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30.10.2014 15:43

So schön haben wir uns nicht gesehen: Alltag und mündliche Literatur Sudans in Wort und Bild

Katja Klein M.A. Pressereferat
Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt

    FHWS-Absolventin, Autorin und Fotografin Enikö Nagy sensibilisiert mit Fabeln, Fotos, Legenden und Gedichten

    Die Autorin, Fotografin, FHWS-Absolventin und Diplom-Sozialpädagogin Enikö Nagy stellte in ihrem Vortrag „Entwicklung von interkultureller Sensibilität am Beispiel des Sudan“ ihr Buch sowie ihre weltweite Wanderausstellung „Sand in my Eyes – Sudanese Moments“ vor.

    Wenn man „Sudan“ höre, so die Autorin, dann assoziierten viele Menschen dieses Land mit Reisewarnungen, Krieg, Armut oder im besten Fall mit einem weißen Fleck. Als sie über den Deutschen Entwicklungsdienst in den Sudan wechselte, enthielt die Stellenbeschreibung für den Bereich „Freizeit“ als einzige Einträge „ein Internetcafe“ sowie „Kamelreiten in die Wüste“ – das Internet endete schnell aufgrund von Stromschwankungen mit einem abgebrannten Laptop. Und doch hält sich Enikö Nagy nach den zweieinhalb Vertragsjahren mittlerweile acht Jahre in dem afrikanischen Land auf und gründete ihr eigenes Projekt, um dessen kulturellen Reichtum zu dokumentieren.

    Hierfür hat sie mit ihrem Team auf ihrer Reiseroute 30.000 Kilometer zurückgelegt, 120 Interviews geführt und von 45 Stämmen und ethnischen Gruppen traditionelle Erzählungen aufgezeichnet sowie 26.000 Fotos gemacht von typisch sudanesischen Momenten - ihr Buch hat sie nun 800-seitig mit 550 Fotos sowie 250 poetischen Texten unter dem Titel „Sand in my eyes, Sudanese Moments“ in englischer sowie arabischer Sprache veröffentlicht.

    Sie möchte mit ihrem umfangreichen Werk sowie ihrer Wanderausstellung Menschen sensibilisieren und sie einladen, sich mit dem immateriellen Kulturgut der mündlichen Literatur und der Frage „Wer ist der Mensch?“ zu beschäftigen, die gewohnte Kultur neu wahrzunehmen. Sie hat schamanischen Zeremonien beigewohnt, Nomaden begleitet, in bäuerlichen Dorfgemeinschaften gewohnt, hat sich zu ihnen ans nächtliche Feuer gesetzt, um deren mündliche Literatur und Überlieferungen von Geschichten, Gedichten, Legenden und Sprichworten aufzunehmen.

    In einer thematischen Fünfteilung des Buches nimmt sie die Leser und Zuschauer mit in vielfältige sudanesische Kulturen, zu deren Traditionen, Rituale, Tänze, Zeremonien, Konzepten von Männlichkeit und Weiblichkeit, zu traditionellen Gerichtsverfahren, und alltäglichen Abläufen. Sie hat in den Sudanesen Menschen kennengelernt, die eine außergewöhnliche Sozialkultur haben, sehr gastfreundlich sind und die ein hohes Ideal an das Verhalten des einzelnen legen.

    Aktuell entsteht ein begleitender Film zum weltweit einzigartigen Projekt, das UNESCO für seinen Schutz des Weltkulturerbes mit einem Vorwort bedacht hat. Die Ausstellung „Sand in My Eyes“ mit 48 großformatigen Bildern und 26 Texten ist bis zum 11. Januar 2015 in München zu sehen (Staatliches Museum Ägyptischer Kunst), anschließend in Berlin, Österreich, Holland, Norwegen, England, Frankreich, Italien, Spanien, Amerika und im Sudan.

    Zur Autorin:
    Enikö Nagy wurde 1979 in Rumänien als Kind ungarischer Eltern geboren und wuchs in Deutschland auf. Erste Afrikakontakte hatte sie mit 17, es folgten Aufenthalte in Tansania, Äthiopien, Eritrea, Uganda sowie Kenia. 2006 nahm sie ihre Tätigkeit als Entwicklungshelferin für den Deutschen Entwicklungsdienst auf, später als internationale Expertin für die UNESCO. Sie lebt seit acht Jahren im Sudan und ist freiberuflich Beraterin in Entwicklungsfragen und in der Kulturforschung. Sie spricht Deutsch, Englisch, Ungarisch sowie sudanesisches Arabisch. Mit „Sand in my eyes“ brachte sie ihr erstes Buch heraus. Ein Kindermagazin ist in Arbeit.

    Weitere Informationen unter www.sandinmyeyes-sudan.com
    und https://www.facebook.com/groups/260055474144/?fref=ts
    Das Buch ist im deutschen Buchhandel und auf amazon euro-paweit erhältlich.


    Weitere Informationen:

    http://www.fhws.de


    Bilder

    In Um Arada tanzt eine nomadische Frau mit Schmuck während einer Hochzeit: Sie ahmt die rhythmischen Bewegungen von Kamelen nach - eine Metapher für die Schönheit in ihrer Kultur. (Foto Enikö Nagy)
    In Um Arada tanzt eine nomadische Frau mit Schmuck während einer Hochzeit: Sie ahmt die rhythmischen ...
    (Foto Enikö Nagy)
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    Die Autorin, Fotografin und FHWS-Absolventin schilderte den Studierenden und Professoren aus ihrem Aufenthalt, ihrem Arbeiten und Leben im Sudan.
    Die Autorin, Fotografin und FHWS-Absolventin schilderte den Studierenden und Professoren aus ihrem A ...
    (Foto FHWS / Klein)
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    jedermann
    Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Kunst / Design
    überregional
    Schule und Wissenschaft, Studium und Lehre
    Deutsch


     

    In Um Arada tanzt eine nomadische Frau mit Schmuck während einer Hochzeit: Sie ahmt die rhythmischen Bewegungen von Kamelen nach - eine Metapher für die Schönheit in ihrer Kultur. (Foto Enikö Nagy)


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    Die Autorin, Fotografin und FHWS-Absolventin schilderte den Studierenden und Professoren aus ihrem Aufenthalt, ihrem Arbeiten und Leben im Sudan.


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