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01/08/2015 - 01/08/2015 | Hamburg

VORTRAG Michael Schubert: Migration und Illegalität in Deutschland im 19. und 20. Jahrhundert

Vortrag aus der Reihe "Crossing Borders. Aktuelle und historische Perspektiven auf die Verwaltung und Kontrolle von Migration", eine Kooperation des Hamburger Instituts für Sozialforschung mit der Forschungsstelle für Zeitgeschichte Hamburg, Oktober 2014 bis Februar 2015 in der FZH

In Deutschland wird illegale Migration gegenwärtig überwiegend als gesellschaftliches Problem und politische Herausforderung Europas wahrgenommen. Der politischen Legitimation und der verwaltungstechnischen Etablierung der Festung Europa stehen die medialen Bilder abgewehrter Illegaler an den Rändern Europas gegenüber. Schon diese kursorische Gegenwartsbeobachtung deutet darauf hin, dass migratorische und aufenthaltsrechtliche Illegalitäten in den Wechselverhältnissen zwischen Wanderungen und deren staatlichen Verwaltung konstruiert werden – ein spezifisches Regime illegaler Migration entsteht.

Die geschichtswissenschaftliche Beschreibung und Erklärung der Ursachen, Folgen und Formen illegaler Migration in Deutschland im 19. und 20. Jahrhundert kann zeigen, dass illegale Migration zugleich ein veränderliches Resultat und eine Herausforderung der Wahrnehmung von Migration und der damit zusammenhängenden Einflussnahme auf Migrations- und Aufenthaltsverhältnisse ist. Migration folgt eigenen, als subsistence oder betterment migration bezeichneten ökonomischen Kriterien. Doch institutionelle Akteure, z.B. Innenministerien, Gerichte, Wirtschaftsverbände und Gewerkschaften, versuchen Migration auf Basis ihrer jeweiligen Vorstellungen über Wanderung und Sesshaftigkeit wie auch über die gewünschte Beschaffenheit von Bevölkerungen zu regulieren. Hierbei kommen unterschiedliche Instrumente und Maßnahmen, wie Gesetze, Verordnungen, Pässe oder Ausweisungen, zum Einsatz. So werden zeitspezifisch unterschiedliche Regime illegaler Migration ausgebildet, die auf den jeweiligen Zustand des Staates verweisen.

Seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts kann von einer systematischen Illegalisierung der Migration gesprochen werden, weil die deutschen Territorialstaaten ein migratorisches und aufenthaltsrechtliches Regime etabliert haben. Im Zentrum dieses Regimes wurden Fragen zur staatlichen Wohlfahrt und Sicherheit mit den sozialen und kulturellen Eigenschaften ihrer Bevölkerungen verknüpft. Der Vortrag wird anhand verschiedener Beispiele in der Geschichte Deutschlands des 19. und 20. Jahrhunderts und vor dem Hintergrund der Entwicklung von Staatlichkeit auf die Konstruktion illegaler Migration blicken.

Dr. Michael Schubert (Universität Paderborn)

Kommentar: Prof. Dr. Marianne Pieper (Universität Hamburg)
Moderation: Dr. Claudia Weber (HIS)

Eine Kooperation des Hamburger Instituts für Sozialforschung mit der Forschungsstelle für Zeitgeschichte Hamburg

Ort: Forschungsstelle für Zeitgeschichte Hamburg, Beim Schlump 83, 20144 Hamburg
Beginn: 18.30 Uhr
Eintritt: frei

Information on participating / attending:

Date:

01/08/2015 18:30 - 01/08/2015 20:00

Event venue:

Beim Schlump 83
20144 Hamburg
Hamburg
Germany

Target group:

Students, all interested persons

Email address:

Relevance:

transregional, national

Subject areas:

Economics / business administration, History / archaeology, Law, Philosophy / ethics, Social studies

Types of events:

Presentation / colloquium / lecture

Entry:

10/06/2014

Sender/author:

Dr. Regine Klose-Wolf

Department:

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Event is free:

yes

Language of the text:

German

URL of this event: http://idw-online.de/en/event48568


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