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30.10.2014 10:11

Zwei Veranstaltungen in der Reihe „Der Erste Weltkrieg in Flandern“

Ulrike Jaspers Marketing und Kommunikation
Goethe-Universität Frankfurt am Main

    FRANKFURT. Mit zwei weiteren Veranstaltungen setzt das Lektorat Niederländisch an der Goethe-Universität seine Reihe „In Flanders Fields. 100 Jahre später: 1914-2014. Der Erste Weltkrieg in Flandern“ fort: Am Donnerstag (6. November) hält Utz Thimm, freier Journalist aus Gießen und Initiator der dortigen Ausstellung „Gefangen im Krieg“, einen Vortrag über die belgischen Kriegsgefangenen des Ersten Weltkriegs im Lager Gießen. Am 12. November (Mittwoch) liest der belgische Autor Stefan Hertmans aus seinem Buch „Der Himmel meines Großvaters“ (Hanser), (Original: „Oorlog en terpentijn“). Beide Veranstaltungen beginnen um 19 Uhr, im Casino (Raum 1.802), Campus Westend.

    Zu dem Vortrag von Utz Thimm: Im Ersten Weltkrieg ließ das Preußische Kriegsministerium in Gießen ein Kriegsgefangenenlager bauen, in dem – Außenkommandos eingerechnet – bis zu 26.000 Menschen gefangen gehalten wurden. Die meisten waren Franzosen, die zweitgrößte Gruppe Briten, aber unter ihnen befanden sich auch rund 900 Belgier. Die Gefangenen wurden – genauso wie deutsche Kriegsgefangene im feindlichen Ausland – umfangreich mit Lebensmitteln, Kleidung und Medikamenten vor allem über die Schweiz beliefert. Die Verteilung der Pakete und der weitere Versand in die Außenkommandos lagen in Händen der Kriegsgefangenen, dazu bildeten die belgischen Gefangenen einen „Hilfsausschuss“. Die dabei entstandenen Akten nahmen sie bei Kriegsende in die Heimat mit. Sie wurden im Belgischen Staatsarchiv in Brüssel deponiert und bilden – soweit bekannt – den einzigen Aktenbestand, der aus Perspektive der Gefangenen Einblick in ihr Leben in Gießen gibt.

    Die zweisprachige Veranstaltung am 12. November steht unter dem Titel „Mehr als bloß ein Roman über den Krieg: die Biografie einer Seele“. Dem belgischen Autor Stefan Hertmans ist mit dem Roman „Der Himmel meines Großvaters“ eine „tour de force“ gelungen: basierend auf den Erinnerungsheften seines Großvaters hat er einen einfühlsamen, poetischen Roman konstruiert, der uns einerseits das Bild einer streng katholischen, sehr armen und harten, jedoch glücklichen Jugend um die Jahrhundertwende in der Stadt Gent, andererseits auch ein realistisches Bild der Hölle des Ersten Weltkriegs und außerdem noch eine rührende Liebesgeschichte bietet. Empfindlich wie sein Groß- und Urgroßvater, die beide leidenschaftlich Maler waren, wechselt Hertmans poetische mit realistischen Tönen und Farben ab. Und es entsteht eine Familiengeschichte, eine Kriegsgeschichte und die Geschichte der flämischen Emanzipation in einem und zwar so, dass es keinen Leser unberührt lässt. Das Buch ist eine Hommage an den Großvater des Schriftstellers.

    Im Anschluss an die zweisprachige Lesung gibt es Gelegenheit zur Diskussion; außerdem werden am Büchertisch deutsche und niederländische Bücher angeboten. Mit dieser Reihe schließt das Lektorat Niederländisch an die Ringvorlesung des Sommersemesters an.

    Informationen: Laurette Artois, Institut für deutsche Literatur und ihre Didaktik, Lektorat Niederländisch, Campus Westend, Tel.: (069) 798 32851, artois@lingua.uni-frankfurt.de; http://www2.uni-frankfurt.de/42255016/Veranstaltungsreihe


    Weitere Informationen:

    http://www2.uni-frankfurt.de/42255016/Veranstaltungsreihe


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Sprache / Literatur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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