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03/15/2013 - 03/15/2013 | Greifswald

Greifswalder Geowissenschaftlicher Abend

Im Rahmen der Greifswalder Geowissenschaftlichen Abende hält Dr. MIke Reich (Göttingen) einen Vortrag zum Thema "Die Mikropaläontologie im Dienste der Paläobiologie: Von Geschieben, Stränden, Schollen etc.". Dr. Mike Reich hat an der Greifswalder Universität studiert und geforscht. Der Vortrag ist dem 80. Geburtstag seines ehemaligen Hochschullehrers, Professor Ekkehard Herrig, gewidmet.

Zusammenfassung: Fossilien dokumentieren als Überreste einstiger Lebensformen die erdgeschichtliche Entwicklung der Tier- und Pflanzenwelt. Sie können riesengroß oder mikroskopisch klein sein. Letztere werden als Mikrofossilien bezeichnet, sind aber im Gegensatz zu den oft mehrere Meter großen und einige Tonnen schweren Dinosauriern weitaus weniger bekannt. Dabei stehen Mikrofossilien, wie Foraminiferen, Muschelkrebse oder Kieselalgen, als Leit- oder Faziesfossilien, aber auch als Gesteinsbildner im Mittelpunkt geowissenschaftlicher Forschungen und Fragestellungen. Ob als Bausteine der Ägyptischen Pyramiden, als Kieselgur in der Lüneburger Heide oder als Kalkschlamm in der Tiefsee – überall waren Mikrofossilien maßgeblich an der Entstehung von vielfältig nutzbaren Rohstoffen beteiligt.
Aber die Mikropaläontologie beschäftigt sich nicht nur mit den Mikrofossilien, sondern auch mit den mikroskopisch kleinen Reste von Makrofossilien: Zähne aus den Kauapparaten von Würmern oder Fischen, Gehörsteine von Krebsen oder Tintenfischen, Stacheln, Plättchen oder Giftzangen von Stachelhäutern. Diese können wichtige Informationen zur Biologie, Morphologie und Lebensweise, wie auch zur Evolution und Biodiversifizierung der einzelnen Tiergruppe liefern. Insbesondere Vertreter der Stachelhäuter, zu denen u.a. Seeigel, Seesterne, Schlangensterne und Seegurken gehören, sind für wissenschaftliche Untersuchungen von hohem Interesse, da ihre Skelette nach dem Tode in Tausende und Abertausende Einzelteile zerfallen, die im Leben durch Kollagenfasern zusammengehalten wurden. Diese auch als Echinodermen bezeichneten Meeresbewohner waren im Verlauf der Erdgeschichte sehr erfolgreich. Ihre höchste Artenvielfalt erreichten sie mit mehr als 20 einzelnen Großgruppen im frühen Erdaltertum, vor 450 Millionen Jahren.
Dr. Mike Reich aus Göttingen möchte anhand verschiedener Beispiele aufzeigen, wie hilfreich solche mikroskopischen Reste ehemaliger Organismen bei der Lösung paläobiologischer Fragen sein können. Methodisch kommen neben der klassischen Rasterelektronenmikroskopie auch modernste Verfahren, wie z.B. die Röntgen-Computertomographie, zum Einsatz. Vielfach stammt das vom einstigen Absolventen der Greifswalder Universität untersuchte Material aus dem Ostseeraum: von der schwedischen Insel Gotland, von der Kreideküste Rügens oder aus voreiszeitlichen Ablagerungen der Insel Wollin.

Der Vortrag findet im Rahmen der „Greifswalder Geowissenschaftlichen Abende“ am Freitag, 15. März 2013, um 19:30 Uhr im Hörsaal der Geologie (Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße 17a) statt.

Die Sektion Vorpommern der Gesellschaft für Geschiebekunde (GfG) lädt nicht nur Geologen oder Gesteins- und Fossiliensammler, sondern auch an geologischen Fragestellungen Interessierte zu den Greifswalder Geowissenschaftlichen Abenden ein. Nach den etwa 45-minütigen Vorträgen zu verschiedensten Themen auf den Gebieten der Geologie, Paläontologie und Eiszeitforschung besteht die Möglichkeit, Sammlungsmaterial und eigene Funde von Fachleuten bestimmen zu lassen.

Information on participating / attending:
Ansprechpartner:
Dr. Karsten Obst obst@uni-greifswald.de
André Deutschmann andeu@gmx.de

Date:

03/15/2013 19:30 - 03/15/2013 20:30

Event venue:

Institut für Geographie und Geologie
FB Geologie, Hörsaal
Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße 17a
17489 Greifswald
Mecklenburg-Vorpommern
Germany

Target group:

all interested persons

Relevance:

transregional, national

Subject areas:

Geosciences

Types of events:

Presentation / colloquium / lecture

Entry:

01/17/2013

Sender/author:

Sabine Köditz

Department:

Presse- und Informationsstelle

Event is free:

yes

Language of the text:

German

URL of this event: http://idw-online.de/en/event42273

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