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27.01.2015 15:31

Flämin rührt an nationalem Traum: Roman über die Frau des Kinderschänders Dutroux

Ulrike Jaspers Marketing und Kommunikation
Goethe-Universität Frankfurt am Main

    FRANKFURT. Mit Lesungen und Diskussionsveranstaltungen zur Literatur bereitet das Lektorat Niederländisch der Goethe-Universität das interessierte Frankfurter Publikum auf den Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2016 vor: Regelmäßig werden in den kommenden Monaten jeweils ein niederländischer und ein flämischer Gast eingeladen.

    Zum Auftakt kommen am 6. Februar (Freitag) die Schriftstellerinnen Franca Treur und Kristien Hemmerechts. Sie werden auf Niederländisch aus ihren Romanen „Dorsvloer vol confetti“ (deutsch: „Ein Dreschboden voller Konfetti“) und „De vrouw die de honden eten gaf“ (deutsch: „Die Frau, die den Hunden zu essen gab“) lesen. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr im Casino, Raum 1.812, Campus Westend.Franca Treur und Kristien Hemmerechts. Sie werden auf Niederländisch aus ihren Romanen „Dorsvloer vol confetti“ (deutsch: „Ein Dreschboden voller Konfetti“) und „De vrouw die de honden eten gaf“ (deutsch: „Die Frau, die den Hunden zu essen gab“) lesen. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr im Casino, Raum 1.812, Campus Westend der Goethe-Universität.

    Sowohl Kristien Hemmerechts als auch Franca Treur haben mit ihren Romanen jeweils empfindliche Stellen in der belgischen bzw. niederländischen Gesellschaft getroffen und sehen sich deshalb einiger Kritik ausgesetzt; auch darüber werden sie mit den Zuhörern diskutieren.

    Selten hat in den letzten Jahren das Erscheinen eines Romans so viel Diskussionen, Kontroversen und Kritik ausgelöst wie das Anfang 2014 erschienene Buch von Kristien Hemmerechts „De vrouw die de honden eten gaf“. In dem Roman versucht sich die Autorin in Michelle Martin – Belgiens meist gehasste Frau – hineinzuversetzen. Die Frage, die sie dabei beschäftigt ist, wie eine Mutter von drei Kindern es fertigbrachte, die Hunde ihres inhaftierten Ehemannes, des Kinderschänders Marc Dutroux, zu füttern, während sie wusste, dass im Keller zwei junge Mädchen eingesperrt waren und verhungerten. Die Reaktionen auf Kristien Hemmerechts Versuch zeigen, dass Belgiens nationales Trauma noch lange nicht geheilt und die Verarbeitung immer noch ein Tabu ist.

    Kristien Hemmerechts (geb. 1955) hat bereits etwa 30 Bücher, meist Romane veröffentlicht, die häufig als provozierend wahrgenommen wurden. „De vrouw die de honden eten gaf „wurde bereits ins Französische und Englische übersetzt, eine schwedische Übersetzung ist in Vorbereitung.

    Franca Treurs Debütroman „Dorsvloer vol confetti“ aus dem Jahre 2009 wurde in den Niederlanden sehr positiv aufgenommen, er wurde mit dem Selexyz-Preis für das beste Debüt ausgezeichnet und im vergangenen Jahr verfilmt. Es ist die Geschichte eines jungen Mädchens, das in den 1990er Jahren in der Provinz Seeland in einer streng reformierten, kinderreichen Bauernfamilie aufwächst – ein Familienmodell, von dem man angenommen hatte, es würde der Vergangenheit angehören. Aufgrund dieser Thematik wird Franca Treur (geb. 1979) mit Schriftstellern wie Jan Siebelink und Maarten`t Hart verglichen, obwohl sie fast 40 Jahre jünger ist. Da der Roman deutliche autobiografische Züge aufweist, wird Franca Treur in reformierten Kreisen als Nestbeschmutzerin kritisiert.
    Keiner der beiden Romane ist bisher ins Deutsche übersetzt worden, aber vielleicht ändert sich das noch bis zur Buchmesse 2016.

    Informationen: Laurette Artois, Institut für deutsche Literatur und ihre Didaktik, Lektorat Niederländisch, Campus Westend, Tel.: (069) 798 32851, artois@lingua.uni-frankfurt.de; http://www2.uni-frankfurt.de/42255016/Veranstaltungsreihe


    Weitere Informationen:

    http://www2.uni-frankfurt.de/42255016/Veranstaltungsreihe


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Sprache / Literatur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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