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04/15/2002 15:35

JobNomaden oder TeilzeitSklaven? - Multimediale Ringvorlesung an der UdK Berlin

Dr. Jörg Kirchhoff Presse/Kommunikation
Universität der Künste Berlin

    Prof. Dr. Annamaria Rucktäschel und die Vorlesung der Zukunft: "Komplexe Visionen - Szenarien für die globalisierte Weltgesellschaft"

    Die Vorlesung wird zur Vorstellung, und der Hörsaal erweitert sich zum Sehsaal: Wenn Annamaria Rucktäschel, Professorin für Spezielle Texttheorie und -gestaltung an der UdK, ihre Ringvorlesungen konzipiert, nutzt sie alle Ressourcen einer künstlerischen Hochschule. Die fächerübergreifende Zusammenarbeit mit Kollegen und Studierenden macht aus ihren Vorlesungen sorgfältig komponierte Performances. Schauspielstudierende haben in wochenlanger Arbeit eigene Ideen und Sketche entwickelt, die sie während der Vorlesungen aufführen werden, rezitieren darüber hinaus Quellen und stellen Interviews nach. Designer präsentieren themenrelevante Objekte, und Musiker umrahmen die Vorlesung mit den passenden Stücken - natürlich alles live und auf hohem Niveau. Und dass es sogar Generalproben für die einzelnen Veranstaltungen gibt, ist in der deutschen Universitätslandschaft wohl wirklich einmalig.

    Der visionäre Charakter der Ringvorlesung entspricht ihrem Inhalt: Annamaria Rucktäschel will die bedrohliche Komplexität einer scheinbar nicht mehr steuerbaren Zukunft entmythologisieren. Sie entwickelt auf Basis aktueller Forschungsergebnisse komplexe Szenarien und überrascht ihr Publikum dabei mit zugespitzten Formulierungen - die auch eine gewisse Vorliebe für das Wortspiel verraten: "JobNomaden oder Freizeitsklaven?" betitelt sie etwa die Vorlesung über die moderne Mobilität, "Ortlos-Optionen oder Dorfillusionen?" fragt sie bei ihren Ausführungen zum Thema Heimat vor dem Hintergrund der Globalisierung. Und auch die Rolle von "Geigen-Girlies" - so nennt Prof. Rucktäschel u.a. Vanessa Mae vor dem Hintergrund der zunehmenden Vermischung von E- und U-Musik - bleibt nicht unbeachtet.

    Die originell choreografierten Veranstaltungen der Professorin haben inzwischen schon Kultstatus erreicht. Sie sind zudem ein schöner Beleg für die fruchtbare Impulskraft, die von der engen Zusammenarbeit der an der UdK vertretenen Kunstsparten ausgehen kann. So steuert z. B. ihr Kollege Prof. David Friedman ein eigens komponiertes Musikstück bei, welches in der Vorlesung am 14. Mai uraufgeführt wird, und herausragende Solisten wie Martin von der Nahmer oder die Gewinnerin des diesjährigen Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Wettbewerbs, Julia Mai, tragen dazu bei, dass die Vorlesungen Annamaria Rucktäschels zu einer wissenschaftlich fundierten und gleichzeitig virtuosen Collage von Zitaten, Filmausschnitten, Musik, Design, Schauspiel etc. werden.

    Mittlerweile haben sich die ersten Vorlesungen dieser Art von 1998 schon zu einem sechsteiligen Fernsehfilm mit dem Titel "Sehnsucht nach Zukunft" entwickelt, der bereits in den ARD-Programmen, auf 3Sat, Phoenix etc. zu sehen war. Kein Wunder also, dass Annamaria Rucktäschel inzwischen richtige Stammgäste hat - und das nicht nur unter Studierenden...

    Das Programm:
    Wann: Dienstags, 16.15 Uhr
    Wo: UdK-Hauptgebäude, Hardenbergstraße 33, 10623 Berlin, Raum 310

    30.04. Kultur - MegaMischmasch oder GamswildBild
    07.05. Religion - Militarismus oder Spiritualismus
    14.05. Arbeit - Robotercompatibel oder Nischenflexibel
    21.05. Mobilität - JobNomaden oder TeilzeitSklaven
    04.06. Lebensformen - CyberLiebe oder WeidenWiege
    11.06. Heimat - OrtlosOptionen oder DorfIllusionen
    18.06. Politik - GlobalFusionen oder LokalRegionen
    25.06. Armut - ElendsExistenz oder PrunkPräsenz
    02.07. Mensch - MarylinFigur oder AndrogynKultur
    09.07. Best of ... Rückblick in die Ausblicke

    Weitere Informationen bei:
    Simone Wetzel
    T. (030) 31 85 - 25 98
    E. aruc@udk-berlin.de


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    Criteria of this press release:
    Art / design, Language / literature, Media and communication sciences, Music / theatre, Social studies
    regional
    Miscellaneous scientific news/publications, Studies and teaching
    German


     

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