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28.01.2015 10:40

„Löcher“ im Valenzband von Nanodiamanten entdeckt

Dr. Ina Helms Kommunikation
Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie GmbH

    Eigenschaften könnten sich gezielt verändern lassen, um Nanodiamanten als Katalysatoren für die Wasserstofferzeugung mit Sonnenlicht zu nutzen, hoffen die Forscher.

    Nanodiamanten sind winzige Kristalle, die zwar die kristalline Struktur von Diamanten besitzen, aber aufgrund ihrer enormen Oberflächen andere Eigenschaften als ihre großen Brüder aufweisen. Nanodiamanten können zum Beispiel als Wirkstofftaxis für biomedizinische Anwendungen oder als Katalysatoren für die Wasserspaltung genutzt werden. Doch wie unterscheiden sich die elektronischen Eigenschaften von Nanodiamanten auf einem festen Substrat von den Eigenschaften, die Nanodiamanten in wässrigen Lösungen aufweisen? Dr. Tristan Petit im Team um Prof. Dr. Emad F. Aziz hat dies nun mit Hilfe von Absorptions- und Emissionsspektroskopie an BESSY II untersucht. Dabei zeigten sie, dass Nanodiamanten in wässriger Lösung „Löcher“ im Valenzband aufweisen. Die Ergebnisse sind in „Nanoscale“ publiziert.

    „In Wasser ist die Wechselwirkung zwischen den Nanodiamanten und den benachbarten Molekülen und Ionen besonders stark“, erklärt Petit. Durch Zugabe von Salzen oder der Veränderung des PH-Werts lässt sich zum Beispiel beeinflussen, wie gut Nanodiamanten bestimmte Wirkstoffe absorbieren. Bei ihrer Untersuchung haben Petit und seine Kollegen entdeckt, dass sich die elektronischen Zustände bei Nanodiamanten auf festen Substraten deutlich von denen unterscheiden, die Nanodiamanten in wässriger Lösung besitzen.

    Mit Hilfe der Mikrojet-Technik, die von Emad Aziz am HZB entwickelt wurde, untersuchten sie die flüssigen Proben im Vakuum mit Röntgenspektroskopie und ermittelten ein detailliertes Bild von besetzten und unbesetzten Elektronenzuständen in Valenz- und Leitungsbändern. Sie fanden, dass sich in der wässrigen Dispersion an den Oberflächen der Nanodiamanten so genannte „Löcher“, also fehlende Elektronen, im Valenzband bilden: „Dies deutet darauf hin, dass an der Oberfläche von Nanodiamanten Elektronen an die umgebenden Wassermoleküle abgegeben werden“, sagt Petit. Über die elektronische Struktur der Nanoteilchen könnte man auch ihre chemischen, optischen und katalytischen Eigenschaften beeinflussen, vermuten die Physiker. In weiteren Untersuchungen möchten sie abklären, ob sich die katalytische Wirkung von Nanodiamanten in wässriger Umgebung für die lichtinduzierten Aufspaltung von Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff gezielt steigern lässt.

    Referenz: Valence holes observed in nanodiamonds dispersed in water, Tristan Petit, Mika Pflüger, Daniel Tolksdorf, Jie Xiao and Emad Flear Aziz, Nanoscale, 2015, DOI: 10.1039/C4NR06639A

    Weitere Informationen:

    Dr. Tristan Petit
    HZB-Institut für Methoden der Materialentwicklung
    Tel.: +49 (0)30-8062-15302
    tristan.petit@helmholtz-berlin.de

    Pressestelle
    Dr. Antonia Rötger
    Tel.: +49 (0)30-8062-43733
    Fax: +49 (0)30-8062-42998
    antonia.roetger@helmholtz-berlin.de


    Weitere Informationen:

    http://www.helmholtz-berlin.de/pubbin/news_seite?nid=14135&sprache=de&ty...


    Bilder

    Nanodiamanten messen nur wenige Nanometer im Durchmesser und bestehen aus einigen tausend Kohlenstoffatomen.
    Nanodiamanten messen nur wenige Nanometer im Durchmesser und bestehen aus einigen tausend Kohlenstof ...
    Foto: Mohamed Sennour, MINES ParisTech.
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Biologie, Chemie, Energie, Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Nanodiamanten messen nur wenige Nanometer im Durchmesser und bestehen aus einigen tausend Kohlenstoffatomen.


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