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07/03/2006 14:59

Hilft die zusätzliche Gabe von Kortikosteroiden gegen die lebensgefährliche Hirnentzündung?

Dr. Annette Tuffs Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Heidelberg

    Neurologische Universitätsklinik Heidelberg erhält Forschungsgelder in Höhe von rund 1,1 Millionen Euro für klinische Studie bei Herpes-simplex-Virus Enzephalitis

    Umfangreiche Fördermittel in Höhe von 1.059.616,00 Euro hat die Arbeitsgruppe von Frau Professor Dr. Uta Meyding-Lamadé und die Neurologische Universitätsklinik Heidelberg (Ärztlicher Direktor Professor Dr. Werner Hacke) für die klinische Testung einer neuen Kombinationstherapie zur Behandlung einer lebensbedrohlichen Hirnentzündung, der Herpes-simplex-Virus Enzephalitis, erhalten. Die Wissenschaftler prüfen in einer klinischen Studie über sechs Jahre, ob die zusätzliche Gabe des Kortisonpräparates Dexamethason die Überlebens- und Heilungschancen der Patienten erhöhen kann.

    Diese Studie ist das Resultat von mehr als 16 Jahren Arbeit der Gruppe von Frau Professor Dr. Meyding-Lamadé, die sich mit der Erforschung zur Entwicklung neuer Therapie-Strategien gegen diese lebensbedrohliche Hirnentzündung beschäftigt.

    Studie wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert

    Finanziert wird die GACHE- Studie (German Trial of Acyclovir and Corticosteroids in Herpes-simplex-Encephalitis) vom Projektträger des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Programms "Gesundheitsforschung: Forschung für den Menschen". Dieses fördert bundesweit sieben klinische Studien zu neuen pharmakologischen Therapieverfahren, die aus insgesamt 175 Anträgen ausgewählt wurden.

    An der Studie nehmen 33 Neurologische Abteilungen akademischer Kliniken und einzelne große städtische Häuser in Deutschland, Österreich und Holland teil. Projektmanager der Studie an der Heidelberger Neurologischen Universitätsklinik ist Dr. Francisco Martinez. Die Studie wird mit Unterstützung des Koordinierungszentrums für Klinische Studien -KKS- Heidelberg (Leiter Dr. med. Steffen Luntz) und des Institutes für Medizinische Biometrie und Informatik -IMBI- des Universitätsklinikums Heidelberg (Geschäftsführender Direktor: Professor Dr. Norbert Victor) durchgeführt.

    Trotz Standardbehandlung sterben 20 Prozent der Patienten

    Die Herpesenzephalitis wird durch eine Infektion mit einem Herpes-simplex-Virus verursacht und führt - auch bei Standardbehandlung mit Aciclovir - bei bis zu 20 Prozent der Patienten zum Tode. Von den Überlebenden ist zudem nur jeder fünfte in der Lage, in seinen früheren Beruf zurückzukehren. Die Gehirnentzündung durch Herpesviren ist die häufigste sporadische Enzephalitis in Westeuropa. Aciclovir hemmt die Virusreplikation, beeinflusst jedoch nicht die Sekundärmechanismen, wie z.B. zunehmende Gewebeschäden im Mausmodell und bei Menschen (siehe Abbildung) die für Langzeitschäden mitverantwortlich scheinen.

    "Neben dem Virus selbst spielen vermutlich auch Autoimmunreaktionen, also Schäden durch die körpereigene Immunabwehr des Patienten eine Rolle", erklärt Professor Dr. Uta Meyding-Lamadé, bis Oktober 2005 Oberärztin an der Heidelberger Klinik, jetzt Chefärztin der Neurologischen Klinik des Krankenhaus Nordwest, Frankfurt am Main, die die Studie leitet. Möglicherweise können Kortikosteroide diese Autoimmunphänomene unterdrücken und damit die Prognose maßgeblich verbessern.

    Lippenherpes ist kein Risikofaktor für Gehirnentzündung

    Menschen, die an Herpes labialis leiden, an wiederkehrenden Lippenbläßchen, sind in keiner Weise mehr gefährdet, eine solche lebensbedrohliche Erkrankung zu bekommen, da hier kein Zusammenhang besteht. Es gibt keine bekannten Risikofaktoren für die Entwicklung dieser Krankheit, die spontan im Erwachsenenalter auftreten kann.

    Ansprechpartner:

    Prof. Dr. med. Uta Meyding-Lamadé
    Leiterin der Klinischen Prüfung (LKP)

    Chefsekretariat
    Neurologische Klinik
    Krankenhaus Nordwest
    Steinbacher Hohl 2 - 26
    60488 Frankfurt am Main

    Tel. 069 / 7601 - 3246, - 3247
    FAX. 069 / 7601 - 4440
    Email: meyding-lamade.uta@khnw.de

    Dr. Francisco Martinez
    Projektmanager

    Otto Meyerhof Zentrum
    Neurologische Universitätsklinik Heidelberg
    Im Neuenheimer Feld 350
    69120 Heidelberg

    Tel. 06221 / 56 - 38856
    FAX. 06221 / 56 - 1962
    Email: francisco.martinez@med.uni-heidelberg.de

    Weitere Information im Internet
    1. Neurologische Universitätsklinik Heidelberg:
    www.klinikum.uni-heidelberg.de/HSV.4031.0.html

    2. www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/1147.php

    Bei Rückfragen von Journalisten:
    Dr. Annette Tuffs
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums Heidelberg
    und der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
    Im Neuenheimer Feld 672
    69120 Heidelberg
    Tel.: 06221 / 56 45 36
    Fax: 06221 / 56 45 44
    E-Mail: Annette_Tuffs@med.uni-heidelberg.de

    Diese Pressemitteilung ist auch online verfügbar unter
    http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/presse


    Images

    Professor Dr. Uta Meyding-Lamadé.
    Professor Dr. Uta Meyding-Lamadé.
    Foto: Universitätsklinikum Heidelberg
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    Dr. Francisco Martinez.
    Dr. Francisco Martinez.
    Foto: Universitätsklinikum Heidelberg
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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research projects, Research results
    German


     

    Professor Dr. Uta Meyding-Lamadé.


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