zoonosen.net | www.zoonosen.net
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
Biology, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Zoology / agricultural and forest sciences
transregional, national
Scientific conferences
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).